Resiliente Städte in Zeiten multipler Krisen – Strategien für widerstandsfähige Kommunen

In Zeiten multipler Krisen müssen Städte zunehmend resilienter werden. Sie müssen sich aufstellen gegenüber Stressoren, die Kriegshandlungen, die Auswirkungen des Klimawandels und wirtschaftliche Entwicklungen umfassen. Auf der siebten deutsch-ukrainische kommunale Partnerschaftskonferenz ist Connective Cities am 18.06.2025 mit einem Fachforum zum Thema „Resiliente Städte in Zeiten multipler Krisen – Strategien für widerstandsfähige Kommunen“ vertreten.

Im Fachforum wird der Begriff der urbanen Resilienz thematisiert und Aspekte der resilienten Stadtentwicklung in ukrainischen und deutschen Kommunen beispielhaft aufgegriffen und eingeordnet. Christian Rauch vom Bundesinstitut für Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) wird das Konzept urbaner Resilienz vorstellen und vom „Stresstest Stadt“ mit deutschen Kommunen berichten. Wie zeigt sich urbane Resilienz in der Praxis? Geladene Panelist*innen aus deutschen und ukrainischen Kommunen werden anhand mitgebrachtem Bildmaterial ihre Strategien der nachhaltigen Stadtentwicklung zu verschiedensten Aspekten urbaner Resilienz präsentieren. Angeleitet von der Moderation wird auch das Publikum in die anschließende Paneldiskussion einbezogen werden.

Die siebte deutsch-ukrainische kommunale Partnerschaftskonferenz wird vom 16. bis zum 18. Juni 2025 in Münster stattfinden. Sie richtet sich an Kommunalvertretende sowie weitere Engagierte aus dem deutsch-ukrainischen kommunalen Partnerschaftsnetzwerk und bietet Raum für den fachlichen und persönlichen Austausch, Einblicke in Unterstützungsangebote sowie Fachforen und Paneldiskussionen zu drängenden aktuellen Fragen. Mehr Informationen zur Partnerschaftskonferenz finden Sie hier.

Für mehr Informationen schreiben Sie an Sibylle Loyeau sibylle.loyeau@engagement.global.de

 

Grüner Wasserstoff für lokale Entwicklung

Naivasha, Kenia | 14.–17. April 2025 – Grüner Wasserstoff gewinnt weltweit als zentraler Energieträger der Zukunft an Bedeutung. Während sich viele Diskussionen auf Exportpotenziale konzentrieren, bietet die Produktion von grünem Wasserstoff auch erhebliches Potenzial für die lokale Entwicklung – durch den Ausbau kommunaler Infrastrukturen und die Ankurbelung lokaler Wirtschaften. Besonders in Afrika, wo das hohe Potenzial für Solar- und Windenergie die Städte in eine einzigartige Position bringt, Innovationszentren und treibende Kräfte der globalen Energiewende zu werden.

Um den Austausch von Erfahrungen und bewährten Verfahren zwischen afrikanischen und deutschen Städten zu fördern, organisierte Connective Cities den Workshop „Potenziale der grünen Transformation für lokale wirtschaftliche Entwicklung erschließen“, an dem über 30 kommunale Fachkräfte aus beiden Regionen teilnahmen.

Rolle der Städte bei der Förderung von grünem Wasserstoff

Der Workshop, der sich auf die Rolle der Städte bei der Förderung von grünem Wasserstoff als Hebel für nachhaltiges Wirtschaftswachstum konzentrierte, bot kommunalen Akteuren einen Raum zum Peer-to-Peer-Learning, zum Erfahrungsaustausch, zur Bewältigung gemeinsamer Herausforderungen und zur Erkundung lokaler Umsetzungswege.

Das Haus der Statistik

Auf dem großen Areal des früheren Hauses der Statistik im Zentrum Berlins entsteht ein neues Quartier für Verwaltung, Wohnen, Soziales und Kultur. Eine zivilgesellschaftliche Initiative hatte den Abriss des Bestandsgebäudes aus den 1960er-Jahren verhindert und erarbeitete gemeinsam mit der Verwaltung und anderen Akteuren das Konzept für die Umnutzung – ein Leuchtturm für alternative Wege der Stadtentwicklung.

Leerstand durch Zwischennutzung vermeiden

Während der Neudefinition des Verwendungszwecks eines Gebäudes und der Festlegung des Verfahrens und der Finanzierung des Vorhabens können Gebäude leer stehen. Bei leerstehenden Gebäuden liegt Potential in vielerlei Hinsicht brach, sowohl für die Community als auch für die Stadtentwicklung. Darüber hinaus führt ein ungenutztes Gebäude aufgrund der Ansammlung von Abfall, des Eindringens von Wasser und des möglichen Wachstums von Schimmel oder giftigen Materialien häufig zu einer Zunahme der Umweltverschmutzung. Neben diesen ökologischen Folgen können auch Vandalismus und Sicherheitsrisiken in der Umgebung zunehmen. Daher kann die Revitalisierung leerstehender Gebäude für Kommunen und mögliche Investoren kostspielig werden.

Wie kann Leerstand vermieden werden? Die Öffnung öffentlicher Gebäude für eine Zwischennutzung war eines der Themen, auf die sich die Teilnehmer*innen des Lernprozesses „2nd Hands on Public Buildings“ während des einjährigen Lernprozesses zur Umnutzung öffentlicher Gebäude aus den 1960er- und 1970er-Jahren konzentrieren wollen. Daher kamen am 12.03.2025 Expert*innen aus Deutschland, Kenia, Palästina und Montenegro virtuell zusammen.

Together for a cleaner city: improvements in waste management

Dabola is a dynamic city in Guinea, with a population of 47,200. Located approximately 430 km from the capital Conakry, it is a vibrant hub for traditional agricultural activities, trade, and craftsmanship. However, the city faces significant challenges due to rapid population growth and inadequate waste management, which negatively impact public health and the environment. Insufficient infrastructure and the accumulation of waste in public spaces threaten the well-being of residents and the local ecosystem.

In response to these challenges, a partnership between Dabola and Dortmund was established in 2019, focusing on solid waste collection and treatment as well as environmental education.

Since August 2022, a local expert has been assisting the municipality of Dabola in developing a sustainable waste management system and strengthening the capacities of local actors.

The implementation of a waste management plan, developed in consultation with all relevant stakeholders, marked a significant turning point in Dabola. This initiative not only strengthened cooperation between the municipal administration and external actors but also established fruitful partnerships with private companies specializing in the field. As a result of these collaborative efforts, Dabola has seen a notable decrease in street waste.

Version française: Ensemble pour une ville plus propre: améliorations dans la gestion des déchets

Aktionsplanung für die Nachhaltigkeitsberichterstattung

Bei der Verabschiedung der Agenda 2030 haben sich die Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen (VN) verpflichtet, bei der Umsetzung der Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) eng mit lokalen und regionalen Regierungen zusammenzuarbeiten. Seit 2015 engagieren sich Städte, Regionen und ihre Verbände zunehmend, die globalen sozialen und ökologischen Herausforderungen zu bewältigen, um die SDGs vor Ort zu lokalisieren.

Vom 02. bis 04. Dezember 2024 trafen sich in den Räumen des Deutschen Städtetages in Berlin 37 Praktiker*innen aus 25 Institutionen und 15 Ländern, um sich über ihre Erfahrungen in der Berichterstattung auszutauschen. Zum ersten Mal berieten sich in einer Dialogveranstaltung von Connective Cites Vertreter*innen kommunaler Verbände mit ihren Kolleg*innen aus den Stadtverwaltungen. Die regionale Vielfalt mit Perspektiven und Praxisbeispielen aus Südamerika, Subsahara Afrika, Deutschland, Südosteuropa und Asien belebte die Diskussion und trug zum Erfolg der Veranstaltung bei. Fünf Projektideen wurden im Rahmen der Aktionsplanung entwickelt und werden voraussichtlich in 2025 umgesetzt.

Eine kürze Zusammenfassung und eine Fotogallerie befindet sich auf unserer Microsite: „Aktionsplanung für die Nachhhaltigkeitsberichterstattung

Vom Pilotvorhaben zum Reallabor für Kommunen

Als Connective Cities 2014 zur Auftaktveranstaltung nach Leipzig einlud, wusste man noch nicht, dass dieser neue Ansatz des internationalen Fachaustausches unter kommunalen Praktiker*innen angenommen werden und konkrete Ergebnisse liefern würde. Inzwischen hat sich ein Netzwerk aus circa 3.500 Fachleuten in über 700 Städten und 100 Ländern gebildet. Viele Projektideen wurden entwickelt und detailliert ausgearbeitet. Aus Arbeitsgruppen wurden Think Tanks und Kommunen zu Reallaboren für die Umsetzung innovativer Projekte.

Grund genug zu feiern! 65 kommunale Fachleute aus 15 Ländern kamen auf der Jubiläumsfeier von Connective Cities zusammen, die am 04. Dezember 2024 in den Räumen des Deutschen Städtetages in Berlin stattfand.

Jerash in Jordanien: Schritt für Schritt zum Erfolg

Das als „Pompeji des Nahen Ostens“ bekannte Jerash in Jordanien ist aufgrund seiner gut erhaltenen griechisch-römischen Ruinen ein beliebtes Touristenziel. Jerash ist eine sich schnell entwickelnde Stadt, die ein Bevölkerungswachstum erlebt, das mit Herausforderungen wie Wohnungsnot, Verkehrsstaus, Umweltzerstörung und der Integration von Flüchtlingen einhergeht. Während die Stadt mit diesen komplexen Problemen kämpft, hat die Stadtverwaltung innovative und nachhaltige Lösungen verfolgt, die das Wohlergehen ihrer Einwohner in den Vordergrund stellen und gleichzeitig den Umweltschutz und den wirtschaftlichen Wohlstand fördern. Vertreten durch das Referat für lokale Entwicklung hat die Stadtverwaltung aktiv an vielen regionalen und globalen Aktivitäten von Connective Cities teilgenommen und konnte so Ideen für lokale Projekte in den Bereichen geschlechtersensible lokale Wirtschaftsentwicklung, Abfallwirtschaft und Kunststoffrecycling mitnehmen und den Weg zu einer abfallfreien Stadt ebnen. Im Jahr 2021 richtete die Gemeinde mit finanzieller und technischer Unterstützung durch die GIZ eine Müllsortieranlage ein. Das Team der kommunalen Abfallwirtschaft hat die Mülltrennung in den letzten Jahren erfolgreich durchgeführt. Der Betrieb ist nachhaltig und die Einnahmen aus dem Verkauf der getrennten Produkte decken die Betriebskosten.

Inclusive nature tourism trails for the deaf, disabled and blind

In den letzten Jahren hat die Tourismusbranche ihr Angebot erweitert, indem sie mehr integrative und nachhaltige Optionen anbietet. Der Zugang zu touristischen Attraktionen stellen Gehörlose, Sehbeeinträchtigte und Menschen mit Behinderung immer noch vor große Herausforderungen. Selbst Menschen mit vorübergehenden Verletzungen oder leichten Sinneseinschränkungen haben oft Schwierigkeiten, sich zu entspannen und ihren Urlaub in vollen Zügen zu genießen. Dieser Leitfaden zielt darauf ab, diese Herausforderungen zu bewältigen, indem er die derzeit verfügbaren Tourismusrichtlinien aktualisiert und zeitgemäße Designstandards für Inklusion einbezieht. Er ist eines der Ergebnisse der Arbeitsgruppe „Organisation des Reisezielmanagements und Produktgestaltung im Tourismus“.

Arabische Fassung:

مسارات سياحية طبيعية شاملة للصم والمعاقين والمكفوفين

Strategien zur Tourismusförderung in Kommunen

Die Einführung innovativer Tourismusstrategien kann Gemeinden helfen, ihre Wirtschaft anzukurbeln und eine nachhaltige Entwicklung zu fördern. Diese Strategien konzentrieren sich häufig auf die Nutzung der lokalen Kultur, Geschichte, natürlichen Ressourcen und neuen Technologien. Gemeinden in der MENA-Region nutzen ihre einzigartigen kulturellen, historischen und natürlichen Vorzüge und integrieren gleichzeitig moderne Technologien und Nachhaltigkeitspraktiken, um ein breites Spektrum von Tourist*innen anzuziehen. Während einer Informationsveranstaltung am 9. September 2024 haben Vertreter*innen von Gemeinden aus Jordanien, Palästina, Tunesien und dem Libanon effektive Strategien zur Tourismusförderung kennengelernt und diskutiert. Die Sitzung konzentrierte sich auf zwei Schlüsselbereiche, nämlich innovative Strategien zur Tourismusförderung, die Verbesserung bestehender Tourismusaktivitäten und nachhaltige Tourismuspraktiken, um den Niedergang von Urlaubszielen zu verhindern. Die Teilnehmer*innen lernten digitale Marketingtechniken, Methoden zur Identifizierung und Präsentation von Alleinstellungsmerkmalen und Strategien zur Schaffung überzeugender touristischer Erzählungen, die bei potenziellen Besuchern Anklang finden. Die Sitzung befasste sich mit Strategien zur effektiven Zusammenarbeit mit lokalen Unternehmen und Reiseveranstaltern, um ein kohärentes touristisches Ökosystem zu schaffen.

Ein Beispiel für bewährte Verfahren wurde vom Generalsekretär der Gemeinde Sidi Jedidi in Tunesien vorgestellt, der Einblicke in die lokalen touristischen Attraktionen und die Werbestrategien gab, die sie unter Einbeziehung der Bevölkerung umgesetzt haben. Vertreter*innen der Stadtverwaltung von Nablus entführten die Teilnehmenden durch das Erzählen von Geschichten in einen fesselnden virtuellen Besuch ihrer Stadt in Palästina. Diese Präsentationen lösten eine lebhafte Diskussion zwischen den Teilnehmenden aus, die mehrere Elemente des Peer-Learnings beinhaltete, insbesondere zu den Lösungen, die im Rahmen der Arbeitsgruppe entwickelt wurden, darunter:

  1. Lokale Politik zum Schutz und zur Förderung des Handwerks – Gemeinde Al Aizariya, Palästina
  2. Gestaltung von Touristenpfaden und Planung eines ökotouristischen Dorfes – Gemeinde Kufranja, Jordanien
  3. Unterstützung und Anleitung der Gemeinde Kfarmatta (Libanon) bei der Festlegung der Verfahrensregeln für die Zone Al Hima und der Einrichtung eines Büros für lokale Entwicklung.
  4. Strategie zur Förderung des Tourismus in der Gemeinde Nablus, Palästina.

Aufzeichnung der Informationsveranstaltung auf der Connective-Cities-Plattform (auf Arabisch).