Risikoinformierten Stadtentwicklung in Westafrika und der ECOWAS-Region

Die Resilience Initiative Africa (RIA) führt in Partnerschaft mit Connective Cities eine Workshop-Reihe durch, die darauf abzielt, die urbane Resilienz zu stärken.

Zeitplan der Workshops:

  1. Workshop 1: Einführung in die risikoinformierte Stadtentwicklung (Februar 2025, Togo)
  2. Workshop 2: Partizipative Risikoanalyse und Finanzierung von Vorsorgemaßnahmen (April/Mai 2025)
  3. Workshop 3: Entwicklung eines Aktionsplans für ein inklusives Katastrophenrisikomanagement (September/Oktober 2025)

Aufbauend auf dem Erfolg und den Ergebnissen des ersten Workshops zur Stärkung der risikoinformierten Stadtentwicklung in Westafrika und der ECOWAS-Region – der vom 18. bis 20. März 2025 in Lomé, Togo, stattfand – wird der zweite Workshop vom 2. bis 4. Juli 2025 in Accra, Ghana, stattfinden.

Der Workshop in Lomé konzentrierte sich auf den Aufbau eines Austausch-Netzwerks, indem er Fachleute aus 12 Städten der Region sowie Vertreter*innen des ECOWAS-Sekretariats und der Afrikanischen Union zusammenbrachte. Ziel war es, technische Fachgespräche zur risikoinformierten Stadtentwicklung zu führen und Projektideen zur Bewältigung von Resilienzherausforderungen zu identifizieren.

Aufbauend auf dem in Lomé geschaffenen Fundament für den Austausch unter Gleichgesinnten wird der bevorstehende Workshop in Accra die technischen Diskussionen zur Entwicklung von Projektideen fortsetzen – mit einem besonderen Fokus auf Inklusion und partizipative Risikoanalyse, um einen gesamtgesellschaftlichen Ansatz sicherzustellen, bei dem niemand zurückgelassen wird.

Wir freuen uns auf einen erfolgreichen Workshop in Ghana und werden aktuelle Informationen auf unserer Connective Cities Plattform bereitstellen.

Bezahlbarer und nachhaltiger Wohnraum

Angesichts des Bevölkerungswachstums in den Städten und des zunehmenden Ausmaßes der klimatischen Veränderungen sehen sich Städte in allen Regionen mit einem wachsenden Druck konfrontiert, bezahlbaren und gleichzeitig nachhaltigen Wohnraum zu schaffen. Als Antwort auf diese sich überschneidenden Herausforderungen hat Connective Cities am 28. Mai 2025 einen thematischen Dialog gestartet, der Verwaltungsfachleute, technische Expert*innen und Praktiker*innen aus Subsahara-Afrika und Europa zusammenbringt.

Die Teilnehmer aus Windhoek, Kitengela, Kisumu, Nairobi, Lusaka, Mazabuka, Huye, Bloemfontein, Sansibar, Nelson Mandela Bay, Hebron, Tiflis und Berlin tauschten strukturiert Ideen und Ansätze aus und untersuchten praktische Lösungen für inklusive und widerstandsfähige städtische Wohnsysteme. Die Veranstaltung bildete den Auftakt zu einem umfassenderen Austauschprozess, der ab dem 17. Juli 2025 mit themenspezifischen Vertiefungssitzungen fortgesetzt werden soll.

Gemeinsame Herausforderungen, kontextspezifische Lösungen

Die Diskussion machte deutlich, dass die Herausforderungen im Bereich des städtischen Wohnungsbaus zwar in vielen Städten gleich sind, die Lösungen jedoch kontextspezifisch sein müssen. Hohe Baukosten, begrenzter Zugang zu Finanzmitteln und Grundstücksknappheit waren häufige Hindernisse. Die Städte reagieren darauf jedoch mit innovativen Strategien:

  • Huye stellte seine Erfahrungen mit einem revolvierenden Wohnungsbaufonds vor, der den Ausbau von Wohnungen schrittweise unterstützt und lokale Gemeinschaften aktiv einbezieht.
  • Nairobi betonte, wie wichtig es ist, die Qualität und Verfügbarkeit von Wohnungsdaten zu verbessern, um faktenbasierte Planungs- und Investitionsentscheidungen zu unterstützen.
  • Berlin bot Einblicke in die Rolle des öffentlichen Flächenmanagements und sozialer Mietmodelle, um den Wohnraum langfristig erschwinglich zu halten.

Diese Beiträge machten deutlich, wie wichtig es ist, wohnungspolitische Maßnahmen zu entwerfen, die sowohl die Realitäten der lokalen Verwaltung als auch breitere soziale Prioritäten widerspiegeln.

Kreislauffähige Materialien und die Umnutzung von Gebäuden als Kosteneinsparungs- und Klimastrategien

Die Umnutzung bestehender Gebäude und die Anwendung der Prinzipien des Kreislaufbaus standen im Mittelpunkt der Diskussion. Die Teilnehmer tauschten Beispiele aus, wie:

  • Traditionelle Baumaterialien wie Lehm und Stroh können erhebliche Kosten- und Umweltvorteile bieten, wenn sie mit technischen Verbesserungen und klaren Baustandards kombiniert werden
  • Die angepasste Umnutzung von Gebäuden trägt sowohl zur Ressourceneffizienz als auch zur städtischen Revitalisierung bei.
  • Kreislaufstrategien eröffnen auch neue Möglichkeiten für lokale Beschäftigung und Innovation im Wohnungsbau

In der Diskussion wurde betont, dass die Förderung der Wiederverwendung von Materialien ein günstiges politisches Umfeld und technische Unterstützung auf städtischer Ebene erfordert. Die Kreislaufwirtschaft ist nicht nur ein technischer Ansatz, sondern auch eine Herausforderung für die Verwaltung, die mit der Regulierung, der Planungspraxis und der Flächennutzungspolitik verbunden ist.

Wohnbaufinanzierung inklusiver gestalten

Die Finanzierung ist nach wie vor ein erhebliches Hindernis für die Bereitstellung von bezahlbarem Wohnraum. Die Teilnehmer untersuchten, wie der Zugang zur Wohnungsfinanzierung durch folgende Maßnahmen verbessert werden kann:

  • Mikrokreditprogramme und gemeinschaftliche Sparmodelle, die an informelle oder einkommensschwache Kontexte angepasst sind
  • Integrativere Miet- und Eigentumsmechanismen und Genossenschaften
  • Kapazitätsaufbau für Kommunalverwaltungen zur Strukturierung und Verwaltung der Wohnungsbaufinanzierung, einschließlich Unterstützung im Vorfeld der Durchführbarkeit und institutioneller Partnerschaften

Während der gesamten Diskussion unterstrichen die Teilnehmer die Notwendigkeit von Finanzierungsmodellen, die integrativ und flexibel sind, insbesondere für Gruppen, die häufig von den formellen Wohnungsmärkten ausgeschlossen sind – wie Frauen, Pächter und Menschen in informellen Siedlungen.

Nächste Schritte: Deep-Dive Tracks ab dem 17. Juli 2025

Um auf den Ergebnissen des ersten Austauschs aufzubauen, wird Connective Cities ab dem 17. Juli 2025 eine Reihe von thematischen Deep-Dive-Sitzungen anbieten, die Raum für gemeinsames Lernen, gegenseitige Unterstützung und Projektentwicklung bieten. Diese Veranstaltungen werden sich auf folgende Themen konzentrieren:

  1. Finanzierung und Mikrokredite für den Wohnungsbau
  2. Wiederverwendung und zirkuläre Materialien
  3. Städtische Partnerschaften & Pilotplattformen

Die Teilnehmer werden eingeladen, in kleineren Gruppen zu arbeiten, zugeschnittene Lösungen zu untersuchen und praktische Ideen für die Umsetzung, Wiederverwendung oder Ausweitung zu entwickeln.

Vom Dialog zum Handeln

Der Austausch zeigte deutlich, dass bezahlbarer Wohnraum nicht nur eine Frage des Bauens ist. Es handelt sich um eine multidimensionale Herausforderung, die die Widerstandsfähigkeit der Städte, soziale Gerechtigkeit und ökologische Nachhaltigkeit berührt. Zwar gibt es keine Einheitslösung, doch können Plattformen wie Connective Cities dazu beitragen, den Fortschritt zu beschleunigen, indem sie Städte miteinander verbinden, den technischen Austausch erleichtern und die Kapazitäten der Kommunen unterstützen.

In der Diskussion wurde auch bekräftigt, dass Innovationen auf lokaler Ebene – unterstützt durch Peer-Learning und internationale Zusammenarbeit – neue Wege für Maßnahmen eröffnen können. Indem sie sich auf gemeinsame Erfahrungen und kontextbezogenes Wissen stützen, können Städte gemeinsam Wohnmodelle entwickeln, die integrativ, finanziell tragfähig und klimarelevant sind.

Nächste Sitzung: 17. Juli 2025

Für weitere Informationen oder zur Teilnahme an einem thematischen Track wenden Sie sich bitte an:
jelena.karamatijevic@giz.de

Resiliente Städte in Zeiten multipler Krisen – Strategien für widerstandsfähige Kommunen

In Zeiten multipler Krisen müssen Städte zunehmend resilienter werden. Sie müssen sich aufstellen gegenüber Stressoren, die Kriegshandlungen, die Auswirkungen des Klimawandels und wirtschaftliche Entwicklungen umfassen. Auf der siebten deutsch-ukrainische kommunale Partnerschaftskonferenz ist Connective Cities am 18.06.2025 mit einem Fachforum zum Thema „Resiliente Städte in Zeiten multipler Krisen – Strategien für widerstandsfähige Kommunen“ vertreten.

Im Fachforum wird der Begriff der urbanen Resilienz thematisiert und Aspekte der resilienten Stadtentwicklung in ukrainischen und deutschen Kommunen beispielhaft aufgegriffen und eingeordnet. Christian Rauch vom Bundesinstitut für Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) wird das Konzept urbaner Resilienz vorstellen und vom „Stresstest Stadt“ mit deutschen Kommunen berichten. Wie zeigt sich urbane Resilienz in der Praxis? Geladene Panelist*innen aus deutschen und ukrainischen Kommunen werden anhand mitgebrachtem Bildmaterial ihre Strategien der nachhaltigen Stadtentwicklung zu verschiedensten Aspekten urbaner Resilienz präsentieren. Angeleitet von der Moderation wird auch das Publikum in die anschließende Paneldiskussion einbezogen werden.

Die siebte deutsch-ukrainische kommunale Partnerschaftskonferenz wird vom 16. bis zum 18. Juni 2025 in Münster stattfinden. Sie richtet sich an Kommunalvertretende sowie weitere Engagierte aus dem deutsch-ukrainischen kommunalen Partnerschaftsnetzwerk und bietet Raum für den fachlichen und persönlichen Austausch, Einblicke in Unterstützungsangebote sowie Fachforen und Paneldiskussionen zu drängenden aktuellen Fragen. Mehr Informationen zur Partnerschaftskonferenz finden Sie hier.

Für mehr Informationen schreiben Sie an Sibylle Loyeau sibylle.loyeau@engagement.global.de

 

Internationale kommunale Zusammenarbeit zur Eindämmung der Hitze in den Städten

Am 12. Juni 2025 versammelte sich die Arbeitsgruppe des Deep Dive „Heat in the City“ online, um ihre zweijährige Zusammenarbeit zum Thema Hitzeinseln in den Städten abzuschließen. Jede Stadt stellte ihre Pilotprojekte vor einem Publikum von Experten aus Deutschland und dem Globalen Süden ausführlich vor.

Das Format

Das Deep-Dive-Format ermöglicht eine mittelfristige, intensive Zusammenarbeit zwischen einer kleinen Gruppe von Kommunen über zwei Jahre hinweg, um durch den Austausch von Experten und die gemeinsame Erarbeitung konkreter städtischer Lösungen zu entwickeln. Erfahren Sie hier mehr über das Format.

Deep Dive „Heat in the City“

In dieser ersten Ausgabe von Connective Cities Deep Dive arbeiteten die Städte Assuan (Ägypten), Heidelberg (Deutschland), Lüdenscheid (Deutschland), Lviv (Ukraine), Nairobi (Kenia) und Mombasa (Kenia) online und persönlich zusammen, um ihre jeweiligen Herausforderungen zu verstehen, Ideen und wissenschaftliche Verfahren auszutauschen. Die Gruppe wurde vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) bei der Bewertung von städtischen Hitzeinseln (UHI) in der Stadt und der Entwicklung von lokal angepassten Lösungen unterstützt. Durch die Einbeziehung ihrer lokalen Verwaltungen setzten sie ihre Pilotprojekte um, die verfahrenstechnische und organisatorische Maßnahmen zur Eindämmung der Hitze in ihren Städten beinhalten. Erfahren Sie hier mehr über die einzelnen Schritte des Deep Dive.

Die sechs Pilotprojekte

Jede Stadt erprobte Lösungen für die Hitzeeindämmung, die auf ihre lokalen Gegebenheiten zugeschnitten waren und sich auf datengestützte, gemeinschaftsbasierte und sektorübergreifende Ansätze konzentrierten. Nairobi pflanzte schattenspendende Obstbäume in Schulen und schulte Personal und Schüler*innen in der Wärmeüberwachung, während es eine frei zugängliche Wärmekarte zur Sensibilisierung der Gemeinschaft für die UHI plante. Trotz Kriegsnotstand und Finanzierungslücken wurden in Lviv Pocket-Parks angelegt und ihre kühlende Wirkung überwacht. In Lüdenscheid wurde in abteilungsübergreifender Zusammenarbeit ein Hitzeaktionsplan entwickelt, der Initiativen wie Nachfüllstationen, Sensibilisierungsbroschüren und eine Karte zur Kühlung der Stadt umfasst. In Assuan wurde ein umfassender Rahmenplan für Hitzemaßnahmen entwickelt, der sowohl lokales Wissen als auch internationale Praktiken nutzt, und es wurde ein Pilotgebiet für die fußgängerfreundliche Umgestaltung von schattigen öffentlichen Räumen ausgewählt. Mombasa konzentrierte sich auf die Sensibilisierung der Beteiligten und die Erstellung von Wärmekarten für die Stadt, während Heidelberg eine hochpräzise städtische Klimaanalyse und einen Klimascanner einführte, um die Stadtplanung klimafreundlicher zu gestalten, das lokale Mikroklima besser zu berücksichtigen und dadurch die Lebensqualität und die Klimaresilienz nachhaltig zu verbessern. Erfahren Sie hier mehr über die Projekte.

Schlussfolgerungen

Alle Mitglieder der Arbeitsgruppe waren sich einig, dass das Deep Dive „Heat in the City“ zu einer breiteren Wirkung in den sechs Städten beigetragen hat, und zwar nicht nur durch die Entwicklung von Klimaschutzstrategien, sondern auch durch die Perspektive einer engeren Zusammenarbeit zwischen lokalen Institutionen und ein starkes Gefühl der globalen Zugehörigkeit.

Der Austausch von kommunalen Experten hat zu einem stärkeren Gemeinschaftsgefühl, zur Mitgestaltung, zu Führungsqualitäten und zu Eigenverantwortung geführt. Während sie untersuchten, wie grüne Aktivitäten mit grünen Arbeitsplätzen verknüpft werden können, trug der internationale Austausch dazu bei, die Dringlichkeit der Lösungsfindung zu unterstreichen. Dieser Austausch sensibilisierte die Entscheidungsträger und die Öffentlichkeit und unterstrich die Notwendigkeit sofortigen Handelns.

Der Deep Dive erforderte eine Neuausrichtung ihrer Denkweise und ihrer Standpunkte und veranlasste sie, ihre eigenen Methoden zu überdenken. Oft mussten sie sich dafür rechtfertigen, dass sie auf internationaler Ebene arbeiten, während sie auf lokaler Ebene tätig waren, was ihnen half, eine breitere Perspektive auf Themen wie UHI einzunehmen. Die Austauschplattform verschaffte ihnen auch Sichtbarkeit und Anerkennung, was wiederum dazu beitrug, die Entscheidungsträger zu beeinflussen. Trotz schwieriger Umstände wie dem Krieg in der Ukraine wurden die Menschen sensibilisiert – und es wurde deutlich, dass jetzt der richtige Zeitpunkt zum Handeln gekommen ist.

Schließlich bemerkte die Arbeitsgruppe ein wachsendes Bewusstsein für die langfristige Perspektive. Es gab eine Verlagerung von der Suche nach unmittelbaren Ergebnissen hin zu einer langfristigen Planung für die Klimaanpassung und das Erreichen von Umweltzielen. Indem sie von internationalen Erfolgen und Misserfolgen lernten, konnten sie die Effizienz und Effektivität unserer lokalen Prozesse verbessern.

Auch wenn der Deep Dive beendet ist, laufen die durchgeführten Projekte weiter, und die sechs Städte sind jetzt besser auf Hitzewellen vorbereitet.

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:

Sibylle Loyeau, sibylle.loyeau@engagement-global.de

Dr. Ing. Muna Shalan, muna.shalan@giz.de

Von der offenen Stadtverwaltung zur intelligenten Stadt

Nehmen Sie an einer Informationsveranstaltung teil, in der untersucht wird, wie Kommunen offene Regierungsmodelle nutzen und die Möglichkeiten der Digitalisierung für eine bessere Stadtplanung und Dienstleistungserbringung ausschöpfen können.

Diese Veranstaltung zeigt anhand kommunaler Erfahrungen, wie Prinzipien offener Regierungsführung lokal umgesetzt werden können, um Transparenz und Bürgerbeteiligung zu stärken und letztlich gute Regierungsführung zu fördern. Dabei wird auch die Rolle der digitalen Transformation bei der Erhöhung von Transparenz und öffentlicher Teilhabe thematisiert. Darüber hinaus befasst sich die Veranstaltung mit dem Einsatz digitaler Werkzeuge – insbesondere geografischer Informationssysteme (GIS) – zur Unterstützung datenbasierter Entscheidungsfindung im Bereich der Infrastrukturentwicklung und der Verbesserung der Lebensqualität. Teilnehmende erhalten Einblicke in bewährte Praxisbeispiele von Städten, die erfolgreich intelligente Regierungsführung mit räumlicher Planung für nachhaltiges städtisches Wachstum verbinden, und tauschen sich mit Fachleuten und Kolleginnen und Kollegen über Strategien aus, um Kommunen inklusiver, effizienter und widerstandsfähiger zu gestalten.

Datum: 17 Juni 2025

Zeit: 9:30 – 10:30 MESZ

Sprache: Arabisch (Englisch Übersetzung)

Anmeldung: https://community.connective-cities.net/de/node/1569

Fragen? muna.shalan@giz.de

Ergebnisse des Connective Cities Deep Dive Lernprozesses „Heat in the city’“

Wie geht Ihre Stadt mit der zunehmenden Hitze um? Was können Sie tun, um die Stadtbevölkerung vor der Hitzebelastung zu schützen?

Wir möchten Sie einladen, von dem intensiven Erfahrungsaustausch zwischen den Städten Assuan in Ägypten, Heidelberg und Lüdenscheid in Deutschland, Mombasa und Nairobi in Kenia und Lviv in der Ukraine zu lernen. Die Experten identifizierten und analysierten gemeinsam Herausforderungen und entwickelten lokal angepasste Lösungen in Form von Pilotprojekten, die in ihren jeweiligen Städten umgesetzt wurden. Am 12. Juni 2025, von 9:00 – 12:00 Uhr, möchten wir die Ergebnisse des zweijährigen Deep-Dive-Prozesses „Heat in the city’“ vorstellen und diskutieren.

Sie werden Gelegenheit haben, in die Projekte „einzutauchen“ und zu verstehen, welche Schlüsselelemente für eine erfolgreiche Umsetzung und Upscaling in der Zukunft wichtig sind. In Lüdenscheid begann man mit der Bildung eines ressortübergreifenden Kernteams, das die Entwicklung eines umfassenden, auf die Bedürfnisse der Stadt zugeschnittenen Wärmeaktionsplans leitete. In Assuan wurde ein integrierter Rahmen für Hitzemaßnahmen entwickelt, um den besonderen Herausforderungen des heißen Klimas in der Region zu begegnen. In Mombasa konzentrierten sich die Initiativen auf die Sensibilisierung und die Kartierung der städtischen Hitzeinsel-Hotspots, um sowohl die Akteure als auch die Bürger besser zu informieren. Auch in Nairobi wurden Schulen in den Mittelpunkt der Bemühungen zur Eindämmung der Hitze gestellt, wobei Temperaturdaten als Grundlage für die strategische Pflanzung von schattenspendenden Obstbäumen dienten – ergänzt durch Sensibilisierungsprogramme für Schüler und Pädagogen. In Lviv wurde die partizipative Initiative der Pocket Parks an drei verschiedenen Standorten erfolgreich gestartet. Heidelberg plant sowohl eine klimatologischen Datenbank für alle öffentlichen Räume und Außenbereiche als auch die Entwicklung von bis zu drei Best-Practice-Beispielen für den städtischen Hitzeschutz im öffentlichen Raum.

Die Veranstaltung richtet sich an kommunale Experten aus Deutschland und der ganzen Welt sowie an potenzielle Geldgeber und Institutionen, die an einer Unterstützung der Projekte interessiert sein könnten. Wir freuen uns auf Sie!

Um an der Veranstaltung teilzunehmen, melden Sie sich bitte hier an. Die Arbeitssprache der Veranstaltung ist Englisch.

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Sibylle Loyeau sibylle.loyeau(at)engagement-global.de

Gemeinden stärken: Multiplikatoreneffekte weiblicher Führungsrollen

Die Initiative „Making My School More Beautiful“ ist ein erfolgreiches Modell zur Förderung der Demokratie und Stärkung von Mädchen durch Schulparlamente. Sie wird geleitet von fünf Frauen, die in den Gemeinderat der jordanischen Gemeinde Yarmouk al-Jadida gewählt wurden. Durch die enge Zusammenarbeit mit lokalen Gemeinschaften, Schulen und Müttern hat das Projekt nicht nur das schulische Umfeld verbessert, sondern auch das staatsbürgerliche Bewusstsein sowie die aktive Beteiligung junger Frauen gefördert. Sein strukturierter Ansatz bietet einen nachahmenswerten Rahmen für ähnliche Initiativen in anderen Gemeinden.

Die landesweite SDG-Lokalisierung aus der Perspektive der Kommunalverwaltungen

Am 7. Mai 2025 um 15 Uhr fand online ein internationaler Expertenaustausch zum Thema „Voluntary Subnational Review (VSR)“ statt. Vertreter aus Südafrika und Deutschland stellten ihre jeweiligen Bemühungen zur Lokalisierung der SDGs vor. Ziel eines VSR ist es, einen landesweiten Überblick über die Ziele für nachhaltige Entwicklung zu geben und dabei die Unterschiede und Stärken der einzelnen Kommunen zu berücksichtigen.

Der deutsche Voluntary Local Government Review wurde von Frau Dr. Bettina Bunk aus der Abteilung Außenbeziehungen der Landeshauptstadt Stuttgart, Frau Verena Schwarte aus dem Referat für Internationale Angelegenheiten und Globale Nachhaltigkeit der Stadt Bonn und Herrn Oliver Peters vom Deutschen Institut für Urbanistik vorgestellt. Die Experten haben gezeigt, dass der Voluntary Subnational Review agil und effizient vorbereitet werden kann, wenn die Daten verfügbar sind. Besonders wichtig ist dabei eine Liste nationaler Indikatoren, die mit den lokalen Indikatoren verglichen werden können. So lassen sich die Besonderheiten jeder Gemeinde hervorheben und gleichzeitig ein Gesamtbild erstellen.

Tebogo Matlou, International Project Manager bei der South African Local Government Association, zeigte ebenfalls, wie die VSR unter guter Koordination und Einbindung aller Akteure agil und effektiv erstellt werden kann. In Südafrika wurde der VSR im Rahmen der Ausarbeitung von zehn Voluntary Local Reviews erstellt. Diese Lokalisierung der SDGs auf mehreren Ebenen ermöglichte auch die Abstimmung der Politik für nachhaltige Entwicklung auf nationaler Ebene, unter anderem im Hinblick auf die nationale Agenda 2063. Der Schlüssel zum Erfolg in Südafrika war die Bereitstellung einer digitalen Plattform für die Überwachung der SDGs. Dank einer standardisierten Struktur konnten die verschiedenen Berichte gleichzeitig erstellt werden.

Durch dieses Treffen erhielten die Teilnehmer weitere Anregungen zur Lokalisierung der SDGs. Der Dialog machte insbesondere deutlich, dass eine agile Ausarbeitung des VSR möglich ist, wenn

  • gemeinsame Daten als Orientierungshilfe für die lokalen Verwaltungen vorliegen;
  • eine überkommunale Organisation zur Koordinierung des Prozesses vorhanden ist;
  • eine digitale Plattform zur Standardisierung der Datenverarbeitung vorhanden ist;
  • der politische Wille vorhanden ist, die eigene Gemeinde auf internationaler Ebene zu vertreten.

Das Treffen wurde dank der Bereitschaft einer Reihe von Kommunen und Verbänden ermöglicht, die sich mit dem Ziel zusammengeschlossen haben, die Umsetzung der Voluntary Local and Subnational Review zu beschleunigen. Durch die Bereitstellung von Arbeitsmodellen und Präsentationen der Ergebnisse soll der Prozess für alle, die solche Nachhaltigkeitsberichte erstellen möchten, erleichtert werden.

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Francesco Schapira unter francesco.schapira@engagment-global.de.

Deep Dive: Heat in the city

Die dreiteilige Reihe von Lerneinheiten zum Thema urbane Wärmeresilienz, die in Zusammenarbeit mit dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) organisiert wurde, bot einen überzeugenden und zeitgemäßen Einblick in die dringenden Herausforderungen, denen sich Stadtplaner bei der Entwicklung von Initiativen zur Wärmeminderung gegenübersehen. Die Sitzungen waren nach thematischen Schwerpunkten gegliedert, die von den Mitgliedern der Deep Dive-Gruppe ausgewählt worden waren, und boten so eine abgerundete Untersuchung der Frage, wie Städte die Auswirkungen steigender Temperaturen besser überwachen, abmildern und bewältigen können. Zu den Teilnehmenden gehörten Vertreter*innen von Kommunen, städtische Fachleute sowie Verantwortliche von Entwicklungsprogrammen, die in diesem Bereich tätig sind. Prof. Dr. Jürgen Kropp, stellvertretender Leiter der Abteilung „Klimaresilienz“ am PIK und Leiter der Forschungsgruppe „Urbane Transformation“ teilte als Gastredner und Experte sein Wissen in allen drei Veranstaltungen.

Urbane Resilienz voranbringen

Vom 18. bis 20. März 2025 trafen sich zwölf Städte aus der ECOWAS-Region in Lomé, Togo, zu einer zukunftsweisenden Workshopreihe mit dem Titel „Risk-Informed Urban Development in West Africa and the ECOWAS Region“. Die Veranstaltung, die von der GIZ Resilience Initiative Africa (RIA) und Connective Cities in Zusammenarbeit mit dem Good Governance Programm der GIZ Togo organisiert wurde, fand mit Unterstützung der Kommission der Afrikanischen Union (AUC), der ECOWAS-Kommission, des Deutschen Städtetages und der SKEW – Servicestelle Kommunen in der Einen Welt statt. Dieser Workshop war ein wichtiger Schritt zur Stärkung der urbanen Resilienz in der gesamten Region, indem er lokale Regierungen, technische Expertinnen und Experten und Finanzierungsinstitutionen zusammenbrachte und vor allem das gegenseitige Lernen über Grenzen hinweg förderte.

Die Dringlichkeit, sich mit der Widerstandsfähigkeit von Städten angesichts des Klimawandels zu befassen, ist offensichtlich. Es wird prognostiziert, dass klimabedingte Katastrophen in Westafrika bis zum Jahr 2030 jährlich bis zu drei Prozent des regionalen BIP kosten werden. In Verbindung mit dem rasanten Wachstum der Städte, dem wachsenden Druck auf die Infrastruktur und der zunehmenden sozialen Anfälligkeit stehen die Städte in der Region an vorderster Front der Klimakrise. Als Reaktion darauf konzentrierte sich der Workshop auf ein grundlegendes Prinzip: Städte lernen am besten von anderen Städten.

Gemeinsam Wissen aufbauen: Kollegiale Beratung als Katalysator

Der Workshop wurde um thematische Peer-Learning-Gruppen konzipiert, in denen die Teilnehmenden spezifische Herausforderungen der städtischen Resilienz in einem kollaborativen Umfeld angehen konnten. Dieser Ansatz ermöglichte es Kommunen, die mit ähnlichen Problemen konfrontiert sind, Strategien auszutauschen, übertragbare Lösungen zu finden und Solidarität über Grenzen hinweg aufzubauen.

Eine Gruppe brachte Küstenstädte wie Rufisque (Senegal), Ouidah (Benin) und Lacs 1 / Aného (Togo) zusammen, die mit Erosion, Meeresspiegelanstieg und häufigen Überschwemmungen zu kämpfen haben. In den Diskussionen wurde betont, wie wichtig es ist, Infrastrukturmaßnahmen mit naturbasierten Lösungen, der Sensibilisierung der Bevölkerung und regionalen Programmen wie WACA zu kombinieren. Trotz unterschiedlicher lokaler Gegebenheiten fanden die Städte Gemeinsamkeiten in der Art und Weise, wie sie die Bevölkerung einbeziehen und traditionelles Wissen in Klimaanpassungsstrategien integrieren.

Eine weitere Gruppe mit Teilnehmenden aus Golfe 1 (Togo), Mopti (Mali) und Kongoussi (Burkina Faso) konzentrierte sich auf städtische Überschwemmungen und Infrastrukturlücken. Diese schnell wachsenden Städte untersuchten, wie datengestützte Planung, ressortübergreifende Koordination und dezentrale Infrastrukturen dazu beitragen können, Überschwemmungsrisiken einzudämmen. Besonders inspiriert war die Gruppe von den Erkenntnissen der Stadt Berlin, die über die Bewältigung von Regenwasser durch langfristige Planung und innovative Stadtgestaltung diskutierte.