Als Auftakt des neuen Lernprozesses von Connective Cities in Lateinamerika fand vom 26.-28. November 2019 in Niterói, Brasilien die Dialogveranstaltung "Klimagerechte und klimaresiliente Stadtentwicklung" statt. Kooperationspartner der Veranstaltung waren die Stadt Niterói und UCLG Learning.
Die 32 Teilnehmenden der Veranstaltung, in erster Linie kommunale PraktikerInnen, kamen aus 17 Städten in sechs Ländern: Brasilien, Deutschland, Ecuador, Kolumbien, Argentinien und Mexiko. Alle der Teilnehmenden arbeiten in ihren Städten bzw. Projekten zu der Thematik Klimaresilienz/Klimaanpassung im Kontext nachhaltiger Stadtentwicklung. Ziel der Veranstaltung war ein Erfahrungs- und Wissensaustausch unter kommunalen Praktikern über das Thema, des Kennenlernen guter Praktiken und die gegenseitige kollegiale Beratung sowie die Entwicklung von Projektideen für die weitere Bearbeitung in den Folgeveranstaltungen.
Im Rahmen einer Exkursion konnte die Gruppe zunächst einige der aktuell laufenden und bereits abgeschlossenen Projekte der Stadtverwaltung Niterói in situ kennen lernen, und danach bei einem Treffen mit dem Bürgermeister Rodrigo Neves weitere Einblicke gewinnen.
Um das breite Feld urbaner Klimaresilienz systematisch und entsprechend der Nachfrage in der Region und Partnerwünsche anzugehen, wurden für die Veranstaltung vier Themenbereiche ausgewählt:
A. Technologische Möglichkeiten, Risiko- und Vulnerabilitätseinschätzung
B. Integrierte und abteilungsübergreifende Planung kommunaler Klimaanpassungsmaßnahmen
C. Finanzierung von Klimaprojekten
D. Bürgerbeteiligung in der Klimaresilienz und andere Aspekte
Die Veranstaltung schaffte mit ihren vielfältigen Teilnehmern eine Plattform, um Erfahrungen auszutauschen, Herausforderungen zu diskutieren und Ideen für eine klimagerechte und klimaresiliente Stadtentwicklung zu generieren. Ziel des Austauschs war es, Gute Praktiken aus verschiedensten Kommunen kennenzulernen. Dabei ging es vor allem um pragmatische Lösungen und Ansätze, die auf die unterschiedlichen regionalen Kontexte angewendet oder angepasst werden können.
Juan Carlos Uribe
Plataforma Degeoinformaçãoda Prefeitura de Niterói
Experiencias en Connective Cities: El Apoyo de Proyectos Locales, Toluca, México
Rogelio Morales
Connective Cities - una introducción
Alice Balbo
Perspectivas de cooperatión con Connective Cities
Alice Balbo
Cuencas Hídricas Urbanas - Paisajes del Agua, Paraná, Argentina Maria Eugenia Cichero
Maria Candela Gonzales
Gestão Integrada e tecnologias para a resiliencia, Curitiba, Brasil
Nelson Ribeiro
Katherine Arcila Burgos, Universidad Tecnológica de Pereira
Plano de Contingência de Inundação e Plano Municipal de Redução de Riscos, Rio Branco, Brasil
Adriana Valente de Oliveira
O Plano Diretor de Niterói e suas estratégias de desenvolvimento urbano sustentável, Niterói, Brasil
José Renato Barandier Jr.
Victor Rico, Oficina de Resiliencia Urbana (ORU)
Plan Maestro de Cambio Climático Montería Ciudad Verde 2019, Montería, Colombia
Carlos Montoya
Michael Leischner
Nova Rua Miguel Calmon, Salvador, Brasil
Ronaldo Batista de Lima
Eriko Bernal
Fabián Trejo
Jhonny Marcelo Garcia
Ausbildung zu Klimahelden / Formación de héroes del clima, Stuttgart, Alemania
Regina Lüdert
Rogelio Morales
Walace Medeiros
Abgesehen von einigen Präsentationen im Plenum und in Gruppen war die Veranstaltung vor allem von einem regen Austausch und intensivem Dialog geprägt. Der Großteil des Workshops fand, wie für Veranstaltungen von Connective Cities typisch, in Arbeitsgruppen statt. Hier wurden sehr schnell Synergien, Parallelen und Potentiale für den Erfahrungs- und Wissenstransfer deutlich. Die Teilnehmenden legten daher großen Wert darauf, sich untereinander zu vernetzen und den Austausch auch nach der Veranstaltung fortzusetzen. Eine der Haupterkenntnisse in Bezug auf das Thema der urbanen Klimaresilienz war die Notwendigkeit, Krisen als Chancen zu sehen und dadurch entstandene Opportunitätsfenster zu nutzen, um innovative oder bewährte, sonst aber nur schwer durchzusetzende Lösungen umzusetzen. Im Idealfall kann eine Stadt dadurch aus einer Krise sowohl resilienter als auch umweltfreundlicher hervorgehen.
Die Projektplanung führte zu vier konkreten Projekten, welche sich mit der Verbesserung der Widerstandsfähigkeit anthropischer und ökologischer Gemeinschaften in Risikozonen (Ecuador), der ökosystembasierten Klimaanpassung in Tourismusdestinationen (Mexiko), der Anpassung von Wohneinheiten an prognostizierte Temperaturanstiege (Kolumbien) sowie der Eindämmung des Erdrutsch- und Brandrisikos in einer sozial benachteiligten Stadtteil (Brasilien) beschäftigen.
Im Rahmen der Exkursion am zweiten Veranstaltungstag konnten die Teilnehmenden aktuelle und bereits abgeschlossene Projekte der Stadtverwaltung Niterói mit eigenen Augen sehen. Der Ausflug wurde vom Bereichsleiter für Stadtplanung, Axel Grael, geführt. Anschließend traf die Gruppe den Bürgermeister von Niterói, Rodrigo Neves, welcher weitere Hintergrundinformationen zu geplanten und abgeschlossenen Projekten der Stadt erläuterte.
Die Dialogveranstaltung hat neben dem Austausch von technischem Know-How, Lösungsoptionen und Planungsinstrumenten ein neues transnationales Netzwerk urbaner Akteure aus Lateinamerika und Deutschland geschaffen, welches im Rahmen des gemeinsamen Lernprozesses weiter wachsen und konsolidiert werden kann.
Climate Resilience and Urban Development
2020 - UCLG Peer Learning Note #26