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01.07.2022

Springfluten und Trinkwasseraufbereitung

Erste persönliche Erfahrungen in Buffalo City, Südafrika

Die Delegation des OOWV und ihre Projektpartner | Foto: Samantha Westphal

Der Oldenburgisch-Ostfriesischer Wasserverband (OOWV) arbeitet mit internationalen Partnern zusammen, um künftigen Herausforderungen besser zu begegnen. Eine diese Kooperation hat den OOWV und den Wupperverband nach East London in Südafrika geführt, wo die Organisationen zusammen mit der Metropolgemeinde Buffalo City Metropolitan Muncipality (BCMM) eine Betreiberpartnerschaft eingegangen ist. Ziel ist es, voneinander zu lernen und Probleme gemeinsam zu meistern. Vom ersten Austausch vor Ort im April und Mai berichtet an dieser Stelle Projektingenieurin Meike Lenzen:

Die Arbeitswoche begann mit einer offiziellen Zusammenkunft der Partnerinnen und Partner. In Vorträgen wurde uns die Struktur der Verwaltung von BCMM nähergebracht. Während der Vorstellungsrunde aller Beteiligten wurden auch deren Arbeitsschwerpunkten deutlich. Im Anschluss erfolgte eine Besichtigung einer Talsperre, die direkt an die Trinkwasseraufbereitung angrenzt. BCMM produziert das Trinkwasser ausschließlich aus Oberflächenwasser. Eine Vielzahl an Talsperren, die teilweise miteinander verbunden sind, wurde dafür errichtet.

Bei der Besichtigung der Trinkwasserproduktion wurde deutlich, was für einen Einfluss Sturzfluten, die so genannten „Flash Floods“, auf die Aufbereitung haben. Im Januar wurde East London von einer Sturzflut getroffen und noch im April konnten wir die Auswirkungen sehen: Durch Fluten ausgelöste Bodenerosionen  fanden ihren Eintrag in das Trinkwasser.

 
Ergänzend zur Trinkwasseraufbereitung konnten wir auf unserer Reise auch die Kläranlage „East Bank“ besichtigen. Das BCMM hat mit der Nähe zum Ozean zu kämpfen. Die salzhaltige Luft verstärkt die Korrosionsprozesse. Durch vorhandenes Salzwasser wird die Leitfähigkeit des Wassers erhöht, was die Korrosion beschleunigt. Beide Anlagen sind ähnlich wie die Anlagen des OOWV aufgebaut und dennoch gibt es Unterschiede im Prozess. Anders als der OOWV bezieht BCMM ihr Rohwasser aus Oberflächengewässern und nicht aus Grundwasser. Aus diesem Grund kommt eine zusätzliche Zudosierung von Aktivkohle zum Einsatz. Auf der Kläranlage war der größte Unterschied, dass Oberflächenbelüfter in Belebungsbecken eingesetzt werden und nicht wie bei uns Bodenbelüfter.

In den nächsten Tagen haben sich die Arbeitsgruppen zusammengetan und gemeinsam Besichtigungen und mögliche Kooperationspunkte besprochen.

 
Ebenfalls hatten wir die Möglichkeit, eine Umweltbildungseinrichtung zu besuchen und uns mit den Mitarbeitenden vor Ort über ihre Arbeit und die damit verbundenen Herausforderungen auszutauschen. Ein sehr wertvolles Produkt unserer Reise ist der persönliche Austausch. Durch die gemeinsamen Besichtigungen, den direkten Kontakt und die gemeinsamen Abendessen, wissen wir nun, wer hinter den Personen steckt, die wir bisher nur virtuell kennengelernt haben. Wir sind davon überzeugt, dass dieses persönliche Kennenlernen unsere Arbeitsebene intensiviert hat und freuen uns sehr auf die kommenden Jahre in unserem gemeinsamen Projekt.

Weitere Impressionen


erstellt von:
Meike Lenzen, Oldenburgisch-Ostfriesischer Wasserverband (OOWV)


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