Besonders während der COVID-19-Pandemie erwies sich der Zugang zu städtischen Grünflächen als wichtige Quelle der Erholung und des Stressabbaus und trug so zur körperlichen und geistigen Gesundheit und zum Wohlbefinden der Stadtbewohnenden bei. Selten war die Bedeutung zugänglicher Grünflächen relevanter als in Zeiten, in denen die soziale Distanzierung zu einer wichtigen Maßnahme im Kampf gegen die Ausbreitung des Virus wurde. Infolgedessen wurden die Stimmen lauter, die COVID-19-Pandemie als Ausgangspunkt für eine nachhaltige Stadttransformation zu nutzen. Die Pläne für den Stadtumbau nach COVID-19 bieten die Möglichkeit, Aspekte der grünen Stadtentwicklung zu priorisieren, um die CO2-Emissionen zu reduzieren und unsere Klimaziele zu erreichen sowie die vielfältigen sozialen, gesundheitlichen, wirtschaftlichen und ökologischen Funktionen von städtischen Grünflächen zu stärken. Zu diesen Funktionen gehören die Erhöhung der städtischen Biodiversität, die Stärkung der Widerstandsfähigkeit gegenüber zukünftigen klimabedingten Risiken und die Verringerung der Verwundbarkeit der Stadtbevölkerung. Städtisches Grün wirkt sich positiv auf die Gesundheit und das Wohlbefinden von Mitgliedern aller sozialen Gruppen. Neue, Smarte Technologien und innovative Lösungen können bei der Planung grüner Infrastruktur unterstützen. Partizipative Freiflächenplanung und Konzepte, wie zum Beispiel das urbane Gärtnern und die stärkere Integration von zugänglichen Grünflächen in dicht besiedelten Städten bieten Möglichkeiten, das Bewusstsein der Bevölkerung gegenüber der Bedeutung öffentlicher Frei- und Grünflächen zu stärken. Darüber hinaus schaffen grüne Investitionen Arbeitsplätze und leisten einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der städtischen Wirtschaftsleistung.
Ein weiterer Bereich, in dem die COVID-19-Pandemie zu grundlegenden Veränderungen geführt hat, ist die städtische Mobilität. Als Reaktion auf die Pandemie verhängten viele Regierungen Lockdown-Maßnahmen, was zu einem beispiellosen Anstieg des nicht-motorisierten Verkehrs, einschließlich Radfahren und Gehen, führte. Im Gegensatz dazu sank die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel aufgrund der potenziellen Ansteckungsgefahr stark ab. Mit der deutlichen Reduzierung des Verkehrs und der Verbesserung der Luftqualität, wuchs bei vielen Kommunalverwaltungen die Motivation, eine nachhaltigere städtische Mobilität zu fördern. Investitionen in nachhaltige Verkehrssysteme, einschließlich aktiver Mobilitätsinfrastruktur, sicherer und besser zugänglicher öffentlicher und emissionsarmer Verkehrsmittel, können eine Reihe von Vorteilen für die städtische Umwelt, Wirtschaft und Gesundheit haben.
Kommunale Akteurinnen und Akteure weltweit haben innovative Lösungen gefunden, um eine grüne Stadtentwicklung und Erholung von der COVID-19-Krise zu fördern. Nun gilt es, diese Initiativen zu stärken und durch den Austausch von Wissen und Expertise bestehende Ansätze zu diskutieren und neue zu entwickeln.
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Foto (oben): jamesteohart | shutterstocks
Im Mai 2022 wurde beim U7 Mayors Summit die Erklärung der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister verabschiedet. Diese fordert die nationalen Regierungen dazu auf, die kommunale Ebene bei der Ausgestaltung internationaler Verpflichtungen stärker einzubinden. Nur so können die ambitionierten Ziele gemeinsam umgesetzt werden.
Die Veranstaltung Cooperative Climate Action - Municipal Policies from G7 to COP27 knüpft daran an und setzt den Fokus auf die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens. Ziel der Veranstaltung ist, das Potential von Kooperation zwischen Regierungsebenen und unterschiedlichen Akteursgruppen aufzuzeigen und so eine Botschaft für die COP 27 im November 2022 zu formulieren.
Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) lädt kommunale Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger, Praktikerinnen und Praktiker aus der kommunalen Verwaltung, Zivilgesellschaft und Wissenschaft/Think Tanks und Politik, in Kooperation mit der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) von Engagement Global und der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ), herzlich zum Austausch ein.
Gemeinsam sollen die vielfältigen Rollen beleuchtet und kommunale Praxisbeispiele aus dem Bereich Klimaanpassung und Klimaschutz in unterschiedlichen Phasen des Planungs- und Umsetzungsprozesses vorgestellt werden, um konkrete Unterstützungsbedarfe und aus Kooperation entstandene Lösungsansätze zu identifizieren.
Der Austausch findet am 5. Oktober von 14 bis 16 Uhr statt. Bitte melden Sie sich hier an: https://events-mc.com/de/cooperative-climate-action/registration/
Im Anschluss an die Veranstaltung findet bis 17 Uhr ein virtuelles Get-Together mit den Panelists statt.
Falls Sie vorab Fragen haben, melden Sie sich gerne per E-Mail an: ccaction(at)mediacompany.com
Die Veranstaltung ist eingebunden in die virtuelle Konferenz Daring Cities vom 3. bis 7. Oktober 2022 und wird von der G7-Urban7-Gruppe unterstützt.
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