Eine enge Kooperation von Kommunen und Zivilgesellschaft verbessert die Prozess- und Ergebnisqualität stadtplanerischer Projekte. Exemplarische Flächen und Modellprojekte schaffen Gelegenheiten, neue Kooperationsformen in der Stadtentwicklung weiter auszuloten und gemeinsam die Gestaltung inklusiver und lebenswerter Städte voranzubringen.
Eine internationale Veranstaltung von Connective Cities und der Stadt Mannheim brachte Experten aus der Bottom-up-Praxis und Vertreterinnen von Kommunen zu Fragen kooperativer Stadtentwicklung zusammen. Eingebettet war der Austausch in ein Stadtentwicklungssymposium zu den Anforderungen einer zeitgemäßen Stadtplanungskultur, zu dem die Stadt Mannheim auf dem Gelände der aktuellen Bundesgartenschau eingeladen hatte.
Die Teilnehmenden hatten reichhaltige Expertise und vielfältige Praxisbeispiele aus 15 Städten weltweit im Gepäck. Vertreten waren Kommunen aus Mittel- und Lateinamerika, Nord- und Westafrika sowie aus Europa und Osteuropa. Vorträge aus Berlin und Amsterdam sensibilisierten zunächst für eine inklusive Bottom-Up-Haltung. Adressiert wurde zudem die Frage, wie Projekte langfristig für Pioniernutzerinnen und -nutzer abgesichert und eine sozial gerechte Nutzung angesichts von Spekulation und Gentrifizierung gewährleistet werden können. In den Beispielen aus Aachen, Freetown und Juárez klang unter anderem an, wie wichtig ein feinfühliger Umgang mit den lokalen Rahmenbedingungen und auch der Wahrnehmung der lokalen Bevölkerung sind.
Die anschließende kollegiale Fallberatung konzentrierte sich auf konkrete Herausforderungen in einzelnen Projekten und entwarf hierfür Lösungs- und Handlungsschritte. Auch hier reichte der thematischen Bogen weit: Wie zum Beispiel können Vertrauen und Beteiligungsbereitschaft der Bevölkerung erwirkt werden? Wie gelingt es, die entsprechenden Entscheidungsebenen für neue Instrumente wie digitale Tools zu gewinnen? Oder auch ganz grundständig die Frage, wie stadtplanerische Verantwortung stärker auf der kommunalen Ebene verankert und damit bedarfsgerechter gestaltet werden kann.
Trotz unterschiedlichster Kontexte identifizierten die Teilnehmenden über Kommunen- und Ländergrenzen hinweg zahlreiche Parallelen in ihren Projekten und Ansätzen. Verbindende Basis für wechselseitiges Lernen und gegenseitige Unterstützung war dabei die gemeinsame Vision einer gemeinschaftlich gestalteten und gelebten Kommune.
Weitere Details zur Veranstaltung lesen Sie in unserer Dokumentation:
Kooperative Stadtentwicklung - Demokratie und offene Gesellschaft leben
[pdf, 3 Seiten, 650 kb]