Aktuelles

30.01.2020

Qalamoun in Farbe: Nachbarschaftssanierung in Tripoli

Im Libanon leben Einheimische und syrische Flüchtlinge in schwierigen Verhältnissen zusammen. Sie richten sich gemeinsam in ihrer Nachbarschaft ein und bauen dabei gegenseitige Vorurteile ab.

Der Libanon ist ein kleines Land, das im Norden und Westen an Syrien grenzt. Hier leben rund 4,5 Millionen Libanesen, und derzeit geschätzt 1 Million syrische Flüchtlinge. Im Nordlibanon, wo der Großteil der syrischen Flüchtlinge lebt, sind ein Drittel der Einheimischen arm. Die Gegend um die Küstenstadt Tripoli ist besonders betroffen: 57 Prozent der Bewohner leben unterhalb der Armutsgrenze. Hohe Arbeitslosigkeit sowohl unter Einheimischen als auch unter Flüchtlingen und eine schwache Infrastruktur kennzeichnen die Situation in der Metropolregion.

In Qalamoun, einem Vorort von Tripoli, setzt die deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH gemeinsam mit der lokalen Organisation „Utopia“ eine Jobinitiative zur Stadtteilsanierung um. Hier werden zusätzliche Verdienstmöglichkeiten für Flüchtlinge und bedürftige Einheimische geschaffen. Gleichzeitig wird das Zusammenleben der beider Gruppen verbessert. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und die Europäische Union finanzieren die Initiative. Die Angebote ermöglichen den Menschen eine kurzzeitige Beschäftigung, für die sie direkt einen Lohn erhalten („Cash for Work“).

„Qalamoun in Farbe“ heißt das Projekt, weil zur Sanierung auch das Anstreichen der Häuser und Mauern mit neuer Farbe gehört. Der Gemeinderat von Qalamoun hat das Projekt zusammen mit GIZ und Utopia geplant und entwickelt. Seit Beginn des Syrienkrieges ist die Bevölkerung des kleinen Fischerorts um ein Drittel angestiegen. Der Auswahlprozess von Utopia gewährleistet, dass für die Kurzzeit-Jobs nur wirklich Bedürftige eingesetzt werden. Rund 60 Libanesen und genauso viele syrische Flüchtlinge sind bis jetzt mit Malerarbeiten, Strandsäuberungen und Abfallbeseitigung beschäftigt. Die Malereien wurden in der Gruppe gemeinsam entworfen – das hat den Gemeinschaftssinn zwischen Einheimischen und Flüchtlingen deutlich gestärkt. Die Initiative ist so erfolgreich, dass Gemeinde, Utopia und GIZ die Ausweitung planen. Aus einer Stadtteilsanierung ist so auch ein Begegnungsprojekt geworden.

Seit Oktober 2019 flammen immer wieder Proteste im Libanon auf. Die Demonstrationen richten sich gegen die politische Führung des Landes und die herrschende Wirtschaftskrise. Die GIZ arbeitet trotz der schwierigen Sicherheitslage weiter an einem friedlichen Zusammenleben der verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen im Libanon. Diese Arbeit trägt dazu bei, nachhaltige Lösungen für die komplexen Probleme des Landes zu finden.Der Libanon ist ein kleines Land, das im Norden und Westen an Syrien grenzt. Hier leben rund 4,5 Millionen Libanesen, und derzeit geschätzt 1 Million syrische Flüchtlinge. Im Nordlibanon, wo der Großteil der syrischen Flüchtlinge lebt, sind ein Drittel der Einheimischen arm. Die Gegend um die Küstenstadt Tripoli ist besonders betroffen: 57 Prozent der Bewohner leben unterhalb der Armutsgrenze. Hohe Arbeitslosigkeit sowohl unter Einheimischen als auch unter Flüchtlingen und eine schwache Infrastruktur kennzeichnen die Situation in der Metropolregion.


erstellt von:
GIZ


Verwandte Inhalte

Top