Gründungsschmiede

Das Existenzgründungsprogramm der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden

Übersicht

Das Existenzgründungsprogramm der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Dresden agiert auf internationaler Ebene und arbeitet mit einem Netzwerk kommunal betriebener Innovationszentren in Deutschland und in afrikanischen Ländern zusammen. Diese Zusammenarbeit zielt darauf ab, die Verbindungen auszubauen, um vom Erfahrungs- und Praxisaustausch zu profitieren.

Hintergrund

Die HTW Dresden setzt einen starken Schwerpunkt auf die Heranbildung unternehmerischer Kompetenz, und ihr Inkubator (Gründerzentrum) ist Teil des kommunalen Start-Up-Förderprogramms ‘Dresden exists’, einer Gründungsinitiative der Technischen Universität Dresden (TU Dresden), an der auch andere regionale Forschungseinrichtungen beteiligt sind.

Um Erfahrungen auszutauschen und Wachstumschancen zu nutzen, entschloss sich das Inkubator-Programm ‘Gründungsschmiede’ der HTW, mit der Ice-hub-Community zusammenzuarbeiten, einem neu geschaffenen offenen Netzwerk, das von der GIZ in Partnerschaft mit verschiedenen lokalen Organisationen gefördert wird. ICE steht für innovation, collaboration, entrepreneurship (Innovation, Zusammenarbeit und Unternehmertum) und besteht derzeit aus vier ice-hubs (Zentren): iceaddis (Addis Abeba in Äthiopien), icecairo (Kairo in Ägypten), icealex (Alexandria in Ägypten) und icebauhaus (Weimar in Deutschland). Die Zusammenarbeit zwischen den Zentren wird sowohl virtuell als auch physisch unterstützt.

Ziele

Der HTW Inkubator (Gründerzentrum), der sehr erfolgreich neue nachhaltige Start-Ups förderte, indem er eine ganze Reihe kostenloser Dienstleistungen und Infrastruktur zur Verfügung stellte, hatte bereits ein Netzwerk in der Region aufgebaut. Man entschied sich trotzdem, auch die internationale Ebene stärker zu berücksichtigen und einen Prozess des internationalen Wissens- und Erfahrungsaustauschs anzustoßen. Nach einem Besuch beim iceaddis war man beim HTW Inkubator überzeugt, dass es für alle Beteiligten ein Bereicherungsprozess wäre, Teil des Netzwerks zu sein.

Das Ziel war, das Netzwerk zu erweitern – sowohl für Inkubations-Institutionen (Gründer-Einrichtungen) als auch für Entrepreneure. Start-Ups mit möglichen Wachstumsperspektiven in der Zukunft sind besonders abhängig von internationalen Kontakten und Netzwerken.

Um die starke Nachfrage nach Austausch im Hinblick auf bewährte Verfahren und Netzwerkarbeit zu befriedigen, sollte eine internationale Plattform zum Erfahrungsaustausch zwischen Wissenschaftlern, Innovation Labs, Gründern und Entrepreneuren eingerichtet werden, um Start-Ups und Entrepreneure zu unterstützen.

Aktivitäten

Zuerst bemühte sich der Inkubator, eine Verbindung zum icealex-Hub in Alexandria, in Ägypten, herzustellen. Die diesbezüglichen Aktivitäten lassen sich in drei Schritte unterteilen:

  1. In Ägypten fand ein erstes Treffen von HTW-Vertretern und Vertretern aller Icehubs sowie von Vertretern der ägyptischen Hochschulen statt. Die Teilnehmer einigten sich auf ein gemeinsames Symposium über die Chancen von Entrepreneurship und Netzwerkbildung.
  2. Bei dem Symposium kam ein breites Spektrum von Stakeholdern zusammen und lotete Möglichkeiten aus, wie die Unterstützung von Entrepreneurship und Unternehmensgründungen in den universitären Kontext eingebunden werden kann.
  3. Die Ergebnisse des Symposiums werden in die Praxis umgesetzt.

Wirkungen

Man war sich darüber einig, dass bewährte Zusammenarbeit und Beratungstätigkeit zwischen Gründerzentren in Ägypten und Äthiopien übertragbar ist. Es wurde erkannt, dass Beratung und Erfahrungsaustausch nicht asymmetrisch von Norden nach Süden erfolgen muss, sondern auch vom Süden in den Norden oder innerhalb von Regionen im Süden stattfinden kann.

Darüber hinaus baut die HTW eine Austauschplattform mit ägyptischen Hochschulen und anderen ICE-Hubs auf, damit Erfahrungen bei der Entwicklung geeigneter Unterstützungsprogramme für Start-Ups ausgetauscht werden können.

Ein Mentorenprogramm wurde geschaffen, um Entrepreneure mit einer Wissensgemeinschaft von Universitäten und privaten Institutionen zusammenzubringen. Anfangs war es ein schwieriger Prozess, Mentoren für das Programm zu gewinnen, als das Netzwerk jedoch größer und bekannter wurde, wurde es immer attraktiver für Mentoren, nicht zuletzt, weil auch sie von der Community profitieren konnten.

Fazit

Das Beispiel der ‘Gründungsschmiede’ Dresden und des Ice-Hub-Netzwerks zeigt, dass Zusammenarbeit innerhalb unterschiedlicher Regionen mit unterschiedlichem Umfeld durchaus für alle beteiligten Partner eine Bereicherung sein kann. Die Rahmenbedingungen in verschiedenen Regionen sind zwar sehr unterschiedlich, es gibt jedoch immer Überschneidungen, die für Zusammenarbeit und einen Erfahrungsaustausch im Rahmen eines gemeinsamen Lernprozesses sprechen. Persönliche Kommunikation ist jedoch für den Vertrauensbildungsprozess und für eine langfristige Beziehung äußerst wichtig. Gleichzeitig sind dafür finanzielle Mittel erforderlich.

weitere Information

Website der HTW Dreseden
https://www.htw-dresden.de/gruendung

Stand: 28.04.2015

Kontakt

Prof. Dr. Ralph Sonntag

T +49 - (0)351 - 462 3531
sonntag(at)htw-dresden.de

Bilder

Kategorien: Lokale Wirtschaftsentwicklung Existenzgründungsförderung Innovationsförderung
Regionen: Europa Deutschland Dresden

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