Aktuelles

24.09.2021

Towards a gender-sensitive city

Rückblick auf das COVID Gender Cluster Kick-off am 02.09.2021 und offener Aufruf zur Teilnahme

Am 02.09. fand das COVID Gender Cluster Kick-off unter dem Thema “Towards a gender-sensitive city“ statt. Etwa 45 Teilnehmende unter anderem aus Ecuador, Indien, Südafrika, Kenia, Tunesien, Chile, Georgien, Belgien und Deutschland nahmen online an dem Event teil. Sie diskutierten gute Praktiken und Herausforderungen in der geschlechtersensiblen Stadtplanung und -entwicklung, geschlechtergerechter städtischer Mobilität und der Bekämpfung häuslicher Gewalt. Beeindruckend war dabei das enorme Engagement der Teilnehmenden und die Begeisterung dafür, geschlechtersensible Ansätze in der Stadtentwicklung zu stärken, um negativen Auswirkungen der COVID-19 Pandemie abzumildern und zu einer größeren Gleichstellung der Geschlechter beizutragen.

Die Auftaktveranstaltung legte den Grundstein für die Bildung verschiedener Arbeitsgruppen. In diesen werden zukünftig im Rahmen von Peer-to-Peer-Austauschformaten neue Projektideen zur gender-sensitiven Stadtentwicklung entworfen und mit der Unterstützung regionaler und internationaler Experten weiterentwickelt.

Programm

Nach einem kurzen Einblick in das diesjährige COVID-19 Programm von Connective Cities, folgte eine Einführung in das Thema gender-sensitive Stadtentwicklung in der (Post-) COVID Zeit ein. Die COVID-19-Pandemie hat bestehende geschlechtsspezifische Ungleichheiten offengelegt und verschärft. Dies ist in allen Bereichen zu beobachten: Im öffentlichen Gesundheitswesen, in der Wirtschaft und im sozialen Leben. Dies hat nicht nur kurz-, sondern auch langfristige Auswirkungen auf die beruflichen Möglichkeiten von Frauen. Gleichwohl gibt es bereits geschlechtersensible Praktiken, die zur Gleichstellung der Geschlechter beitragen können. Die Aufgabe besteht nun darin, diese Praktiken umzusetzen und den kommunalen Akteuren dabei zu helfen, eine nachhaltige, integrative und (geschlechter-)gerechte Entwicklung in der Post-COVID-Ära zu erreichen.

Aufbauend auf dieser Idee wurden im Rahmen des Kick-offs des Gender Clusters drei Gute Praktiken vorgestellt. Zunächst präsentierte Annika Dalén, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Umeå in Schweden, die Modellstadt für gender-sensible Stadtplanung und Mobilität. Umeå arbeitet bereits seit mehr als 30 Jahren aktiv an der Gleichstellung der Geschlechter sowohl auf politischer Ebene als auch in allen Bereichen der Stadtverwaltung. Frau Dalén betonte die Bedeutung von langfristigen Strategien zur Integrierung geschlechter-sensibler Ansätze in der Stadtplanung. Zudem hob sie hervor, dass es unerlässlich sei, geschlechtsspezifische Daten auf kommunaler und nationaler Ebene zu erheben um Unterschiede beispielsweise in der städtischen Mobilität sowie in der Nutzung öffentlicher Freiräume sichtbar zu machen, sie zu analysieren und entsprechende Veränderungen in der Stadtplanung und Entwicklung zu initiieren.

Im Anschluss an die Präsentation aus Umeå, Schweden, stellten Katja Schülke, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Bonn, und Conny Schulte, Managerin im Arbeitskreis Opferschutz des Kreises Bonn/Rhein-Sieg, die Ansätze der Stadt Bonn zur Bekämpfung häuslicher Gewalt vor. Insbesondere erzählte sie von der Poster-Aktion der Stadt Bonn im Rahmen des Internationalen Tages zur Elimination von Gewalt gegen Frauen, welche der Aufklärung der Öffentlichkeit diente und Frauen, welche Gewalt erfahren, über Hilfsangebote informierte. Zudem berichtete Conny Schulte von dem Arbeitskreis Opferschutz des Kreises Bonn/Rhein-Sieg, welcher mehr als 50 Organisationen angehören, die sich zum Ziel gesetzt haben, Opfern von Gewalt aller Art zu helfen und insbesondere Kinde vor Gewalt zu schützen. Beide Frauen betonten die hohe Nachfrage der zahlreichen Angebote insbesondere während der COVID-19 Pandemie und hoben die Bedeutung von Aufklärungskampagnen hervor.

Schließlich präsentierte Giada Cicognola von Cities Alliance das Programm Cities for Women und Femmedina in Tunis vor, welches das darauf abzielt, die öffentlichen Räume im historischen Zentrum von Tunis, der Medina, durch einen intensiven Beteiligungsprozess von Frauen zu sanieren und zu aktivieren. Im Rahmen des Projekts werden geschlechtersensible Ansätze für die Stadtplanung untersucht, die Frauen unterstützen und den Verantwortlichen der Stadt helfen, eine partizipative und gendergerechte Entscheidungsfindung zu verbessern.

Im Anschluss an die verschiedenen Präsentationen wurde ein aktiver Austausch der Teilnehmenden ermöglicht. Als Ausgangspunkt für die Arbeit in den zukünftigen Arbeitsgruppen wurden die wichtigsten Herausforderungen der Teilnehmenden Städte gesammelt. Insbesondere wurde dabei hervorgehoben, dass in vielen Städten ein ganzheitliches Verständnis der individuellen Situation unterschiedlicher Geschlechter vor Ort, inklusive kultureller, demografischer und religiöser Unterschiede, fehle. Auch die Verfügbarkeit gender-aggregierte Daten ist in vielen Städten eingeschränkt.

Präsentationen

Umeå - Model city for gender responsive urban planning and mobility

Bonn - Approaches combating domestic violence

Cities Alliance - The Femmedina Project

Die Aufzeichnung der Veranstaltung finden Sie hier: COVID Gender Cluster Kick-off | Connective Cities Network

Ausblick: Aufruf zur Teilnahme

Nehmen Sie an den Arbeitsgruppen teil und profitieren Sie von Peer-to-Peer-Beratung, internationalen Good Practices aus Wien, Barcelona und anderen Städten, internationaler Beratung, arbeiten Sie an Ihrer Projektidee/Herausforderung und nehmen Sie an mind. 4 Treffen mit internationalen Gleichgesinnten ab dem 30/09/2021:

Gender-sensitive urban planning and development

Gender responsive urban mobility | Connective Cities Network

Urban approaches combating domestic violence

Kontakt

Für weitere Fragen steht Ihnen Franziska Loibl gerne zur Verfügung (franziska.loibl(at)giz.de).

Impressionen


erstellt von:
Redaktion Connective Cities


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