Vom Risiko zur Resilienz: Aufbau einer inklusiven urbanen Zukunft in Westafrika
Wie gehen westafrikanische Städte mit Inklusivität und partizipativen Risikobewertungen im Kontext wachsender Herausforderungen bei der Katastrophenvorsorge und der raschen Urbanisierung um?
Dies war die zentrale Frage, die Expert*innen für städtische Risiken, lokale Führungskräfte und Vertreter*innen von Gemeinden aus Benin, Burkina Faso, Ghana, Mali, Niger, Senegal, Sierra Leone und Togo zusammenbrachte, um die Workshop-Reihe zum Thema „Risikobewusste Stadtentwicklung in Westafrika und der ECOWAS-Region” fortzusetzen.
Der zweite Workshop fand vom 2. bis 4. Juli in Accra, Ghana, statt. Dieser Workshop wurde gemeinsam von der German Projects Resilience Initiative Africa (RIA), Connective Cities und CIVIC in Zusammenarbeit mit der Afrikanischen Union und der ECOWAS-Kommission organisiert.
Die Workshop-Reihe
Westafrika steht aufgrund des Klimawandels und der raschen Urbanisierung vor wachsenden Herausforderungen. Der Weltklimarat (IPCC) prognostiziert einen Temperaturanstieg von 1,5 bis 2 Grad Celsius bis 2050, was bereits zu einem Anstieg klimabedingter Extremereignisse um 25 % zwischen 2011 und 2021 geführt hat. Diese Veränderungen bedrohen die Wasserressourcen, die biologische Vielfalt, die Ernährungssicherheit und die öffentliche Gesundheit. Darüber hinaus wird sich die städtische Bevölkerung in Afrika bis 2050 voraussichtlich verdoppeln, was die mit der raschen Urbanisierung verbundenen Risiken, insbesondere in informellen Siedlungen, noch verschärft. Klimabedingte Katastrophen könnten die Region bis 2030 jährlich zwischen 1,5 % und 3 % des BIP kosten, weshalb Investitionen in die Widerstandsfähigkeit der Städte für den Schutz der Infrastruktur, der Lebensgrundlagen und die Förderung eines nachhaltigen Wirtschaftswachstums von entscheidender Bedeutung sind.

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, haben RIA und Connective Cities die Workshop-Reihe „Risikobewusste Stadtentwicklung in Westafrika und der ECOWAS-Region” ins Leben gerufen. Ziel der Workshop-Reihe ist es, den städtischen Akteuren in der Region die Instrumente und Kenntnisse zur Verfügung zu stellen, die sie für das Management städtischer Risiken benötigen, und gleichzeitig die Zusammenarbeit durch gegenseitiges Lernen und Austausch zu fördern. Die Workshop-Reihe unterstützt 12 Städte aus Westafrika bei der Ausarbeitung bankfähiger Projektideen zur Bewältigung der Risiken in ihren Städten und stärkt die Kapazitäten der teilnehmenden städtischen Akteure zur Verbesserung der städtischen Resilienz.
Workshop 2 – Inklusivität und partizipative Risikobewertungen

Nach dem Auftakt-Workshop in Lomé, Togo, fand der zweite Workshop vom 2. bis 4. Juli in Accra, Ghana, statt. Drei Tage lang erhielten die Teilnehmenden Einblicke in partizipative Risikobewertungen und Konzepte der Inklusivität. Sie erhielten konkrete Instrumente und Ansätze, wie sie diese Konzepte in ihre Stadtplanungsarbeit integrieren können, um eine risikobewusste Stadtentwicklung zu erreichen. Expert*innen für Stadtplanung sowie Vertreter*innen der Afrikanischen Union, der ECOWAS und der Zivilgesellschaft teilten ihre Erfahrungen und lieferten eine Reihe von Perspektiven, von kontinentalen bis hin zu lokalen Ansätzen.
Der Workshop wurde durch fortlaufende Peer-to-Peer-Beratungssitzungen ergänzt, in denen die Städte ihre seit Workshop 1 entwickelten Projektideen präsentierten, konkrete Herausforderungen schilderten und praxisnahe Ratschläge von den anderen teilnehmenden Städten erhielten.


Am dritten Tag des Workshops besuchten die Teilnehmenden zwei Standorte in Accra, die mit dem Thema partizipative Risikobewertung und Inklusivität in Verbindung stehen: das Ga Mashie Participatory Slum Upgrading Project und das Recyclingzentrum bei Bubuashie Cable and Wireless. Die Besichtigungen vor Ort wurden gemeinsam von der Stadt Accra und Slum Dwellers International organisiert.
Nächste Schritte
Die Workshop-Reihe wird auch weiterhin Kommunalverwaltungen, Stadtplaner*innen und Gemeinden das Wissen und die Instrumente vermitteln, die sie benötigen, um risikobewusste Entscheidungen in der Stadtplanung und -verwaltung zu treffen. Der nächste Workshop ist für Oktober 2025 geplant und wird sich auf den Zugang zu Finanzmitteln und die Entwicklung von Aktionsplänen konzentrieren.

Autorin: Franziska Loibl, GIZ

