Der Voluntary Local Review (VLR) von Amman: Die Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele beschleunigen

Mit vier Millionen Einwohner*innen leben in der jordanischen Hauptstadt circa 40 Prozent der Gesamtbevölkerung des Landes. 2021 beschloss Ammans Stadtverwaltung, die Greater Amman Municipality (GAM), einen VLR zu erstellen – den ersten in der arabischen Region. Im Sommer 2022 wurde der VLR fertiggestellt und gemeinsam mit dem Voluntary National Review (VNR) auf dem High-Level Political Forum der UN in New York vorgestellt.

Der VLR hat sich als voller Erfolg erwiesen – sowohl als Analysewerkzeug wie als Prozess:

  • Ein „Ökosystem“ für die Erhebung validierter Daten wurde entwickelt.
  • Nachhaltigkeitsziele (SDGs) wurden in verschiedene Bereiche von Politik, Strategieentwicklung und Verwaltungshandeln integriert.
  • Neue Formate der Bürgerbeteiligung wurden ausprobiert.
  • Neue Projekte und Partnerschaften wurden initiiert und laufende strategisch verzahnt;
  • Die Digitalisierung der Verwaltung ist sehr weit entwickelt.

Die zeitgleiche Erstellung von VNR und VLR sorgte für Politikkohärenz und gegenseitige Unterstützung zwischen beiden Ebenen.

Überreichung der Klimasensitiven Stadtentwicklungsstrategie für Garowe

Am 25. September 2024 erhielt die Stadtverwaltung von Garowe, Puntland, Somalia, offiziell die Klimasensitive Stadtentwicklungsstrategie (CSCD), die in Zusammenarbeit mit der GIZ und der RACCA-Arbeitsgruppe entwickelt wurde. Diese Strategie bietet praxisnahe Lösungen für drängende klimatische Herausforderungen in den Bereichen Mobilität, Abfallwirtschaft, Wassermanagement und Grünflächen.

Highlights der Veranstaltung:

  • Vorstellung der Schlüsselsektoren für die klimafreundliche Stadtentwicklung in Garowe
  • Diskussion über nachhaltige Maßnahmen zur Verbesserung der städtischen Infrastruktur
  • Übergabe des Strategieplans an die Stadtverwaltung, der die Umsetzung klimafreundlicher Projekte in Garowe fördert
  • Fachaustausch und gemeinsame Überlegungen zur Sicherstellung einer resilienten Zukunft für die Stadt

Die Veranstaltung markierte den Übergang von der Planung zur Umsetzung und stärkt Garowe in seinen Bestrebungen, eine nachhaltige und klimaresiliente Stadt zu werden.

Wir laden Sie ein, die vollständige Publikation und Dokumentation der Veranstaltung zu lesen, um die diskutierten Erkenntnisse und Strategien im Detail zu erkunden.

Jerash in Jordanien: Schritt für Schritt zum Erfolg

Das als „Pompeji des Nahen Ostens“ bekannte Jerash in Jordanien ist aufgrund seiner gut erhaltenen griechisch-römischen Ruinen ein beliebtes Touristenziel. Jerash ist eine sich schnell entwickelnde Stadt, die ein Bevölkerungswachstum erlebt, das mit Herausforderungen wie Wohnungsnot, Verkehrsstaus, Umweltzerstörung und der Integration von Flüchtlingen einhergeht. Während die Stadt mit diesen komplexen Problemen kämpft, hat die Stadtverwaltung innovative und nachhaltige Lösungen verfolgt, die das Wohlergehen ihrer Einwohner in den Vordergrund stellen und gleichzeitig den Umweltschutz und den wirtschaftlichen Wohlstand fördern. Vertreten durch das Referat für lokale Entwicklung hat die Stadtverwaltung aktiv an vielen regionalen und globalen Aktivitäten von Connective Cities teilgenommen und konnte so Ideen für lokale Projekte in den Bereichen geschlechtersensible lokale Wirtschaftsentwicklung, Abfallwirtschaft und Kunststoffrecycling mitnehmen und den Weg zu einer abfallfreien Stadt ebnen. Im Jahr 2021 richtete die Gemeinde mit finanzieller und technischer Unterstützung durch die GIZ eine Müllsortieranlage ein. Das Team der kommunalen Abfallwirtschaft hat die Mülltrennung in den letzten Jahren erfolgreich durchgeführt. Der Betrieb ist nachhaltig und die Einnahmen aus dem Verkauf der getrennten Produkte decken die Betriebskosten.

Solarpumpen, E-Mobilität und klimafreundliche Straßenbeleuchtung in Sub-Sahara Afrika

Der Workshop ist Teil einer Arbeitsgruppe für die Anwendung Erneuerbarer Energien in Städten, welche von Connective Cities in Zusammenarbeit mit der rumänischen Entwicklungsagentur RoAid ins Leben gerufen wurde.  

Neben den städtischen Experten und dem Team von Connective Cities wurde die Konferenz durch die Anwesenheit von Daniella Dobre (RoAid), Massimiliano Pedretti (Delegation der Europäischen Union in Tansania) und Dr. Tobias Godau (GIZ ProWaS – Wassersicherheit und Klimaresilienz für städtische Gebiete in Tansania) bereichert.

Die Konferenz war eine Folgeveranstaltung des Auftaktworkshops in Nairobi 2023, und legte den Fokus auf die Themen Straßenbeleuchtung und E-Mobilität im städtischen Kontext.

Teilnehmende

Die teilnehmenden Expert*innen vertraten die Städte Nairobi, Kisumu und den Landkreis Baringo (Kenia), die Stadt Kasungu (Malawi), die Stadt Gulu (Uganda), die Stadt Dar es Salaam, die Stadt Mwanza und die Stadt Tanga (Tansania). Die Arbeitsgruppe wird von internationalen Vertretern aus den Städten Gersthofen (Deutschland), Slatina und Alba Iulia (beide Rumänien) begleitet.

Teilnehmende Institutionen waren:

  • Malawi Local Government Association (MALGA)
  • Regional Administration and Local Government Tanzania (PO-RALG)
  • Der City Climate Gap Fund (durch das Projektunterstützungsbüro des Globalen Bündnisses der Bürgermeister)
  • Die Afrikanische Entwicklungsbank (durch die Abteilung für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz)

Projektideen

Alle zehn Städte stellten ihre Projekte vor und erhielten Ratschläge. Alle zehn Städte sind mit den Voraussetzungen für die Finanzierung vertraut und haben 70% dieser Anforderungen erfüllt.

Kisumu, Kenia:

Verbesserung der elektrischen Mobilität und Straßenbeleuchtung in der Stadt Kisumu. Pilotierung eines PPP-Modells für den Einsatz von Ladeinfrastruktur für 2- und 3-Rad-Motorräder.

Baringo, Kenia:

Solarisierung einer Wasserpumpe, die Wasser aus dem Baringosee zu einer Aufbereitungsanlage in der Stadt Kabernet pumpt.

Gulu, Uganda:

Solarisierung der Hauptstraße der Stadt Gulu.

Mwanza, Tansania:

Solarprojekt auf der Insel Ijinga, das durch Solarmodule betrieben wird, um Wasserpumpen zu betreiben, die Wasser in einen Behandlungstank pumpen. Fundraising-Phase, Machbarkeitsanalyse bereits abgeschlossen.

Nairobi:

Energieeffizienz und Solarisierung von Märkten. Zielpilotprojekte: Stadtmarkt, Stadtparkmarkt, Kangundo-Straßenmarkt und Gikomba-Markt. Energieaudits für diese Standorte wurden durchgeführt.

Dar es Salaam:

Solarbetriebene Straßenbeleuchtung entlang der Marktstraße mit integriertem Solarradio für den Markt und Ladestationen für Dreiräder.

Tanga:

Die Stadt steht vor einer ständig wachsenden Mülldeponie. Die Stadt beabsichtigt, ein Abfall-zu-Energie-Projekt durchzuführen. Zunächst soll daher eine Analyse der Abfallwertschöpfungskette durchgeführt werden, um die Abfalleigenschaften und die damit verbundenen Heizwerte zu ermitteln.

Kasungu:

Die Stadt Kasungu präsentierte eine doppelte Herausforderung der Abholzung aufgrund der intensiven Nutzung von Biokraftstoffen (Feuerholz und Holzkohle) und der hohen Stromkosten für die Straßenbeleuchtung, die durch das Fehlen solcher Straßenlaternen in vielen Bereichen noch verschärft werden. Die Stadt priorisiert daher das Projekt zur Vorbereitung einer Lösung für solarbetriebene Straßenbeleuchtung, die weiterhin in das Hauptnetz integriert ist, um eine Backup-Versorgung zu gewährleisten.

Malawi Local Government Association (MALGA):

Das vorgeschlagene Projekt konzentriert sich auf die Installation solarbetriebener Straßenlaternen zur Verbesserung der Beleuchtung in ausgewählten Gemeinden und Städten in Malawi. Diese Initiative zielt darauf ab, das lokale Geschäftsumfeld zu verbessern, die Sicherheit zu erhöhen und zur lokalen wirtschaftlichen Entwicklung beizutragen.

Zielgemeinden: Kasungu, Karonga, Luchenza, Mangochi.

Zielstädte: Zomba City, eine weitere Stadt wird noch bestimmt.

Nächste Schritte der Arbeitsgruppe

Auf dem Weg, die Städte bei der Entwicklung von Lösungen für ihre Herausforderungen zu unterstützen, planen Connective Cities und RoAid ihre Unterstützung fortzusetzen durch:

  • Einsichtssitzungen und Webinare: Vorstellung aufkommenden Wissens in kurzen Lerneinheiten.
  • Best Practices: Veröffentlichung innovativer Lösungen der kooperierenden Städte.
  • Konferenzen / Workshops: Zusammenbringen der Stadtexperten zur Skalierung von Peer-to-Peer- und assoziiertem Lernen.
  • Expertenmissionen: Werden den Stadtexperten mit klaren Fällen und Inputs für erfahrungsbasiertes Lernen und Austausch zur Verfügung gestellt. Dies wird auch virtuelle Formate umfassen, bei denen Städte je nach Relevanz ihrer Bedürfnisse miteinander verbunden werden.

Förderung nachhaltiger Bergbauindustrien

Die Online-Veranstaltung fand am 23. April statt und erforschte die Herausforderungen und Chancen bei der Förderung nachhaltiger Bergbauindustrien und die entscheidende Rolle von Städten bei der Förderung positiver Veränderungen in diesem Sektor. Zu den wichtigsten Diskussionspunkten gehörten:

  • Die Rolle von Städten bei der Förderung nachhaltiger Bergbauindustrien: Wie können Städte aktiv zur Förderung nachhaltiger Bergbaupraktiken beitragen und dabei Umwelt- und soziale Auswirkungen berücksichtigen?
  • Maximierung der Vorteile für lokale Gemeinschaften: Welche Strategien gibt es, damit Bergbauaktivitäten den lokalen Gemeinschaften sowohl wirtschaftlich als auch sozial bestmöglich zugutekommen?
  • Umnutzung geschlossener Bergbaustandorte: Welche innovativen Ansätze gibt es, um sie in neue Vermögenswerte für Gemeinschaften zu verwandeln und eine nachhaltige Entwicklung zu fördern?

Die Veranstaltung umfasste fundierte Beiträge aus verschiedenen Quellen:

Die Zusammenarbeit zwischen den Städten ist der Schlüssel hin zu Klimaneutralität und dezentraler Energieerzeugung

Der Deutsche Städtetag hat zusammen mit der internationalen Städteplattform Connective Cities auf der Weltklimakonferenz COP28 in Dubai im Deutschen Pavillon ein Side-Event veranstaltet zu der Frage „Welche Lösungen gibt es für eine nachhaltige und dezentralen Energieerzeugung und -versorgung auf lokaler Ebene“. Am 6. Dezember um 14 Uhr Ortszeit diskutierten Vertreter*innen aus deutschen und afrikanischen Städten (Köln, Bonn, eThekwini und Abuja) über ihre lokalen Innovationen für klimafreundliche Energielösungen.

Die Vizepräsidentin des Deutschen Städtetages, Bürgermeisterin von Bonn und ICLEI Co-Chair for Climate Action Katja Dörner betonte in ihrer Key-note Rede die Bedeutung eines sozial gerechten und partizipativen Ansatzes für eine Klima- und Energiewende. Sie bekräftigte, dass die Stimme der Städte bei den Klimaverhandlungen unabdingbar ist, um die globalen Ziele zu erreichen.

Sie zeigte auf, wie die Stadt Bonn Klimaneutralität bis zum Jahr 2035 erreichen kann und forderte die Bundesebene auf, schnelle Änderungen vorzunehmen, um die lokale Ebene zu unterstützen. Die EU und die deutsche Bundesebene müssen den Rahmen für eine klimafreundliche Energiewende schaffen. Dabei wies sie erneut darauf hin, wie wichtig es ist, dass Klimaschutz und Anpassung eine kommunale Pflichtaufgabe wird.

Ein E-Mobility HUB in Lviv – Klima-Innovationen aus der Ukraine

Die ECCA ist eine alle zwei Jahre stattfindende Konferenz mit dem Ziel, Klimaberater*innen, Entwickler*innen von Klimadienstleistungen und politische Entscheidungsträger*innen auf transnationaler, nationaler, regionaler und kommunaler Ebene zu inspirieren, wirksame Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel zu ergreifen, insbesondere angesichts der immer häufiger auftretenden extremen Wetterereignisse wie Überschwemmungen, Hitzewellen und Waldbrände.

Die 6. ECCA 2023 wurde von einer europaweiten Zusammenarbeit organisiert, die von den einflussreichen Akteur*innen von JPI Climate und Klimaprojekt MAGICA geleitet und von der Europäischen Kommission unterstützt wurde. Die Konferenz wurde von Projekten einberufen, die Fördermittel aus dem Rahmenprogramm für Forschung und Innovation Horizon 2020 der Europäischen Union erhalten haben.

Das Konferenzprogramm

Die ECCA-Konferenz fand vom 19. bis 21. Juni in Dublin, Irland, statt und umfasste die folgenden Themenbereiche:

  1. Verstärkung der Klimaschutzmaßnahmen: Unterstützung durch Klimaplattformen und -dienste.
  2. Anpassungsmaßnahmen an den Anstieg des Meeresspiegels und den Wandel der Küstengebiete.
  3. Naturbasierte Lösungen für die Anpassung an den Klimawandel.
  4. Vorbereitung auf häufigere und schwerwiegendere Klimaextreme.
  5. Neuausrichtung der gesellschaftlichen Transformation durch Infragestellung zugrunde liegender Annahmen.
  6. Klimatische und soziale Widerstandsfähigkeit der zukünftigen Energieinfrastruktur und -systeme.

Bending the Linear Economy On Urban Metabolism

„In the Rome Declaration of 2021, the G20 Leaders stressed the link between sustainable urbanization and the development of circular economy to preserve resources and deliver on climate and biodiversity global goals. […] To meet ambitious but necessary net zero targets, waste, water and energy provision have to change dramatically and at a large scale. This includes new technologies, transformations in governance and regulatory systems, the implementation of just-transition financial mechanisms and strengthened international cooperation, combined with enhanced technical cooperation and joint capacity building among emerging and developing markets.“

INTERSECTING is distributed by the Global Solutions Initiative. It is geared towards think tanks, civil organizations, international institutions, in particular the G20/T20.

India Urban Data Exchange (IUDX)

Um die Städte der Zukunft zu bauen, die eine gute Lebensqualität, eine verbesserte wirtschaftliche Robustheit und Harmonie mit der Natur bieten, braucht Indien einzigartige Lösungen, die nicht nur effizient sind, sondern auch Dienstleistungen und Vorteile für alle Teile der Gesellschaft bieten. Indien hat sich dafür entschieden, bei der Entwicklung dieser Lösungen Daten zu nutzen, indem es den Echtzeit-Austausch von Daten zwischen den Beteiligten über eine offene, neutrale und sichere Plattform, den India Urban Data Exchange (IUDX), erleichtert.  Bei IUDX geht es um die Nutzung von Daten zum Wohle der Allgemeinheit und darum, Datenanbieter in die Lage zu versetzen, innovative Dienste zu entwickeln und Mehrwert zu schaffen.

Envisaging the Future of Cities

Urbanization is intertwined with several existential global challenges: Cities do not exist in isolation from global challenges. The emergence of urbanization as a global megatrend is intertwined with the existential challenges that the world has faced in the last 50 years, including climate change, rising inequality and the rise in zoonotic viruses with the latest being the novel coronavirus pandemic, which triggered the worst public health crisis in a century and the worst economic recession since the Great Depression. These challenges will in different ways, leave their imprints on the future of cities.

In UN-Habitat’s new World Cities Report 2022 – Envisaging the Future of Cities, three scenarios, or three paths were identified, that the world’s cities could take at this critical juncture.

  • In the worst-case or “high damage” scenario, we assume that policy-making and governance will become even weaker and more ineffective. The destructive effects of the pandemic, climate change, inequality, poverty, and long-running conflicts, if not adequately addressed, will have disastrous consequences for cities in both developed and developing countries, though the latter would suffer most because of existing vulnerabilities. If 80 per cent of the economic damage inflicted by COVID-19 persists for a decade, then the number of people living in poverty could increase by more than 200 million by 2050.
  • The middling, or “pessimistic scenario”, foresees a reversion to the status quo before the pandemic. This business-as-usual approach would be characterised by exploitation and exclusion of informal sector workers, systemic discrimination of the urban poor, unimaginative policies and poor implementation on the climate crisis, public transport, or urban regeneration programmes and renewal. Cities could be locked into cycles of poverty, poor productivity, unhealthy living conditions and become inequality traps for decades.
  • The report, however, also envisages an optimistic future. Governments and donors would invest in urban development sufficiently to create just, resilient, healthy, and prosperous cities everywhere. By 2050, there could be 260 million people lifted out of poverty compared to the pre-COVID baseline. National governments would embrace peace and diplomacy to resolve their differences rather than pursuing military action, avoiding drastic global economic consequences such as those inflicted on the supply of food and energy by the war in Ukraine. Governments would manage the remainder of the COVID-19 pandemic competently, balancing health outcomes and economic recovery, and thus smoothing out global supply chains. They would also prepare adequately for the next pandemic.