Liebe Leserinnen und Leser,
mit der Omicron-Variante ist die COVID-19-Pandemie in eine neue Phase eingetreten. Die Infektionszahlen sind zwar noch weltweit hoch, die Hospitalisierungsraten sind jedoch rückläufig. Daher richten wir in dieser Ausgabe einmal mehr unser Augenmerk auf Gute Praktiken und Lernerfahrungen, die während der Pandemie gemacht wurden und heute zu Verbesserungen in vielen Bereichen der nachhaltigen Stadtentwicklung führen – von Tactical Urbanism, über eine stetige Erweiterung der Radwegeinfrastruktur bis hin zu einer integrierten GIS-basierten Landnutzungsplanung; von der Verbesserung der Abfall- und Kreislaufwirtschaft, über die Umsetzung von Urban Gardening Projekten bis hin zur Unterstützung vulnerabler Gruppen.
Gestern wurde in Deutschland der Equal Pay Day begangen. Er markiert symbolisch die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern. Sie liegt in Deutschland bei 18%. Damit belegt Deutschland einen der hinteren Plätze im europäischen Vergleich. Heute ist Weltfrauentag. Die Corona -Pandemie hat in vielen Ländern Erfolge im Bereich der Gleichstellung von Frauen wieder zunichte gemacht. Eine gender-sensitive Stadtentwicklung ist daher ein wichtiger Fokus unserer Arbeit. Ganz herzlich möchten wir Sie zu unserer Insight Session zu „Urbane Sicherheit für Frauen und Mädchen“ morgen, am 9. März, einladen.
Auch Risiken und Unklarheiten in Zeiten des Klimawandels behalten wir im Blick. Um sie besser abschätzen zu können, haben sich Connective Cities und die GIZ Global Initiative on Disaster Risk Management zusammengeschlossen und die Arbeitsgruppe „Risk Informed Urban Development“ gegründet, die allen Fachleuten offen steht.
Zugleich sind unsere Gedanken und unsere Solidarität bei den Menschen in der Ukraine. Die aktuellen Entwicklungen des russischen Angriffs bedrohen massiv das Leben der ukrainischen Menschen und führen zu unermesslichem Leid. Die Entwicklungserfolge der vergangenen Jahre drohen, vernichtet zu werden.
Es gibt über 70 partnerschaftliche Beziehungen zwischen deutschen und ukrainischen Kommunen wie auch zwischen kommunalen Unternehmen der öffentlichen Daseinsvorsorge. Connective Cities hat in einer ganzen Reihe von Lernprozessen und kollegiale Beratungen eng mit Kolleginnen und Kollegen aus Brovary, Kharkiv, Khortiv, Lviv, Oleksandriia, Novograd, Vinnytsia, Zhytomyr und anderen Kommunen in der Ukraine zusammengearbeitet. Viele deutsche Partner bemühen sich inzwischen intensiv um Hilfstransporte in die Ukraine, um ein sichtbares Zeichen der Solidarität zu setzen.
Die derzeitige Weltlage zeigt uns wieder, wie zerbrechlich Frieden ist und dass „Frieden nicht alles, aber ohne Frieden alles nichts ist“ (Willy Brandt). Umso wichtiger ist es, dass sich auch Städte, Gemeinden und vor allem die Menschen weltweit partnerschaftlich, freundschaftlich und solidarisch über alle Grenzen hinweg verbinden.
Ihr Connective Cities Team
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Foto oben: Friedensbrücke in Tiflis, Georgien | Foto: Boris Stroujko, Adobe Stock
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