Connective Cities
NEWSLETTER - AUSGABE NR. 46, März 2022

Liebe Leserinnen und Leser,

mit der Omicron-Variante ist die COVID-19-Pandemie in eine neue Phase eingetreten. Die Infektionszahlen sind zwar noch weltweit hoch, die Hospitalisierungsraten sind jedoch rückläufig. Daher richten wir in dieser Ausgabe einmal mehr unser Augenmerk auf Gute Praktiken und Lernerfahrungen, die während der Pandemie gemacht wurden und heute zu Verbesserungen in vielen Bereichen der nachhaltigen Stadtentwicklung führen – von Tactical Urbanism, über eine stetige Erweiterung der Radwegeinfrastruktur bis hin zu einer integrierten GIS-basierten Landnutzungsplanung; von der Verbesserung der Abfall- und Kreislaufwirtschaft, über die Umsetzung von Urban Gardening Projekten bis hin zur Unterstützung vulnerabler Gruppen.

Gestern wurde in Deutschland der Equal Pay Day begangen. Er markiert symbolisch die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern. Sie liegt in Deutschland bei 18%. Damit belegt Deutschland einen der hinteren Plätze im europäischen Vergleich. Heute ist Weltfrauentag. Die Corona -Pandemie hat in vielen Ländern Erfolge im Bereich der Gleichstellung von Frauen wieder zunichte gemacht. Eine gender-sensitive Stadtentwicklung ist daher ein wichtiger Fokus unserer Arbeit. Ganz herzlich möchten wir Sie zu unserer Insight Session zu „Urbane Sicherheit für Frauen und Mädchen“ morgen, am 9. März, einladen.

Auch Risiken und Unklarheiten in Zeiten des Klimawandels behalten wir im Blick. Um sie besser abschätzen zu können, haben sich Connective Cities und die GIZ Global Initiative on Disaster Risk Management zusammengeschlossen und die Arbeitsgruppe „Risk Informed Urban Development“ gegründet, die allen Fachleuten offen steht.

Zugleich sind unsere Gedanken und unsere Solidarität bei den Menschen in der Ukraine. Die aktuellen Entwicklungen des russischen Angriffs bedrohen massiv das Leben der ukrainischen Menschen und führen zu unermesslichem Leid. Die Entwicklungserfolge der vergangenen Jahre drohen, vernichtet zu werden.  

Es gibt über 70 partnerschaftliche Beziehungen zwischen deutschen und ukrainischen Kommunen wie auch zwischen kommunalen Unternehmen der öffentlichen Daseinsvorsorge. Connective Cities hat in einer ganzen Reihe von Lernprozessen und kollegiale Beratungen eng mit Kolleginnen und Kollegen aus Brovary, Kharkiv, Khortiv, Lviv, Oleksandriia, Novograd, Vinnytsia, Zhytomyr und anderen Kommunen in der Ukraine zusammengearbeitet. Viele deutsche Partner bemühen sich inzwischen intensiv um Hilfstransporte in die Ukraine, um ein sichtbares Zeichen der Solidarität zu setzen.

Die derzeitige Weltlage zeigt uns wieder, wie zerbrechlich Frieden ist und dass „Frieden nicht alles, aber ohne Frieden alles nichts ist“ (Willy Brandt). Umso wichtiger ist es, dass sich auch Städte, Gemeinden und vor allem die Menschen weltweit partnerschaftlich, freundschaftlich und solidarisch über alle Grenzen hinweg verbinden.

Ihr Connective Cities Team

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Foto oben: Friedensbrücke in Tiflis, Georgien | Foto: Boris Stroujko, Adobe Stock

Rückblick
Einrichtung eines integrierten GIS-basierten Landmanagementsystems für die Stadtverwaltung von Livingstone, Sambia
Entsendung von Fachleuten: Austausch zwischen Livingstone City Council und der Landeshauptstadt München im Januar 2022

Am 20. Januar fand online ein Experteneinsatz zur Unterstützung der Stadtverwaltung von Livingstone in Fragen des Landmanagements statt. Ziel der Konsultation war die Schaffung eines Systems zur effektiven Nutzung vorhandener Geodaten in allen Abteilungen der Stadtverwaltung. Ein intensiver Austausch schuf Orientierung und Ansatzpunkte für das weitere Vorgehen und stellte den Zeitplan auf eine realistische Basis.

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"Planning by doing" - Taktischer Urbanismus während der COVID-19 Pandemie
Rückblick auf die Insight Session am 16. Februar 2022

Wie lassen sich innovative Ideen zur Neugestaltung öffentlicher Räume in einem gemeinsamen Prozess von Planungsbehörden und Anwohnerinnen und Anwohnern schnell, unbürokratisch und zu relativ geringen Kosten umsetzen? Wie funktioniert "Planning by doing"? Hierüber diskutierten über 50 Teilnehmende anhand konkreter erfolgreicher Beispiele aus aus Barcelona, Neu-Delhi, Chennai, Kochi und Coimbatore.

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Einblick
HAT DIE COVID-19-PANDEMIE AUSWIRKUNGEN AUF KONSUMVERHALTEN UND ABFALLMENGEN?
Prognose des Deutschen Verbandes für Abfallwirtschaft

Die Covid-19-Pandemie hat die wirtschaftlichen Aktivitäten und die Lebensgewohnheiten der Menschen erheblich verändert. Diese Veränderungen haben auch große Auswirkungen auf das industrielle, gewerbliche und private Abfallaufkommen. Genaue Informationen und Prognosen helfen den kommunalen Entsorgungsunternehmen, die Effektivität ihrer Anlagen besser zu planen.

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Trash to Cash
Soziales Unternehmertum und kommunales Engagement für die Kreislaufwirtschaft in libanesischen Gemeinden

Trotz einer sehr komplexen und schwierigen nationalen Situation gelang es den beiden Gemeinden Al Manara und Ghalboun ihre Umweltprobleme wie Luftverschmutzung durch die unkontrollierte Verbrennung von Abfällen und der Wasser- und Bodenverschmutzung durch wilde Müllkippen in den Griff zu bekommen und neue Arbeitsplätze zu schaffen. Dieser Erfolg wurde durch das Engagement beider Seiten ermöglicht - der Stadtverwaltung und der lokalen Gemeinschaft.

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Quito: Keine Rückkehr zur „alten Normalität“ nach Überwindung der Pandemie
Vorfahrt für Fahrräder und Fußgängerinnen und Fußgänger in der ecuadorianischen Hauptstadt

Mit Beginn der Corona-Pandemie und dem Ausbau der Fahrradinfrastruktur ist die Zahl der Radfahrenden in Quito, der Hauptstadt von Ecuador, um 600 Prozent gestiegen. Aus ad-hoc-Fahrradwegen ensteht nun eine systematisch ausgebaute Radwegeinfrastruktur, um dieses Momentum zu halten. Auch Fußgängerinnen und Fußgänger profitieren von verkehrsberuhigten Zonen.

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Unterstützung für gefährdete Gruppen in Tiflis, Georgien
Gemeinsam mit Wirtschaft und Zivilgesellschaft die Folgen der Pandemie abmildern

Als Teil seiner Unterstützung während der COVID-19-Pandemie hat Tiflis eine Reihe von Maßnahmen und soziale Projekte zur Unterstützung gefährdeter Gruppen während der Pandemie beschlossen und bei der Umsetzung Unternehmen, das Rote Kreuz und viele Freiwillige mit eingebunden.

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Urban Gardening Guidebook
Urban Gardening Schritt für Schritt erklärt - erstellt von Connective Cities Arbeitsgruppe Biodiversität

Dieser Leitfaden (in Englisch) ist das Ergebnis eines umfangreichen Austauschs unter Fachleuten in der zweiten Jahreshälfte 2021. Er erklärt, warum Urban Gardening wichtig ist, und führt den Lesenden durch alle Schritte eines Urban-Gardening-Projekts - von der ersten Situationsanalyse über die Vorbereitungs- und Umsetzungsphase bis hin zu einem abschließenden Monitoring und Bewertung.

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Ausblick
Insight Session: Urbane Sicherheit für Frauen und Mädchen
Einladung zur Diskussion über Strategien für sicherere öffentliche Räume in Städten am 09. März 2022

Was sind bewährte Praktiken für die Gestaltung sicherer öffentlicher Räume für Frauen und Mädchen? Unsere Insight Session gibt Inspirationen - auch über Wege der Einbeziehung von Mädchen und jungen Frauen in den Stadtplanungsprozess.

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Urban Diplomacy Exchange
Projektaufruf für deutsch-US-amerikanische Partnerkommunen

Das Projekt "Urban Diplomacy Exchange" zielt darauf ab, deutsche Kommunen und ihre Partnerstädte in den USA dabei zu unterstützen, gemeinsam an der Demokratieförderung und der Förderung nachhaltiger Entwicklung im Rahmen der Agenda 2030 zu arbeiten. Bewerbungen sind bis zum 16. März 2022 möglich.

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Risiken, Unklarheiten und Unsicherheiten abschätzen und einplanen
Offene Arbeitsgruppe: Risikoinformierte Stadtentwicklung/ Risk Informed Urban Development

Der komplexe Charakter von Risiken und Unklarheiten muss in Zeiten des Klimawandels in die Planungs- und Finanzierungsprozesse einbezogen und die Kompetenzen von Entscheidungsträgerinnen und -trägern im Hinblick auf eine risikoinformierte Entwicklung gestärkt werden. Connective Cities und die GIZ Global Initiative on Disaster Risk Management haben sich zusammengeschlossen, um die Arbeitsgruppe "Risikoinformierte Stadtentwicklung" zu gründen. Der regionale Fokus liegt auf Afrika. Der Wettlauf gegen die Zeit, um Lösungen für hochkomplexe urbane Herausforderungen zu finden, ist nirgendwo so kritisch wie in Afrika.

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