Vom 03. bis 10. Juli 2022 organisierte Connective Cities eine 6-köpfige Expertensendung von Fachleuten der Stadtverwaltung und des sozialen Unternehmertums aus Karlsruhe, Deutschland, nach Kampala, Uganda. Ziel der Reise war, gemeinsam mit Partnern der Stadtverwaltung in Kampala, der Kampala City Council (KCCA), einen ersten Entwurf einer Strategie für eine Zusammenarbeit im Bereich des sozialen Unternehmertums zu entwickeln und sowie Kooperationsmöglichkeiten zwischen den beiden Städten in diesem Bereich zu erkunden. Diese soll die Entwicklung eines gemeinsamen Programms zur Unterstützung von Sozialunternehmern fördern. Zusätzlich nahm auch die französische Stadt Strasbourg in Person von Frau Manon Obarowski, der lokalen Vertreterin der Stadt Strasbourg in Kampala, teil. Eine weitere trinationale Kooperation in dem Beriech ist geplant.
In Kampala wurde die Delegation mit großem Interesse empfangen. Zuerst entwickelten sie in einem Workshop mit ca. 15 Teilnehmenden, darunter eine Mischung aus Stadtverwalter*innen und Sozialunternehmer*innen, eine gemeinsame Definition von sozialem Unternehmertum. Diese beinhaltet, dass Unternehmen im Kern sozial, wirtschaftlich, ökologisch und finanziell unabhängig agieren müssen. Daraufhin besuchte die Delegation zahlreiche Unternehmen, Innovation Hubs und öffentliche Einrichtungen, um die Bedürfnisse der jeweiligen Akteure besser zu verstehen und Möglichkeiten der weiteren Zusammenarbeit zu beleuchten. Das große Interesse zeigte sich noch einmal am letzten Tag der Reise, als aus ausnahmslos allen der besuchten Entitäten Vertreterinnen und Vertreter und darüber hinaus weitere Sozialunternehmen an dem Abschlussworkshop mit über 40 Teilnehmenden zu Potentialen und Möglichkeiten in der internationalen Zusammenarbeit teilnahmen.
Während der Reise identifizierten die Fachleute gemeinsame Herausforderungen. Diese reichen von Problemen, die durch den Klimawandel hervorgerufen werden, bis hin zu den rechtlichen Hürden, denen sich Sozialunternehmen stellen müssen, die entweder auf gemeinnützige Einrichtungen oder auf klassische Unternehmen zurechtgeschnitten sind. Dabei waren sich alle Teilnehmenden einig, dass es weiteren Austauschbedarf gibt und die internationale Vernetzung neue Ideen und Lösungsansätze generieren kann. Insofern war die Reise ein Kick-Off, die bis hin zur Managementebene und exekutiver Bürgermeisterin den Wunsch nach weiterer Kooperation weckte.
Für die weitere Zusammenarbeit ist geplant, dass es in naher Zukunft einen Gegenbesuch der Stadtverwaltung von Kampala in Karlsruhe geben wird. Darüber hinaus sollen durch regelmäßige Veranstaltungen der Austausch gefördert und eine Plattform für alle beteiligten Akteure geschaffen werden. Langfristiges Ziel ist es, eine stabile Kommunikation zwischen den Städten für eine weitere Zusammenarbeit im Bereich des sozialen Unternehmertums zu etablieren, ohne dass die Verwaltung der jeweiligen Kommunen direkt beteiligt werden muss. Bis es so weit ist, müssen jedoch noch einige Schritte unternommen werden, auch wenn schon jetzt durch die Kooperation viele neue Ideen, wie zum Beispiel die Initiierung von Public Private Partnerships von Seiten der Stadtverwaltung Kampalas entstanden sind.
Weitere Informationen finden Sie in dem Bericht von Lara Prolingheuer, Leiterin der Karlsruher Delegation.
-------------
UPDATE: Anfang Dezember 2022 fand das erste trinationale Online-Netzwerktreffen für Sozialunternehmer statt, an dem Akteure aus Karlsruhe, Kampala und Straßburg teilnahmen. Das Engagement der drei Städte, die Möglichkeiten der Zusammenarbeit im Bereich des sozialen Unternehmertums weiter zu fördern, wird fortgesetzt.