Lokale Wirtschaftsförderung

Alles über: Innovationsförderung, Standortentwicklung, Start-Up-Förderung, Green Urban Economy und Corporate Social Responsibility

Wirtschaftliche Innovation und globale Zusammenarbeit

Städte stehen in einem intensiven Standortwettbewerb. Attraktive Wirtschaftsbedingungen ziehen Investitionen an, während Strukturwandel und Bevölkerungswachstum Herausforderungen darstellen. Innovationsförderung, Existenzgründungen und Standort-Clustering sind zentrale Ansätze, um eine nachhaltige Wirtschaftsentwicklung voranzutreiben.

Die Globalisierung eröffnet Chancen für internationale Kooperationen in der Wirtschaftsförderung. Gemeinsame Initiativen auf regionaler und internationaler Ebene fördern den Austausch von Know-how und tragen zur Lösung globaler Herausforderungen bei.

Lokale Wirtschaftsförderung

Wirtschaftliche Innovation und globale Zusammenarbeit

Eine ganzheitliche Wirtschaftsförderung, die Einzelunternehmen, Branchen und den gesamten Standort im Blick hat, ist entscheidend. Durch strategische Vernetzung von Akteuren aus Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft können Städte eine innovative, sozial ausgewogene und ökologisch nachhaltige Wirtschaftsentwicklung vorantreiben.

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Lokale Wirtschaftsförderung ist der Schlüssel zur Schaffung nachhaltiger und resilienter Städte, die Innovationen anregen, Unternehmen wachsen lassen und eine bessere Zukunft für alle schaffen.

Unsere Unterthemen

Green Urban Economy fördert eine ökologisch nachhaltige Wirtschaftsentwicklung und stärkt den urbanen Lebensraum. Städte können durch gezielte Maßnahmen wie Klimaschutzpolitik, den Ausbau dezentraler erneuerbarer Energien und ein funktionierendes Abfallwirtschaftssystem Wachstum und Lebensqualität steigern. Beispiele wie die Projekte zur nachhaltigen Abfallwirtschaft in Jerash (Jordanien) oder die Entwicklung eines Gewerbegebietes in Holzbauweise in Lörrach zeigen, wie die Green Economy neue Geschäftsfelder, Arbeitsplätze und Kooperationen schafft.

Städte stehen weltweit im Wettbewerb um Investitionen und Unternehmen, daher ist eine strategische Standortentwicklung unerlässlich. Erfolgreiche Beispiele wie der India Urban Data Exchange (IUDX) oder die kommunale Baumschule in der Stadt Karak (Jordanien) zeigen, wie die gezielte Förderung moderner Branchen Wachstum und Innovation fördert. Kooperationen zwischen Politik, Wirtschaft und Wissenschaft spielen dabei eine Schlüsselrolle, um Investoren und Unternehmen für die eigene Stadt zu gewinnen.

Der Wissenstransfer zwischen Hochschulen und Unternehmen fördert nachhaltiges Wirtschaften und Innovationen. Städte profitieren durch neue Arbeitsplätze und technologischen Fortschritt. Zum Beispiel durch die Kooperation der Stadt Potsdam mit dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung zum Thema klimagerechtes Bauen. Maßnahmen wie Innovationspreise, Clusterförderung und Technologietransferzentren stärken die Städte. Gerade in Ländern des Globalen Südens wird dieses Potenzial zunehmend genutzt, unterstützt durch internationale Kooperationen und moderne Ausbildungsprogramme. So entstehen nachhaltige Innovations- und Wirtschaftsimpulse.

Kultur und Tourismus sind wichtige Motoren für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung der Städte weltweit. Sie fördern nicht nur die lokale Wirtschaft, sondern stärken auch das Image und die Lebensqualität der Stadt. Städte wie Tunis mit einem reichen kulturellen Erbe, bedeutenden Museen, Festivals und kreativen Szenen ziehen Touristen an und bieten Anreize für Investitionen. Strategisches Stadtmanagement setzt auf die Vernetzung von Kultur, Wirtschaft und Tourismus. Öffentliche Investitionen in Kulturräume, transparente Förderprogramme für Kreative und die Entwicklung nachhaltiger Tourismuskonzepte sind entscheidende Instrumente, um eine Stadt kulturell und wirtschaftlich zukunftsfähig zu machen.

Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sind das Rückgrat der Wirtschaft und reagieren flexibel auf Marktveränderungen. Städte fördern sie durch Netzwerke wie foodRegio, wobei Innovationsförderung und die Einbindung des informellen Sektors wichtige Maßnahmen sind. Transparente Vergabeverfahren stärken die Unternehmen, Technologietransfer und Ausbildung erhöhen die Wettbewerbsfähigkeit. Solche Ansätze verbessern das Geschäftsklima und fördern nachhaltiges Wachstum.

Lörrach plant erstes Gewerbegebiet Deutschlands in Holzbauweise

Gute Praktiken sind bewährte Methoden, Strategien oder Prozesse, die sich in der Praxis als besonders erfolgreich, effizient oder wirksam erwiesen haben. Sie dienen als Vorbild oder Orientierung für ähnliche Herausforderungen oder Projekte in anderen Kontexten. Gute Praktiken in der nachhaltigen Stadtentwicklung zeigen innovative und erfolgreiche Ansätze, die Städte weltweit inspirieren können. Entscheidend ist, dass sie an lokale Gegebenheiten angepasst und weiterentwickelt werden, um eine langfristig nachhaltige Wirkung zu erzielen.

Gute Praktik

Lörrach plant erstes Gewerbegebiet Deutschlands in Holzbauweise

Lörrach plant das erste Gewerbegebiet Deutschlands in Holzbauweise – ein Modellprojekt für nachhaltiges Bauen und Klimaschutz. Es zielt darauf ab, CO₂-Emissionen zu senken und ökologische Standards für Gewerbeflächen zu setzen.

Übersicht

Holz ist in der Stadt Lörrach und ihrer Nähe zum Schwarzwald mehr als ausreichend verfügbar. Es entstand die Idee, auf dem Gelände der Lauffenmühle ein klimaneutrales Gewerbegebiet in Holzbauweise zu errichten. Bisher gibt es in Deutschland nur einzelne aus Holz errichtete Gewerbegebäude, aber kein Gewerbegebiet mit einem vergleichbaren Konzept. Teile der historischen Fabrikgebäude auf dem Gelände mit ihren Natursteinfassaden sollen dabei in die neue Nutzungsstruktur integriert werden.

Im Jahr 2020 kaufte die Stadt Lörrach das 8,5 Hektar große Lauffenmühle-Areal, eine ehemalige Textilfabrik. Möglich wurde dies vor allem durch die Städtebauförderung des Bundes und des Landes Baden-Württemberg in Höhe von 9,1 Millionen Euro.

Nach Gesprächen mit dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung entstand die Idee, auf dem Gelände ein klimaneutrales Gewerbegebiet in Holzbauweise zu errichten. Dabei sollte die Klimaneutralität nachweisbar sein – was durch den Holzbau aus Sicht der Stadt Lörrach am leichtesten möglich erscheint.

Holz ist in der Stadt Lörrach und ihrer Nähe zum Schwarzwald mehr als ausreichend verfügbar. Die Stadtverwaltung und -politik sind überzeugt, dass Holz als Baustoff preislich wettbewerbsfähig ist und bei der gewerblichen Gebäudenutzung keinen limitierenden Faktor darstellt, sondern gegenüber Beton oder Zement zahlreiche Vorteile bietet, etwa im Hinblick auf Brandschutz und Erdbebensicherheit.

Bisher gibt es in Deutschland nur einzelne aus Holz errichtete Gewerbegebäude, aber kein Gewerbegebiet mit einem vergleichbaren Konzept. Dagegen haben sich im Wohnungsbau Holzhäuser auch in größeren Einheiten durchgesetzt, wie zum Beispiel der Münchener Prinz Eugen Park mit 600 Wohnungen in Holz- beziehungsweise Holzhybrid-Bauweise, der derzeit als die größte zusammenhängende Holzbausiedlung in Europa gilt.

Auf dem Gelände der Lauffenmühle soll ein klimaneutrales Gewerbegebiet für nachhaltige Unternehmen entstehen. Nicht nur beim Bauen steht Nachhaltigkeit im Fokus. Nach dem Motto „Nachhaltige Unternehmen benötigen ein nachhaltiges Gewerbegebiet“ sollen sich auf dem Gelände Unternehmen aus den Bereichen Produktion, Forschung, Dienstleistung und innovatives Handwerk ansiedeln, die nachhaltige Geschäftsideen verfolgen und sich zu zirkulärer und regionaler Wirtschaft, zu nachhaltigen Liefer- und Wertschöpfungsketten und zu Energieeffizienz bekennen. Das Areal soll zugleich Arbeits- und Lebensort sein und sich durch einen attraktiven Mix aus Aufenthaltsqualität, Freizeitangeboten, Dienstleistungen und Soziokultur auszeichnen.

Die historischen Fabrikgebäude auf dem Gelände mit ihren Natursteinfassaden stehen zwar nicht unter Denkmalschutz, sollen jedoch instandgesetzt werden und in ihrer Grundstruktur erhalten bleiben, um sie neuen gewerblichen Nutzungen zuzuführen. Damit soll auch die Identifikation mit dem Projekt, vor allem in den benachbarten Ortsteilen, gesichert werden.

Mit einem Plausibilitätscheck und einer Potenzialanalyse schärfte die Stadt Lörrach das Gewerbeflächenprofil und entwickelte die Rahmenbedingungen für ein spezielles Zertifizierungsverfahren, um den Holzbau rechtssicher umzusetzen. Das Verfahren ist mit den Energieeffizienzklassen A bis G bei Elektrogeräten vergleichbar. Im Rahmen der Holzbau-Offensive entwickelt die Stadt Lörrach Best-Practice-Verfahren, um den gewerblichen Holzbau in Baden-Württemberg zu fördern. Es ist geplant, mit holzverarbeitenden Betrieben zusammenzuarbeiten, die vorwiegend regionale Produkte verwenden und möglichst forstliches Schadholz verarbeiten.

Im März 2024 stellen bis zu 14 Architekturbüros ihre Ideen für das Lauffenmühle-Areal vor. Auf Basis dieser Entwürfe wird die Stadt Lörrach einen Bebauungsplan erarbeiten, der eine weitestgehend autarke Energieversorgung mit Sonne und Holz, innovative Mobilitätskonzepte und eine leistungsstarke digitale Infrastruktur für ein wettbewerbsfähiges und zukunftsorientiertes Gewerbegebiet vorsieht.

Etwa 4,5 Hektar des Geländes werden frei überplant, während auf vier Hektar teilweise bestehende, identitätsstiftende Gebäude erhalten bleiben sollen. Die Gewerbeflächen sollen zwischen 1.000 und 10.000 Quadratmeter groß sein.

Nachdem auf dem Gelände der Lauffenmühle eine mehr als 150-jährige Geschichte der Textilindustrie zu Ende gegangen ist, beginnt mit dem Projekt „Lauffenmühle – next innovation“ eine neue zukunftsweisende Ära, die die Tradition des Arbeitens mit nachwachsenden Rohstoffen fortsetzt. Die ersten Unternehmen sollen sich bis 2026 auf dem Areal ansiedeln. Die Stadt verspricht sich von dem Gelände neue Impulse und neue Arbeitsplätze für die Region.

Die Stadt Lörrach entwickelt mit dem Projekt „Lauffenmühle – next innovation“ im Sinne einer nachhaltigen Transformation ein Gewerbegebiet, wo Form und Inhalt ideal zusammenpassen. Sie weist damit einen machbaren Weg in Richtung Klimaneutralität, besonders durch die geplante Holzbauweise. Das Projekt kann anderen Kommunen in Deutschland und international als Modell dienen und unter Beweis stellen, dass auch ganze Gewerbegebiete aus Holz gebaut werden können.

Veranstaltungen und Dokumentationen

Klimawandelangepasste Stadtentwicklung

Wichtige Themen für eine nachhaltige Zukunft

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