Das Haus der Statistik

Auf dem großen Areal des früheren Hauses der Statistik im Zentrum Berlins entsteht ein neues Quartier für Verwaltung, Wohnen, Soziales und Kultur. Eine zivilgesellschaftliche Initiative hatte den Abriss des Bestandsgebäudes aus den 1960er-Jahren verhindert und erarbeitete gemeinsam mit der Verwaltung und anderen Akteuren das Konzept für die Umnutzung – ein Leuchtturm für alternative Wege der Stadtentwicklung.

Leerstand durch Zwischennutzung vermeiden

Während der Neudefinition des Verwendungszwecks eines Gebäudes und der Festlegung des Verfahrens und der Finanzierung des Vorhabens können Gebäude leer stehen. Bei leerstehenden Gebäuden liegt Potential in vielerlei Hinsicht brach, sowohl für die Community als auch für die Stadtentwicklung. Darüber hinaus führt ein ungenutztes Gebäude aufgrund der Ansammlung von Abfall, des Eindringens von Wasser und des möglichen Wachstums von Schimmel oder giftigen Materialien häufig zu einer Zunahme der Umweltverschmutzung. Neben diesen ökologischen Folgen können auch Vandalismus und Sicherheitsrisiken in der Umgebung zunehmen. Daher kann die Revitalisierung leerstehender Gebäude für Kommunen und mögliche Investoren kostspielig werden.

Wie kann Leerstand vermieden werden? Die Öffnung öffentlicher Gebäude für eine Zwischennutzung war eines der Themen, auf die sich die Teilnehmer*innen des Lernprozesses „2nd Hands on Public Buildings“ während des einjährigen Lernprozesses zur Umnutzung öffentlicher Gebäude aus den 1960er- und 1970er-Jahren konzentrieren wollen. Daher kamen am 12.03.2025 Expert*innen aus Deutschland, Kenia, Palästina und Montenegro virtuell zusammen.

Inclusive nature tourism trails for the deaf, disabled and blind

In den letzten Jahren hat die Tourismusbranche ihr Angebot erweitert, indem sie mehr integrative und nachhaltige Optionen anbietet. Der Zugang zu touristischen Attraktionen stellen Gehörlose, Sehbeeinträchtigte und Menschen mit Behinderung immer noch vor große Herausforderungen. Selbst Menschen mit vorübergehenden Verletzungen oder leichten Sinneseinschränkungen haben oft Schwierigkeiten, sich zu entspannen und ihren Urlaub in vollen Zügen zu genießen. Dieser Leitfaden zielt darauf ab, diese Herausforderungen zu bewältigen, indem er die derzeit verfügbaren Tourismusrichtlinien aktualisiert und zeitgemäße Designstandards für Inklusion einbezieht. Er ist eines der Ergebnisse der Arbeitsgruppe „Organisation des Reisezielmanagements und Produktgestaltung im Tourismus“.

Arabische Fassung:

مسارات سياحية طبيعية شاملة للصم والمعاقين والمكفوفين

Strategien zur Tourismusförderung in Kommunen

Die Einführung innovativer Tourismusstrategien kann Gemeinden helfen, ihre Wirtschaft anzukurbeln und eine nachhaltige Entwicklung zu fördern. Diese Strategien konzentrieren sich häufig auf die Nutzung der lokalen Kultur, Geschichte, natürlichen Ressourcen und neuen Technologien. Gemeinden in der MENA-Region nutzen ihre einzigartigen kulturellen, historischen und natürlichen Vorzüge und integrieren gleichzeitig moderne Technologien und Nachhaltigkeitspraktiken, um ein breites Spektrum von Tourist*innen anzuziehen. Während einer Informationsveranstaltung am 9. September 2024 haben Vertreter*innen von Gemeinden aus Jordanien, Palästina, Tunesien und dem Libanon effektive Strategien zur Tourismusförderung kennengelernt und diskutiert. Die Sitzung konzentrierte sich auf zwei Schlüsselbereiche, nämlich innovative Strategien zur Tourismusförderung, die Verbesserung bestehender Tourismusaktivitäten und nachhaltige Tourismuspraktiken, um den Niedergang von Urlaubszielen zu verhindern. Die Teilnehmer*innen lernten digitale Marketingtechniken, Methoden zur Identifizierung und Präsentation von Alleinstellungsmerkmalen und Strategien zur Schaffung überzeugender touristischer Erzählungen, die bei potenziellen Besuchern Anklang finden. Die Sitzung befasste sich mit Strategien zur effektiven Zusammenarbeit mit lokalen Unternehmen und Reiseveranstaltern, um ein kohärentes touristisches Ökosystem zu schaffen.

Ein Beispiel für bewährte Verfahren wurde vom Generalsekretär der Gemeinde Sidi Jedidi in Tunesien vorgestellt, der Einblicke in die lokalen touristischen Attraktionen und die Werbestrategien gab, die sie unter Einbeziehung der Bevölkerung umgesetzt haben. Vertreter*innen der Stadtverwaltung von Nablus entführten die Teilnehmenden durch das Erzählen von Geschichten in einen fesselnden virtuellen Besuch ihrer Stadt in Palästina. Diese Präsentationen lösten eine lebhafte Diskussion zwischen den Teilnehmenden aus, die mehrere Elemente des Peer-Learnings beinhaltete, insbesondere zu den Lösungen, die im Rahmen der Arbeitsgruppe entwickelt wurden, darunter:

  1. Lokale Politik zum Schutz und zur Förderung des Handwerks – Gemeinde Al Aizariya, Palästina
  2. Gestaltung von Touristenpfaden und Planung eines ökotouristischen Dorfes – Gemeinde Kufranja, Jordanien
  3. Unterstützung und Anleitung der Gemeinde Kfarmatta (Libanon) bei der Festlegung der Verfahrensregeln für die Zone Al Hima und der Einrichtung eines Büros für lokale Entwicklung.
  4. Strategie zur Förderung des Tourismus in der Gemeinde Nablus, Palästina.

Aufzeichnung der Informationsveranstaltung auf der Connective-Cities-Plattform (auf Arabisch).

Local Development Strategy Guidebook

Dieses Handbuch ist ein Ergebnis der Arbeitsgruppe „Lokale Entwicklungsstrategien für Kommunen in MENA“. Es entwirft eine umfassende Methodik für Kommunen zur Entwicklung einer strategischen nachhaltigen Planung mit einer mittel- und langfristigen Vision.

Zu den Zielen gehören:

  • Stärkung der Widerstandsfähigkeit und der Kapazitäten
  • Verbesserung der partizipativen strategischen Planung
  • Langfristige Entwicklungsstrategien definieren
  • Verbesserung der lokalen Dienstleistungen
  • Entwicklung von Projektkartenvorlagen

Das Handbuch geht auch auf die Bedeutung der Verfügbarkeit aktueller Daten ein, um die Genauigkeit der Analyse und der Entscheidungsprozesse zu verbessern. Das beinhaltet auch die Weiterbildung der Mitarbeitenden über Methodiken der Datenerhebung und Dateninterpretation.

Kufranja – Stadt des Sauerstoffs in Jordanien

Dies ist das erste Video der zweiten Ausgabe von „ Stimmen aus Connective Cities“. Dr. Anwaar Bani Salman, Leiterin der Abteilung Planung und Forschung der Gemeinde Kufranja in Jordanien, spricht über den Wettbewerbsvorteil der Gemeinde im Agrar- und Ökotourismus aufgrund ihrer einzigartigen Natur und des hohen Grünanteils. Sie hebt die Vorteile der kollegialen Beratung hervor, insbesondere von der Gemeinde Madaba zu den Themen lokale Entwicklungsstrategien, Ausarbeitung von Vorschlägen und Aufbau von Partnerschaften mit Interessengruppen aus verschiedenen Sektoren. Sie merkte an, dass die moralische Unterstützung, die sie vom Connective Cities Netzwerk erhielt, ihr half, verschiedene Herausforderungen wie die Angst vor dem Versagen zu überwinden.

Video auf YouTube ansehen: https://youtu.be/q6TZawYNglY

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Weitere Informationen: Städtische Gründerzentren in Madaba – eine gute Praktik

Eine Strategie für klimasensitive Stadtentwicklung in Garowe, Somalia

Connective Cities hat die Entwicklung einer Bottom-up-Strategie für eine klimagerechte Stadtentwicklung (Climate-Sensitive City Development Strategy, CSCD) unterstützt. Dies umfasste eine partizipative Methodik zur Identifizierung und Analyse der wichtigsten Ansatzpunkte für kommunale Maßnahmen. Garowe war das erste Pilotprojekt, in dem diese Methodik und der Entwurf der CSCD-Strategie erprobt wurden. Wir freuen uns, Ihnen diese Strategie hier vorstellen zu können.

Connective Cities wurde durch das GIZ-Projekt „Promotion of social and economic inclusion of extreme poor IDPs and residents of host communities in Puntland, Somalia“ (SEIPP) beauftragt, die Entwicklung eines integrierten Klimaschutzkonzepts (Anpassung und teilweise Minderung) für die Stadt Garowe, Puntland, Somalia, zu unterstützen. SEIPP engagiert sich für die Förderung der sozioökonomischen Integration extrem armer Binnenvertriebener und Bewohner*innen der Gastgemeinden in Puntland, Somalia.

Sollten Sie Fragen zu der Methodik haben oder Interesse an einem Austausch hierzu, wenden Sie sich bitte an: Paulina Koschmieder paulina.koschmieder@giz.de

Lörrach plant erstes Gewerbegebiet Deutschlands in Holzbauweise

Im Jahr 2020 kaufte die Stadt Lörrach das 8,5 Hektar große Lauffenmühle-Areal, eine ehemalige Textilfabrik. Möglich wurde dies vor allem durch die Städtebauförderung des Bundes und des Landes Baden-Württemberg in Höhe von 9,1 Millionen Euro.

Nach Gesprächen mit dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung entstand die Idee, auf dem Gelände ein klimaneutrales Gewerbegebiet in Holzbauweise zu errichten.

Die historischen Fabrikgebäude auf dem Gelände mit ihren Natursteinfassaden stehen zwar nicht unter Denkmalschutz, sollen jedoch instandgesetzt werden und in ihrer Grundstruktur erhalten bleiben, um sie neuen gewerblichen Nutzungen zuzuführen. Damit soll auch die Identifikation mit dem Projekt, vor allem in den benachbarten Ortsteilen, gesichert werden.

Das Projekt kann anderen Kommunen in Deutschland und international als Modell dienen und unter Beweis stellen, dass auch ganze Gewerbegebiete aus Holz gebaut werden können.

Für weitere Impressionen schauen sie auf unsere Webseite zur Guten Praktik!

Resilienz in Zeiten des Krieges – Kommunaler Austausch zwischen der Ukraine und Deutschland

Entdecken Sie innovative Strategien für den Wiederaufbau der Infrastruktur und die Förderung der Resilienz in ukrainischen Kommunen inmitten der Folgen des russischen Angriffskrieges. Erkunden Sie mit uns die Ergebnisse des Connective Cities Projektplanungsworkshops „Resilienz in Zeiten des Krieges – kommunaler Austausch zwischen der Ukraine und Deutschland“. Dieser Workshop, der vom 28. bis 29. November 2023 in München stattfand, brachte über 35 Teilnehmende zusammen, darunter Vertretende von 12 ukrainischen Kommunen. Im Rahmen des Dialogs und des Erfahrungsaustauschs befassten sich die Teilnehmenden mit Schwerpunktthemen wie nachhaltige Energieentwicklung, lokales und regionales Wirtschaftswachstum und strategische/städtische Planung. Erfahren Sie von den Erkenntnissen geschätzter Gastredner*innen und Delegierten aus Kosovo-Gemeinden, die ihre Perspektiven auf deutsche und internationale kommunale Erfahrungen darlegen und so den Weg für gemeinsame Anstrengungen zum Wiederaufbau und zur Stärkung ukrainischer Kommunen ebnen.  

Alle Präsentationen können hier abgerufen werden: https://community.connective-cities.net/en/group/215/topics

Kufranja – „die Stadt des Sauerstoffs“

Im Rahmen der Aktivitäten der Arbeitsgruppe „Organisation des Destinationsmanagements und Produktdesign im Tourismus“ hat die Gemeinde Kufranja in Jordanien einen Workshop über Ökotourismus und die Gestaltung touristischer Pfade veranstaltet. An dem Workshop nahmen wichtige Akteur*innen in diesem Bereich teil, darunter Vertretende des Tourismusministeriums im Gouvernement Ajloun, der Royal Society for Nature Conservation und Bookagri.com, einem Unternehmen für Agrotourismus-Erfahrungen und die Entwicklung von Reisezielen. Die Tourismusexpertin Hanane Haber gab einen Überblick über die Grundsätze der Entwicklung eines nachhaltigen Tourismus in der Gemeinde Kufranja, die als „Stadt des Sauerstoffs“ bekannt ist.