Mehr als 40 kommunale Vertreter aus rund 30 Städten in MENA, Subsahara-Afrika und Deutschland nahmen an der ersten virtuellen Veranstaltung der Wissensaustauschreihe zu kommunale Antworten auf die COVID-19-Pandemie teil.
Kommunale Vertreter sowohl auf politischer als auch auf technischer Ebene waren eingeladen und tauschten ihr Wissen aus, um praktische Beispiele kommunaler Reaktion auf die Pandemie im Bereich der öffentlichen Gesundheit und der kommunalen Verwaltungsprozesse zu analysieren und zu diskutieren. Das Webinar bot den Raum für einen Erfahrungsaustausch darüber, wie wirksame Maßnahmen zur Eindämmung der Auswirkungen der Pandemie geplant, verwaltet und evaluiert werden können.
Im Rahmen der ersten virtuellen Veranstaltung wurden vier Good Practices aus Hazmieh (Libanon), Amman (Jordanien), Tanger (Maghreb) und Beni Khalled (Tunesien) vorgestellt. Im Anschluss an die Präsentationen bot eine moderierte Plenarsitzung den Raum für eine Diskussion zwischen den Teilnehmern und den Vortragenden. Darüber hinaus wurden die teilnehmenden Gemeindevertreter eingeladen, ihren Erfahrungsaustausch in virtuellen Arbeitsgruppen fortzusetzen, die auf der virtuellen Plattform Connective Cities eingerichtet wurden. Insgesamt gingen die Vortragenden auf die folgenden Fragenkomplexe ein:
Hazmieh Municipality, Lebanon - excellent in fighting COVID-19 (video at Youtube, in Arabic with English subtitles)
Mr. Jean Al-Asmar, Mayor of Hazmieh municipality
Municipality of Hazmieh, Mount Lebanon - Strategic Prepardness and Response Plan Using GIS (video at Youtube, in English)
Eng. Ramy Kanaan , GIS expert, Hazmieh municipality (video)
Amman Municipality, Jordan - the response to CORVID-19 (video at Youtube, in Arabic with English subtitles)
Greater Amman Municipality preventive measures to tackle the COVID-19 (ppt in english)
Dr. Mervat Al-Muheirat, Deputy city manager for medical affairs at Greater Amman Municipality
Tangier municipality in the face of the Corona pandemic (ppt in Arabic)
Dr. Jamal Bakhat
Beni-Khalled, Tunisia - Municipal Response to the COVID-19 Pandemic (video at Youtube, in English)
Ms. Leila Ben Gacem, Beni-Khalled municipality
Aus den Vorträgen ging hervor, dass der Rechtsrahmen im Bereich der öffentlichen Gesundheit und die WHO-Richtlinien zur Durchsetzung von Maßnahmen, die die Ausbreitung des Virus eindämmen, herangezogen wurden. Nichtsdestotrotz hat die Pandemie Defizite bei den kommunalen Kapazitäten zur Überwindung ihrer Folgen offenbart. Investitionen in die Digitalisierung der kommunalen Verwaltungsprozesse, der IT-Systeme sowie der gesamten Infrastruktur des Gesundheitswesens werden von vielen Kommunen als vorrangig eingestuft. Die Länder haben auch eine Kombination von Maßnahmen und Technologien angewandt, um die Situation sowohl auf lokaler als auch auf nationaler Ebene zu überwachen und zu kontrollieren.
Die Diskussion zeigte auch, dass der Grad der Bereitschaft der Städte und ihre Kapazitäten zur Bekämpfung der Pandemie drastisch variierten. Städte, die über eine robuste Regierungsführung und Gesundheitsinfrastruktur verfügen, waren besser in der Lage, die Pandemie zu bewältigen, und verzeichneten niedrigere Sterblichkeitsraten. Darüber hinaus hat sich eine Kombination aus proaktiver Überwachung, routinemäßiger Kommunikation, rascher Isolierung und Maßnahmen zum Schutz von Personen und Gemeinschaften (z.B. soziale Distanzierung) als eine der wirksamsten Maßnahmen erwiesen, die von den Kommunen zur Bekämpfung des Ausbruchs der Pandemie ergriffen wurden.
Im Rahmen von Connective Cities virtueller Veranstaltungsreihe wird ein virtueller Workshop zum Thema strategischer Bereitschafts- und Reaktionsplan unter Verwendung von GIS organisiert. Es wird auch eine virtuelle Veranstaltung organisiert, die sich auf die Rolle der Zivilgesellschaft bei der Unterstützung der kommunalen Reaktion auf die COVID-19-Pandemie konzentriert.