Als engagierte Fachleute oder kommunale Ansprechpersonen für internationale Zusammenarbeit in Ihrer Kommune (Stadt, Landkreis oder Gemeinde) haben Sie schon an einer oder mehreren Veranstaltungen der internationalen Plattform für Kommunen von Connective Cities teilgenommen oder haben Interesse daran, unserem Netzwerk beizutreten? Dann melden Sie sich gerne für unser nächstes Netzwerktreffen an:
Connective Cities lädt deutsche Expertinnen und Experten zu einem Netzwerktreffen von Dienstag, 09. Dezember (13:00-17:00 Uhr) bis Mittwoch, 10. Dezember (9:00 – 14:00 Uhr) 2025 bei Engagement Global in Bonn ein.
Was Sie erwartet: Sie haben die Möglichkeit, Teil eines dynamischen und fachlichen Netzwerks zu sein, die neuen Themen und Formate von Connective Cities zu entdecken, sich für diese zu engagieren und neue thematische Impulse zu setzen. Wir freuen uns auf den regen Austausch mit Ihnen!
Wenn Sie am Netzwerktreffen teilnehmen möchten, senden Sie uns bitte bis zum 10.11.2025 eine E-Mail mit Angaben zu Ihrer Kommune oder Organisation und Ihrer Funktion.
Die Teilnahme ist kostenlos, Reise- und Aufenthaltskosten werden übernommen. Die Arbeitssprache ist Deutsch.
Die Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) gewinnt zunehmend an Bedeutung für die kommunale Verwaltung. Von effizienteren Verwaltungsabläufen bis hin zu datengestützten Entscheidungen in Stadtentwicklung, Ressourcennutzung oder Bürgerbeteiligung eröffnet KI neue Handlungsmöglichkeiten. Gleichzeitig stellen sich Fragen zu ethischen Standards, Transparenz und sozialer Inklusion.
Die geplante Fachveranstaltung bringt Kommunen aus Deutschland und dem Globalen Süden zusammen, um internationale Erfahrungen, Chancen und Herausforderungen im Umgang mit KI in der kommunalen Praxis zu teilen. Ziel ist es:
konkrete Best Practices aus verschiedenen Kontexten sichtbar zu machen,
einen interregionalen Wissensaustausch zu fördern und
Impulse für die Entwicklung eigener Handlungsansätze zu geben
Die Veranstaltung bringt Expert*innen aus Städten, Landkreisen und Gemeinden zusammen und unterstützt aktiv beim internationalen Fachaustausch zu den Chancen und Herausforderungen der Nutzung von Künstlicher Intelligenz in der öffentlichen Verwaltung.
Die globale Verkehrswende ist für eine nachhaltige Zukunft unerlässlich. Expert*innen sind sich einig: Es gibt keine Einheitslösung für nachhaltige Mobilität. Stattdessen müssen wir Angebote für den öffentlichen Personenverkehr schaffen, die eine Reihe an Mobilitätslösungen beinhalten und bestmöglich miteinander vereinen – in einer smarten, zugänglichen und zeit- und ressourceneffizienten Weise. Zusätzlich müssen Maßnahmen sehr individuell auf die Bedürfnisse der Bürger*innen einzelner Regionen, Städte, Landkreise oder Gemeinden zugeschnitten sein. Zur strategischen Planung erarbeiten deutsche Kommunen oft gebietsübergreifend gemeinsam mit Verkehrs- und Zweckverbänden Konzepte. Insbesondere innovative Lösungen und Überlegungen zum Anschlussverkehr sind in Konzepten zu Mobilität, Tourismus oder Strategischer Regionalentwicklung abgebildet. Im Globalen Süden sind Kommunen durch Urbanisierung und steigendes Verkehrsaufkommen besonders gefor-dert, Lösungen zu formulieren, um ihre Kommunen zu entwickeln und setzen dabei zunehmend auch auf digitale Lösungen und private Anbieter.
Die Dialogveranstaltung bildet den Auftakt zu einem einjährigen Lernprozess, bei dem die teilnehmenden Kommunen auch eingeladen sind, sich an weiteren optionalen Aktivitäten zu beteiligen.
Ziele der Veranstaltung
Die Veranstaltung bringt Expert*innen aus Städten, Landkreisen und Gemeinden zusammen und unterstützt beim internationalen Fachaustausch zum Zusammenspiel zukunftsfähiger Mobilitätsformen.
Ziele für Teilnehmende
Kennenlernen innovativer Mobilitätslösungen und deren smarter Kombination,
Vergleich der strategischen Herangehensweise und Instrumente für eine nachhaltige Mobilität in Stadt und Umland,
Kompetenzerwerb zur Lösung von Herausforderungen in der Umsetzung von geplanten Maßnahmen unter Einbezug eines erweiterten Netzwerks und der Methode der kollegialen Beratung,
darüber hinaus: Kennenlernen als Grundlage für einen erweiterten Fachaustausch im Rahmen von z.B. Fachaustauschreisen.
Teilnahme und Kontakt
Wenn Sie am Lernprozess teilnehmen möchten, senden Sie uns bitte bis zum 20.10.2025 eine E-Mail mit Angaben zu Ihrer Kommune oder Organisation, Ihrer Funktion und einer kurzen Beschreibung des Projekts oder der Herausforderung, die Sie den anderen Teilnehmenden vorstellen möchten. Weiter Informationen entnehmen Sie bitte dem Teilnahmeaufruf [pdf, 2 Seiten].
Wenn Sie Fragen zum Lernprozess, der Veranstaltung und Ihrer Teilnahme haben, kontaktieren Sie uns gerne:
Auf freiwilliger Basis berichten immer mehr Kommunen über den Umsetzungsstand der Nachhaltigkeitsziele (SDGs) der Agenda 2030 auf lokaler Ebene in sogenannten Voluntary Local Reviews (VLR) beziehungsweise Voluntary Sub-National Reviews (VSR) auf regionaler Ebene. Diese ergänzen die nationalen Berichte (VNR) der Regierungen und werden jedes Jahr beim sogenannten High Level Political Forum (HLPF) der Vereinten Nationen in New York präsentiert. Dadurch wird die lokale Ebene auf der internationalen Ebene sichtbarer. Allerdings wird in vielen Ländern auf nationaler Ebene mehr über als mit den lokalen Regierungen gesprochen, wenn es um die Erstellung von nationalen Nachhaltigkeitsstrategien geht. Dabei ist es die lokale Ebene, auf der über 65% der SDGs umgesetzt werden (müssen).
Anfang Dezember 2024 hat Connective Cities daher einen Lernprozess zur nachhaltigen Berichterstattung auf lokaler und regionaler Ebene gestartet. Ziel war es, durch einen internationalen Erfahrungsaustausch die Erstellung von VLRs und VSRs zu verbessern, die Umsetzung der SDGs zu beschleunigen und letztendlich den Dialog zwischen lokaler, regionaler und nationaler Ebene zu fördern. Zum ersten Mal berieten sich in einem Lernprozess von Connective Cites Vertreter*innen kommunaler Verbände mit ihren Kolleg*innen aus den Stadtverwaltungen. Die regionale Vielfalt mit Perspektiven und Praxisbeispielen aus Südamerika, Subsahara Afrika, Deutschland, Südosteuropa und Asien belebte die Diskussion und trug zum Erfolg des Prozesses bei.
Die lokale Verwaltung spielt eine entscheidende Rolle bei der Förderung von Klimaschutzmaßnahmen in der MENA-Region. Städte und Gemeinden stehen dort zunehmend an vorderster Front, wenn es darum geht, auf klimabedingte Herausforderungen wie Wasserknappheit, extreme Hitze und die Anfälligkeit von Städten zu reagieren. Trotz nationaler Klimastrategien verfügen lokale Behörden oft nur über begrenzte finanzielle und technische Kapazitäten, um nachhaltige Lösungen umzusetzen. Das Bewusstsein für die Notwendigkeit einer Dezentralisierung der Klimapolitik wächst jedoch, indem den Gemeinden die Instrumente, das Wissen und die Ressourcen zur Verfügung gestellt werden, um lokal zugeschnittene Klimainitiativen zu planen und umzusetzen. Kooperative Bemühungen, wie regionale Netzwerke, Peer-Learning-Plattformen und Partnerschaften mit der Zivilgesellschaft und dem privaten Sektor, tragen dazu bei, die lokalen Kapazitäten zu stärken und integrativere, partizipative Ansätze für die Klimaresilienz in städtischen und ländlichen Gebieten zu fördern. Vor diesem Hintergrund hat Connective Cities für den 13. Oktober 2025 eine Informationsveranstaltung organisiert, um bewährte Praktiken und Erfolge von Kommunen in der MENA-Region in diesem Bereich vorzustellen.
Planungsrahmen für die kommunale Hitzeanpassung in Assuan | Foto: Connective Cities
Dr. Marwa Ahmed, die Generaldirektorin für internationale Zusammenarbeit und Bürgerbeteiligung beim Stadtentwicklungsfonds in Ägypten, stellte die Gute Praktik „Entwicklung eines integrierten Maßnahmenrahmens gegen Hitze in Assuan, Ägypten” vor. Bei diesem Projekt arbeitete der Stadtentwicklungsfonds mit der Provinz Assuan zusammen, um sein institutionelles Wissen einzubringen und gleichzeitig fragmentierte Teile zusammenzufügen. Diese bilden nun die Grundlage für einen integrierten Maßnahmenrahmen gegen Hitze in Assuan. Das Ziel bestand darin, 1) eine zentrale Arbeitsgruppe mit den wichtigsten Abteilungen, die an der Entwicklung eines Hitzeschutzplans beteiligt sind, zu bilden und 2) einen allgemeinen Rahmen zu entwickeln sowie einen Bereich für die Pilotphase auszuwählen. Die im Rahmen der Vertiefung vorgestellten und diskutierten internationalen Erfahrungen wurden an den lokalen Kontext angepasst. Unter Nutzung des lokalen Fachwissens in Assuan über klimaresistente Planungs- und Bauweisen werden die lokalen Bauvorschriften überprüft und angepasst. Der allgemeine Rahmen umfasst Maßnahmen für die Planung und Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen, Vorsorge, Kommunikation und Arbeitssicherheit, die bebaute Umwelt, Infrastruktur und verwaltete Räume sowie ökosystembasierte Anpassungsmaßnahmen.
Es wurde über die Priorisierung und Auswahl der Gebiete abgestimmt, woraufhin „Elsail Elgadida” als Pilotgebiet ausgewählt wurde. Erste Bedarfsanalysen mit Anwohner*innen ergaben eine Vielzahl städtischer Herausforderungen, darunter der Mangel an sicheren öffentlichen Räumen. Dementsprechend wurde vorgeschlagen, eine der zahlreichen breiten Straßen des Stadtteils für diesen Zweck auszuweisen, indem sie in eine Fußgängerzone umgewandelt und mit Baumpflanzungen, Schattenspender und Stadtmobiliar aufgewertet wird. Die Anwohner erklärten sich bereit, bei der Bewässerung der gepflanzten Bäume mitzuhelfen.
Einschätzung der Fussgängerfreundlickeit in Constantine | Foto: Connective Cities
Herr Al-Hani Maghzi (Vertreter der Gemeinde Constantine, Algerien) stellte die ersten Ergebnisse und den Fahrplan für die Verbesserung der Fußgängerfreundlichkeit und den Übergang zu einer transitorientierten Entwicklung in Constantine vor. Er stellte den mehrstufigen Fahrplan vor, der eine Vielzahl von Maßnahmen umfasst, die in strukturelle (z. B. Überprüfung des Mobilitätsplans), umfassende (z. B. Reduzierung des Autoverkehrs, Verbreiterung der Gehwege, Neugestaltung der Parkplätze) und vorrangige Maßnahmen (Umwandlung des Stadtzentrums in eine fußgängerfreundliche Zone) unterteilt sind. Er schloss seine Präsentation mit der Feststellung, dass grüne und lebenswerte Städte Fußgängern Vorrang vor Fahrzeugen einräumen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Beispiele gezeigt haben, wie dezentrale Zusammenarbeit den Wissensaustausch fördert, globale Partnerschaften stärkt und Innovationen bei lokalen Klimaanpassungs- und Klimaschutzmaßnahmen vorantreibt. In der anschließenden lebhaften Diskussion erhielten die Teilnehmenden umsetzbare Erkenntnisse und Instrumente, mit denen sie Klimaresilienz in die lokale Planung, Infrastruktur und Dienstleistungserbringung integrieren können, während sie gleichzeitig soziale Gerechtigkeit und langfristige ökologische Nachhaltigkeit gewährleisten.
Städte spielen beim Klimawandel eine doppelte Rolle: Einerseits tragen sie maßgeblich zu ihm bei, andererseits sind sie besonders anfällig für seine Auswirkungen. Diese Dynamik führt zu einer Rückkopplungsschleife, die die Herausforderungen für Städte weiter verschärft: Der Beitrag der Städte zum Klimawandel verschlimmert nämlich genau die Risiken, denen städtische Zentren ausgesetzt sind. Da Städte weltweit bereits jetzt die Auswirkungen des Klimawandels, wie steigende Temperaturen und häufigere Hitzewellen, zu spüren bekommen, ist proaktive, risikobewusste Planung dringender denn je.
Der Leitfaden „Cities Leading by Example: A Guidebook on Risk-Informed Planning and Heat Mitigation” (Städte gehen mit gutem Beispiel voran: Ein Leitfaden für risikobewusste Planung und Hitzeminderung) richtet sich an kommunale Akteure, Stadtplaner, politische Entscheidungsträger und Gemeindevorsteher, die einen risikobewussten Ansatz verfolgen und die Anpassung an Hitze in ihre Planungsprozesse integrieren möchten. Anhand praxisorientierter Beispiele befasst sich dieser Leitfaden mit den Erfahrungen von Städten bei der Ausarbeitung von Strategien und Maßnahmen, der Optimierung der institutionellen Rahmenbedingungen und Steuerungsstrukturen, der Förderung einer effektiven Kommunikation und Bürgerbeteiligung sowie der Nutzung evidenzbasierter Planung unter Verwendung von Klimadaten.
Vom 12. bis 14. September 2025 fand im Rahmen der G20-Präsidentschaft Südafrikas in Johannesburg der Urban 20 (U20) Mayor Summit statt. Die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der C40-Städte kamen zusammen, um die Stimme der Städte auf globaler Ebene zu stärken. Die U20 ist eine diplomatische Initiative, die gemeinsam von C40 Cities und United Cities and Local Governments (UCLG) getragen wird. Den Vorsitz übernahmen in diesem Jahr die Städte Johannesburg und Tshwane.
Connective Cities und die Stadt Bonn nahmen an der von SALGA (South African Local Government Association) organisierten Paneldiskussion zum Thema „From Goals to Impact: Advancing Urban Sustainability and Resilience through the SDGs“ teil. In der Diskussion wurde die zentrale Rolle lokaler Regierungen bei der Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele (SDGs) hervorgehoben: Mehr als 65 % der SDG-Ziele sind direkt mit kommunalen und regionalen Zuständigkeiten verbunden, wie SALGAs Vizepräsidentin Flora Mabea-Baltman betonte.
Die Panelteilnehmenden lieferten vielfältige Einblicke: Aaron Maluleka von der Stadt Tshwane stellte Energieprogramme und Partnerschaften im Bereich nachhaltige Energie vor, während Dr. Angela aus São Paulo auf die Bedeutung philanthropischer Initiativen und die Sicherung der SDG-Ziele einging. Verena Schwarte von der Stadt Bonn unterstrich die Relevanz von Daten und internationalen Kooperationen und Sibylle Loyeau von Connective Cities betonte die Bedeutung von Partnerschaften, dem fachlichen Austausch und Peer-Learning.
Im Communiqué, dem gemeinsamen Ergebnisdokument des Gipfels, wird die lokale Perspektive als wichtiger Bestandteil der G20-Agenda anerkannt. Es werden vier prioritäre Handlungsfelder definiert: wirtschaftliche Chancen und Finanzierung, Klimaschutz und urbane Resilienz, soziale Inklusion und Gerechtigkeit sowie digitale Transformation und Innovation.
Der Urban 20 Summit 2025 hat eindrucksvoll bestätigt, dass Städte an vorderster Front stehen, wenn es darum geht, globale Herausforderungen lokal zu lösen – für eine nachhaltige, inklusive und resiliente Zukunft.
„Was gemessen wird, wird auch gemanagt.“ Dieses Sprichwort unterstreicht die Bedeutung der Verfolgung von Fortschritten, um sinnvolle Veränderungen zu erreichen. Für Kommunen, die sich für Gender Mainstreaming engagieren, bedeutet dies, strukturierte Datensysteme zu entwickeln, die Wissensbasis zu erweitern und eine genaue Überwachung sicherzustellen. Dies sind wesentliche Schritte hin zu einer wirklich inklusiven, geschlechtersensiblen lokalen Verwaltung.
Aufbauend auf dem von der Nationalen Föderation tunesischer Gemeinden (FNCT) und ihren Partnern entwickelten Modell bietet dieser Leitfaden einen einheitlichen, praktischen Rahmen, um die Gleichstellung der Geschlechter zu fördern, indem eine Gender-Perspektive in alle kommunalen Dienstleistungen integriert wird. Über politische Maßnahmen und Projekte hinaus zielt er darauf ab, einen kulturellen Wandel anzustoßen, in dessen Verlauf Gender Mainstreaming nicht länger als Zusatzleistung betrachtet wird, sondern als grundlegende Säule einer gerechten und effektiven lokalen Regierungsführung. Durch die Einrichtung einer kommunalen Beobachtungsstelle für Gender Mainstreaming, ein Municipal Observatory for Gender Mainstreaming, können Kommunen die Geschlechterperspektive in alle Aspekte ihrer Dienstleistungen integrieren. So wird ein Mentalitätswandel gefördert, bei dem Gender Mainstreaming als Kernelement einer fairen und inklusiven lokalen Regierungsführung anerkannt wird. Mithilfe des evidenzbasierten Ansatzes des Leitfadens können Kommunen den Dialog anregen, konkrete Lösungen vorschlagen und messbare geschlechtsspezifische Indikatoren entwickeln. Diese können die Kommunen anschließend anwenden und verfolgen.
Der Workshop trug zur Stärkung des Austauschs kommunaler Erfahrungen bei und ebnete den Weg für die Integration der syrischen Städte in das Netzwerk und ihre aktive Mitgliedschaft. Vertreter der Provinzen Damaskus und Rif Damaskus berichteten über den aktuellen Stand der umfassenden Planung und hoben dabei die Herausforderungen hervor, die mit der Verfolgung einer langfristigen Vision für nachhaltige Entwicklung verbunden sind.
Die Teilnehmenden während des Vortrags über die Planung in Damaskus | Foto: Muna Shalan, Connective CitiesPräsentation des Digitalisierungsprozesses in Amman | Foto: Muna Shalan, Connective Cities
Zudem diskutierten sie ihre Bestrebungen hinsichtlich der digitalen Transformation in ihrer Stadtverwaltung. Ihre Kollegen aus der Gemeinde Greater Amman vertieften sich in praktische Erfahrungen zu diesen Themenbereichen und teilten einen reichen Schatz an Wissen und Erfahrungen, die auf dem lokalen Kontext der Umsetzung basieren.
Im Rahmen interaktiver Peer-Learning-Aktivitäten stellten die Teilnehmer Beispiele für bewährte Praktiken vor und erörterten Erfolgsfaktoren und Hindernisse, mit denen kommunale Mitarbeiter bei der Stadtplanung, der Erbringung kommunaler Dienstleistungen und der digitalen Transformation konfrontiert sind. Die Diskussionen führten zu einem offenen und ehrlichen Austausch, bei dem beide Seiten von den Erfolgen und Hindernissen der anderen Seite lernen konnten.
Feldbesuch zum Al-Zuhour Green Triangle – einem Modell für grüne Infrastruktur | Foto: Muna Shalan, Connective Cities
Im Rahmen des Workshops wurde auch die Besichtigung eines Beispiels für bewährte Praktiken organisiert: des Al-Zuhour Green Triangle, einem Modell für grüne Infrastruktur. Auf einer Fläche von 2.300 m² demonstriert dieses von der Gemeinde Greater Amman und UN-Habitat Jordanien umgesetzte Pilotprojekt zwei Konzepte des grünen Regenwassermanagements: Regenwasser-Bioretention und Regenwasserrückhaltung.
Der Workshop mündete in einen Fahrplan für die künftige Zusammenarbeit und die Institutionalisierung des Wissensaustauschs. In diesem Fahrplan wurden vorrangige Handlungsbereiche skizziert. Zu den wichtigsten Schwerpunkten zählen Gesetzgebung und Regierungsführung. Dabei liegt der Fokus auf der raschen Verabschiedung eines fairen Wiederaufbaugesetzes in Syrien, der Einführung standardisierter Ausschreibungs- und Vergabeverfahren sowie der Aktivierung von Rahmenwerken für öffentlich-private Partnerschaften (ÖPP), wo dies angemessen ist. Hinsichtlich der Dezentralisierung waren sich die Teilnehmer einig, dass ausgewählte Befugnisse, insbesondere im Bereich Verkehr und Verkehrsmanagement, an die Kommunen delegiert werden müssen. Dies soll durch technische Ausschüsse unterstützt werden, um sicherzustellen, dass die Masterpläne mit den sektoralen Strategien in Einklang stehen. Als entscheidend wurde auch die Stärkung der Ressourcen und Kapazitäten angesehen, einschließlich der Bereitstellung ausreichender personeller und finanzieller Ressourcen sowie der Investition in internes Fachwissen und kontinuierliche Weiterbildung. Ein weiteres wichtiges Prinzip war die Einbeziehung der Gemeinschaft in die Stadtplanung.
Gruppenbild der Teilnehmenden | Foto: Muna Shalan, Connective Cities
Die Teilnehmenden sprachen sich dafür aus, die Beteiligung der Öffentlichkeit durch Bürgerzentren und Feedback-Mechanismen aufrechtzuerhalten, die sowohl die sozialen als auch die wirtschaftlichen Dimensionen des städtischen Lebens widerspiegeln. Unter dem Motto „Build Back Better“ forderten die Teilnehmenden schließlich, Datenlücken zu schließen, die sektorübergreifende Koordination zu verbessern und den Wiederaufbau als Plattform für eine langfristige, nachhaltige Entwicklung zu nutzen.
Dies war die zentrale Frage, die Expert*innen für städtische Risiken, lokale Führungskräfte und Vertreter*innen von Gemeinden aus Benin, Burkina Faso, Ghana, Mali, Niger, Senegal, Sierra Leone und Togo zusammenbrachte, um die Workshop-Reihe zum Thema „Risikobewusste Stadtentwicklung in Westafrika und der ECOWAS-Region” fortzusetzen.
Der zweite Workshop fand vom 2. bis 4. Juli in Accra, Ghana, statt. Dieser Workshop wurde gemeinsam von der German Projects Resilience Initiative Africa (RIA), Connective Cities und CIVIC in Zusammenarbeit mit der Afrikanischen Union und der ECOWAS-Kommission organisiert.
Die Workshop-Reihe
Westafrika steht aufgrund des Klimawandels und der raschen Urbanisierung vor wachsenden Herausforderungen. Der Weltklimarat (IPCC) prognostiziert einen Temperaturanstieg von 1,5 bis 2 Grad Celsius bis 2050, was bereits zu einem Anstieg klimabedingter Extremereignisse um 25 % zwischen 2011 und 2021 geführt hat. Diese Veränderungen bedrohen die Wasserressourcen, die biologische Vielfalt, die Ernährungssicherheit und die öffentliche Gesundheit. Darüber hinaus wird sich die städtische Bevölkerung in Afrika bis 2050 voraussichtlich verdoppeln, was die mit der raschen Urbanisierung verbundenen Risiken, insbesondere in informellen Siedlungen, noch verschärft. Klimabedingte Katastrophen könnten die Region bis 2030 jährlich zwischen 1,5 % und 3 % des BIP kosten, weshalb Investitionen in die Widerstandsfähigkeit der Städte für den Schutz der Infrastruktur, der Lebensgrundlagen und die Förderung eines nachhaltigen Wirtschaftswachstums von entscheidender Bedeutung sind.
Podiumsteilnehmer*innen von links nach rechts – Isabel Njihia (UNDRR), Cédric Dzelu, Technischer Berater des Ministers, Ministerium für Klimawandel und Nachhaltigkeit, Ghana, Dr. Emmanuel Osuteye, AUC, Beatrice Owusu-Appiah, Planerin, Stadt Accra, Assouhan Jonas Atchade, ECOWAS-Sekretariat | Foto: GIZ – Resilience Initiative Africa
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, haben RIA und Connective Cities die Workshop-Reihe „Risikobewusste Stadtentwicklung in Westafrika und der ECOWAS-Region” ins Leben gerufen. Ziel der Workshop-Reihe ist es, den städtischen Akteuren in der Region die Instrumente und Kenntnisse zur Verfügung zu stellen, die sie für das Management städtischer Risiken benötigen, und gleichzeitig die Zusammenarbeit durch gegenseitiges Lernen und Austausch zu fördern. Die Workshop-Reihe unterstützt 12 Städte aus Westafrika bei der Ausarbeitung bankfähiger Projektideen zur Bewältigung der Risiken in ihren Städten und stärkt die Kapazitäten der teilnehmenden städtischen Akteure zur Verbesserung der städtischen Resilienz.
Workshop 2 – Inklusivität und partizipative Risikobewertungen
Vortrag von Dr. Benjamin Creutzfeldt, Stadt Berlin, zum Thema „Neue Impulse für das kommunale Regenwasserrisikomanagement: Kartierung der Auswirkungen von Starkregen auf verschiedene gefährdete Elemente“ | Foto: GIZ – Resilience Initiative Africa
Nach dem Auftakt-Workshop in Lomé, Togo, fand der zweite Workshop vom 2. bis 4. Juli in Accra, Ghana, statt. Drei Tage lang erhielten die Teilnehmenden Einblicke in partizipative Risikobewertungen und Konzepte der Inklusivität. Sie erhielten konkrete Instrumente und Ansätze, wie sie diese Konzepte in ihre Stadtplanungsarbeit integrieren können, um eine risikobewusste Stadtentwicklung zu erreichen. Expert*innen für Stadtplanung sowie Vertreter*innen der Afrikanischen Union, der ECOWAS und der Zivilgesellschaft teilten ihre Erfahrungen und lieferten eine Reihe von Perspektiven, von kontinentalen bis hin zu lokalen Ansätzen.
Der Workshop wurde durch fortlaufende Peer-to-Peer-Beratungssitzungen ergänzt, in denen die Städte ihre seit Workshop 1 entwickelten Projektideen präsentierten, konkrete Herausforderungen schilderten und praxisnahe Ratschläge von den anderen teilnehmenden Städten erhielten.
Ga Mashie-Projekt zur partizipativen Slumsanierung | Foto: GIZ – Resilience Initaitive AfricaRecyclingzentrum bei Bubuashie Cable and Wireless | Foto: GIZ – Resilience Initiative Africa
Am dritten Tag des Workshops besuchten die Teilnehmenden zwei Standorte in Accra, die mit dem Thema partizipative Risikobewertung und Inklusivität in Verbindung stehen: das Ga Mashie Participatory Slum Upgrading Project und das Recyclingzentrum bei Bubuashie Cable and Wireless. Die Besichtigungen vor Ort wurden gemeinsam von der Stadt Accra und Slum Dwellers International organisiert.
Nächste Schritte
Die Workshop-Reihe wird auch weiterhin Kommunalverwaltungen, Stadtplaner*innen und Gemeinden das Wissen und die Instrumente vermitteln, die sie benötigen, um risikobewusste Entscheidungen in der Stadtplanung und -verwaltung zu treffen. Der nächste Workshop ist für Oktober 2025 geplant und wird sich auf den Zugang zu Finanzmitteln und die Entwicklung von Aktionsplänen konzentrieren.
Gruppenfoto der Teilnehmenden | Foto: GIZ – Resilience Initiative Africa