Urbanisierung ist einer der Trends des 21. Jahrhunderts: Man schätzt, dass sich bis 2050 der Anteil der Stadtbevölkerung weltweit fast verdoppeln wird. Diese Entwicklung birgt ein großes Potenzial für nachhaltige und inklusive Entwicklung, aber auch vielfältige Herausforderungen, insbesondere für Menschen mit Behinderungen und ältere Menschen. Rund eine Milliarde Menschen - 15 % der Weltbevölkerung – haben Behinderungen. Etwa 80 % von ihnen leben in Entwicklungsländern. Menschen mit Behinderungen sind mit vielen Benachteiligungen und Diskriminierungen konfrontiert. Behinderte Menschen müssen Hürden im sozialen, wirtschaftlichen und politischen Leben überwinden. Um allen Menschen gleiche Chancen zur Teilhabe am öffentlichen Leben zu bieten, muss Stadtentwicklung inklusiv gestaltet werden. Eine erfolgreiche Integration liegt vor, wenn jedem Menschen - ob mit oder ohne Behinderung - überall eine gleichberechtigte Mitwirkung ermöglicht wird: in der Schule, am Arbeitsplatz, beim Zugang zu Wohnungen sowie bei Freizeitaktivitäten.
Um gute Praktiken, Herausforderungen und Lösungsansätze aufzuzeigen, organisierte die internationale Städteplattform Connective Cities die Dialogveranstaltung „Inklusive Städte: städtische und soziale Entwicklung für alle“. Die Veranstaltung wurde in Zusammenarbeit mit der Stadt Bonn organisiert und vom 07. bis 09. Mai 2018 in Bonn durchgeführt.
Ziel des Austausches war es, Erfahrungen auszutauschen, Herausforderungen zu diskutieren und Ideen für eine inklusive Stadt zu entwickeln, damit alle Menschen gleichberechtigten Zugang zu allen Lebensbereichen erhalten.
An der Dialogveranstaltung nahmen 48 deutsche und internationale kommunale Praktiker teil, die Erfahrungen aus erster Hand mit inklusiver Stadtentwicklung gesammelt haben. Kommunale Akteure aus Deutschland, Bolivien, Ecuador, Ghana, den Palästinensischen Gebieten, Ukraine, Moldau und Südafrika stellten ihre guten Praktiken vor, diskutierten ihre Herausforderungen und entwarfen praxisorientierte Lösungen.
KEYNOTE
Prof. Dr. Johannes Schädler, Universität Siegen
From ceremony to practice - the challenges of local implementation of UN CRPD
INTERNATIONAL PERSPECTIVE
Helle Deertz und Alexander Hobinka, Sektorvorhaben Inklusion von Menschen mit Behinderungen, Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ)
Making Urban Development more inclusive for persons with disabilities: Experiences and challenges for German Development Cooperation
IDENTIFYING POSSIBLE ACTION STEPS
Silvia Boehmsdorff, Connective Cities
Connective Cities: follow up acitivities and examples of joint projects
Dr. Britta Milimo, Servicestelle Kommunen in der Einen Welt
Financial and HR Instruments to support municipal development cooperation
ACTION PLANNING
Alexander Wagner, Connective Cities
Action Planning Tools
GOOD PRACTICE PRÄSENATIONEN
Arbeitsgruppe 1
Bonn, Deutschland
Disability Policy Participation Plan
Bethlehem, Palästinensische Gebiete
Political and Community Participation through Strategic Development and Investment Plan
Suhum, Ghana
Inclusive Design and of local communities through new forms of social planning
Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Deutschland
The LWL-Action plan for inclusion
Arbeitsgruppe 2
La Paz, Bolivien
Incorporating the topic of inclusion on the public agenda
Stuttgart, Deutschland
Salz & Suppe - a new urban dialogue method
One Philosophy Group, Kiev, Ukraine
Changing attitudes, changing lives: Disability from Image to practice in Ukraine
Leipzig, Deutschland
Culture and Education for all
Arbeitsgruppe 3
Ramallah, Palästinensische Gebiete
Ramallah - A City for all
Bezev e.V., Deutschland
Making Urban Public Transport Accessible
Berlin, Deutschland
Round Table ´Barrier-free City´
Durban, Südafrika
Communities gaining Access to ist natural resources
Die teilnehmenden Städte nutzten die verschiedenen Austauschmöglichkeiten innerhalb der Veranstaltung, um sich von den anderen Experten beraten zu lassen sowie Projektpläne mit konkreten Aktivitäten für ihre Kommunen auszuarbeiten. Im Rahmen der Projektplanung entstanden konkrete Projektideen, darunter ein Projekt für einen barrierefreien Zugang zur Bildung für Kinder mit Behinderungen; die Gestaltung einer inklusiven Ausstellung, die körperliche Beeinträchtigungen für nicht beeinträchtige Personen erlebbar macht; ein Projekt für den barrierefreien Zugang von historischen und religiösen Gebäuden sowie die Gestaltung eines inklusiven „Gartens der Sinne“.
Unten finden Sie den vollständigen Bericht zur Veranstaltung in englischer Sprache als Download-Link.
Inclusive Cities: Towards an Urban and Social Development for All