Aktuelles

27.03.2014

Megastädte – Megaherausforderungen

Nord-Süd-Süd-Partnerschaften für urbane Entwicklungszusammenarbeit

Die Menschheit steht vor einem historischen Wendepunkt ihrer Siedlungsgeschichte: Im Jahr 2007 wird jeder zweite Mensch in einer Stadt leben. Dabei wird das angebrochene „urbane Millennium“ zunehmend stärker geprägt von Megastädten, also Städten mit mehr als zehn Millionen Einwohner(inne)n. Bis zum Jahr 2015 wird es vermutlich 22 solcher Megacities geben, davon 18 in Entwicklungs- und Schwellenländern. Beim 3. Weltstädteforum in Vancouver, Kanada, im Juni 2006 gingen Expertinnen und Experten davon aus, dass die urbane Weltbevölkerung in den nächsten Dekaden jährlich um 1,8 Prozent wachsen wird. (1) Einige Megastädte wachsen schon heute überdurchschnittlich stark – um bis zu fünf Prozent pro Jahr.

Megastädte sind einerseits dynamische wirtschaftliche Wachstumsmotoren, Innovationszentren und Mittelpunkte der Globalisierung. Sie verursachen andererseits aber auch massive ökologische Probleme und sind geprägt von Slumbildung, wachsender Armut sowie zunehmenden Einkommensunterschieden und sozialen Spannungen. Im Jahr 2007 wird vermutlich erstmals mehr als ein Drittel der weltweiten Stadtbevölkerung in Slumgebieten leben.

In vielen Megastädten in Entwicklungs- und Schwellenländern kann die politische und administrative Steuerungsfähigkeit nicht mit dem massiven Bevölkerungswachstum und der rasanten wirtschaftlichen Entwicklung Schritt halten. Die „gute Regierungsführung“ (good governance) in diesen riesigen und weiter wuchernden urbanen Agglomeraten wird immer schwieriger. Planung und Infrastrukturentwicklung bleiben allzu oft hinter den Erfordernissen zurück; nachhaltige Entwicklungsmodelle gibt es für diese Megastädte bislang kaum.




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