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22.12.2022

Strategien zur Minderung von Hitzeinseln

Rückblick auf den internationalen Fachaustausch am 13. Dezember 2022

Foto: leolintang | shutterstock

Die immer neuen Hitzerekorde in allen Teilen der Welt zeigen, wie der Klimawandel sich auf unser Leben auswirkt. Besonders Städte leiden unter dem Phänomen der städtischen Hitzeinsel, die für Menschen mit geringer körperlicher Belastbarkeit zu Krankheit und Tod durch Hitzestress führen können.

Hitzeinseln entstehen vor allem in Gebieten, die dicht bebaut sind und in denen Grünflächen fehlen. Zusätzlich verstärkt werden sie durch Schadstoffemissionen, Baumaterialien die Hitze speichern und die Wärmeerzeugung in der Stadt. Auch die Größe bzw. Ausdehnung der Stadt hat einen proportionalen Effekt auf die Bildung von Hitzeinseln.

An der dreistündigen virtuellen Veranstaltung, die Connective Cities am 13. Dezember organisierte, nahmen mehr als 60 Fachleute aus Stadtverwaltungen und der Wissenschaft teil. Der internationale Teilnehmendenkreis aus mehr als 20 verschiedenen Ländern sowohl aus dem Mittleren Osten / Nordafrika, Subsahara Afrika aber auch Europa und Amerika zeigte, wie relevant dieses Thema in allen Teilen der Welt ist. In gemeinsamen Diskussionen tauschten sich die Teilnehmenden zu Themen wie die Wirksamkeit von Schwammstädten, die Verwendung von wärmeabweisenden Baumaterialien und die Nutzung von Klimaanlagen aus. Dabei wurde besonders kontrovers die Wirkung von Dachbegrünung diskutiert.

Prof. Dr. Shady Attia, der an der Universität von Lüttich, Belgien zu Themen der städtischen Klimaanpassung forscht, präsentierte in seinem Beitrag Strategien zur Eindämmung der städtischen Hitzeinseln und zur Anpassung an die Auswirkungen des Klimawandels. Dabei plädierte er besonders für die Anwendung von naturbasierten Lösungen, wie eine hohe Dichte von Grünflächen, die Nutzung von Frischluftschneisen und die Wichtigkeit von unversiegelten Flächen in der Stadt. Auch gab er methodische Hinweise wie eine Stadtverwaltung mit Hilfe von Satellitenkartierung besonders hitzegefährdete Bereiche ausmachen können.

Weitere Inputs gaben Sophie Arens von der Koordinierungsstelle Klimaschutz und Klimaanpassung und Michal Leischner, Bereichsleiter Klima, Luft und Lärm vom Umweltamt der Stadt Dortmund, Deutschland, die die Vision einer grünen Stadt und den partizipativen Ansatz zur Entwicklung des Konzeptes in Dortmund vorstellten.

Herr James Opondo Nyagol Klimaschutzbeauftragter des Landkreises Kisumu in Kenia stellte im Interview die Initiative zur Begrünung der Stadt und die damit verbundene Verbesserung des thermischen Komforts und der urbanen Ästhetik in Kisumu vor. Sowohl er als auch Prof. Dr. Shady Attia betonten, dass für die Akzeptanz der Lösungen ein partizipativer Ansatz und die Einbeziehung der Bevölkerung unerlässlich ist.


erstellt von:
Redaktion Connective Cities


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