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02.12.2021

Das Potenzial eines Multi-Ebenenansatzes für die Erreichung der Klimaziele

Paneldiskussion im Rahmen des Programms des Deutschen Pavillons auf der COP 26

Von links nach rechts: Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz, Stadt Mannheim, Ratsmitglied Brigid Shea aus Travis County, USA, und Vorsitzende des ICLEI US Board, Yunus Arikan, ICLEI - Local Governments for Sustainability, Prof. YUN Sun-Jin, Ko-Vorsitzender der Kommission für Klimaneutralität bis 2050 von Südkorea

Städte auf der ganzen Welt haben die globalen Herausforderungen des Klimawandels erkannt und viele haben sich zur Klimaneutralität verpflichtet. Um dieses Ziel zu erreichen, sind ehrgeizigere und integrierte Klimaziele für 2030 und 2050 erforderlich. In Europa bietet der „EU Green Deal“ einen umfassenden Rahmen und gibt derzeit den Anstoß für lokale „Green Deals“, die den Auftrag in die Tat umsetzen. Helfen politische Signale wie die Deklaration des Klimanotstands, Klimaneutralität zu erreichen und die Zivilgesellschaft einzubinden? Wie kann ein gerechter Übergang zu grüner Energie auf lokaler Ebene funktionieren? Wie können marktwirtschaftliche Instrumente genutzt werden, um den Green Deal voranzubringen?

Diese Fragen wurden den Referenten der Sitzung am 2. November 2021 im Rahmen des Programms des Deutschen Pavillons auf der COP 26 gestellt. Yunus Arikan von ICLEI - Local Governments for Sustainability, wies darauf hin, dass das Pariser Abkommen und der Europäische Green Deal nicht ohne die lokale Ebene umgesetzt werden können. Der von ICLEI im Rahmen der LGMA (Local Governments and Municipal Authorities Constituency) organisierte Dialog auf mehreren Ebenen ist von entscheidender Bedeutung. Der Weg zur Nachhaltigkeit führt über die Städte, und die Zusammenarbeit auf mehreren Ebenen ist das neue „Normal“.

Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz von der Stadt Mannheim betonte, dass der Europäische Green Deal einen umfassenden Rahmen bietet und derzeit lokale Green Deals wie in Mannheim inspiriert. Mannheims Ansatz ist ein breiter Nachhaltigkeitsansatz entlang der SDGs. Oberbürgermeister Kurz plädiert für einen mehrstufigen Ansatz, der die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister als politische Entscheidungsträger und „Change Agents“ einbezieht, um Fortschritte zu erzielen. Ein Beispiel, das ihre Rolle als Akteure des Wandels beweist, ist die weltweite Erklärung der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister zu atomwaffenfreien Zonen. Das Globale Parlament der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister befasst sich ebenfalls mit dem Thema Klimagerechtigkeit und arbeitet an klimabedingter Migration.

Ratsmitglied Brigid Shea aus Travis County, USA, und Vorsitzende des ICLEI US Board, hob die Schlüsselrolle der Klimaanpassung hervor. Travis County hatte in der Vergangenheit mit Wasserknappheit zu kämpfen und führte ein Programm ein, das große Wassermengen pro Jahr einsparte, indem es die Verwendung von Trinkwasser für Klimaanlagen stoppte.

Prof. YUN Sun-Jin, Ko-Vorsitzender der „Kommission für Klimaneutralität bis 2050“ von Südkorea, erkannte die wichtige Rolle von Bürgermeisterinnen, Bürgermeistern und Gouverneuren insbesondere in ihrer Funktion als Umsetzer an und betonte, dass sie in dieser Rolle von der Zentralregierung unterstützt werden müssen. Das „2050 Low-carbon Vision Forum“ wurde in Südkorea eingerichtet, um verschiedene Expertenmeinungen zu hören und eine langfristige Strategie für die Klimaneutralität bis 2050 zu entwickeln. Auch die Nachhaltigkeit des Industriesektors ist von zentraler Bedeutung.

Alle Diskussionsteilnehmer wünschten sich von der COP 26 ein klares Signal zur Klimaneutralität und zum Ersatz der fossilen Energie bis 2050.

 


erstellt von:
Alice Balbo, Connective Cities


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