Integriertes Abfallmanagement in Städten Sub-Sahara Afrikas war das Thema der ersten Connective Cities Projektwerkstatt, die vom 14. bis 17. April 2015 in Kinondoni/Dar es Salaam, Tanzania stattfand. Die Projektwerkstatt wurde in Kooperation mit dem tansanischen Städteverband „Association of Local Authorities of Tanzania (ALAT)“ und der Stadtverwaltung Kinondoni veranstaltet. Die rund 35 teilnehmenden PraktikerInnen aus Ländern der Region - D.R. Kongo, Kenia, Lesotho, Südafrika, Tansania, Simbabwe – sowie aus Deutschland wurden von S.E. Egon Kochanke, Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Tansania und dem Generealsekretär von ALAT, Herrn Habraham Shamumoyo begrüßt.
Ebenso wie die Vielfalt der anwesenden PraktikerInnen aus Stadtverwaltungen, Kommunalen Betrieben, Privatwirtschaft und Zivilgesellschaft, deckten auch die Guten Praktiken ein breites Spektrum ab, das von öffentlich-privaten Partnerschaften für Abfallsammlung und –trennung über Abfallvermeidung, zu Rückgewinnung von Ressourcen und nachhaltigen Abfallbeseitigungsstrategien reichte. Diese Präsentationen wurden ergänzt durch eine Exkursion zu zwei lokalen Recyclingunternehmen – für PET-Flaschen und Papier.
Zum inhaltlichen Einstieg in die Projektwerkstatt beleuchteten zwei Kurzvorträge das Thema von sich ergänzenden Perspektiven: Während Herr Hussein Omar (Stadtverwaltung Kinondoni) aktuelle Herausforderungen und Chancen das Abfallmanagements in Sub-Sahara Afrika skizzierte, gab Herr Arne Grewe (wastecon AG) eine Einführung in das Konzept der „Advanced Solid Waste Management Systems“.
Im Anschluss präsentierten Teilnehmende eine Reihe Guter Praktiken für Lösungen im Abfallmanagement.
Nkanyiso Ndlovu, City of Bulawayo, Zimbabwe
Community Participation in Solid Waste Management
Shabbir Adamali, Zanrec
Farhiya Abshir, Zanzibar Association for Cleaning Environment and Development Youth (ZACEDY) Tanzania
Community Participation in Solid Waste Service Deliveries in Zanzibar Town
Musa Jack, Pikitup Johannesburg, South Africa
Ika Magasa, Pikitup Johannesburg, South Africa
Paradigm Shift towards Waste Minimisation
Tendai Mukuruva, Municipality of Chinhoyi, Zimbabwe
Martin Sasula, Municipality of Gweru, Zimbabwe
Effective and Efficient Refuse Removal Service Delivery
Duncan Miheso, Nairobi City County
Samson Omondi, Technical University of Kenya
Dr. Stefan Lübben, Stadtreinigung Hamburg (City Cleaning Service), Germany
Cooperation Hamburg-Dar es Salaam in SWM, Compost Facility for Market Waste
Raymond Rampersad, eThekwini Municipality, South Africa
Sustainable Landfill Technologies
Joël Tembo Vwira, Business and Services Company ltd Goma, D.R. Congo
Sustainable Solid Waste Management Business in Africa
Patrick Mwanzia, Practical Action
Timothy Muriithi, Kiogora County, Government of Nakuru, Kenya
Public Private Partnerships in Decentralised SWM in Nakuru, Nakuru County, Kenya
Michael Paulus, Central Service Division Berlin City, Cleaning Service, Germany
Requirements and Success Factors of Modern and Sustainable Waste Management
Daniel Chirundu, Municipality of Kadoma, Zimbabwe
Cradle to the Grave- Integrated Solid Waste Management the Case of Kadoma City Zimbabwe
Dem analytisch – und planungsorientierten Ansatz der Projektwerkstatt folgend, dienten Tag zwei und drei der detaillierten Untersuchung spezifischer Herausforderungen und Identifizierung potentieller Lösungen für die vertretenen Städte. Teilnehmende aus Bulawayo, Chinhoyi, Gweru, Kariba, Kadoma (Simbabwe), aus Goma (D.R. Kongo), Sansibar (Tansania), Nairobi, Nakuru (Kenia), und Leribe (Lesotho) präsentierten Baseline-Studien in Kleingruppen, welche in kollegialer Beratung diskutiert und analysiert wurden. In der anschließenden Planungsrunde arbeiteten die PraktikerInnen mit einer Auswahl von Strategie- und Aktionsplanungsmethoden weiter und entwickelten erste Entwürfe für lokale Aktionspläne. Diese werden bei ihrer Rückkehr mit den entsprechenden Akteuren der jeweiligen Städte überarbeitet und weiter ausgestaltet.
Für eine künftige Phase der Zusammenarbeit und Vernetzung strebt Connective Cities an, die Entstehung neuer Projekte zu unterstützen, zum Beispiel durch die Verknüpfung mit Expertise und durch themenrelevante Services zur Stärkung von Kapazitäten von Teilnehmenden und ihren Städten.
Veranstaltungsdokumentation:
[pdf, 28 Seiten, 2,5mb, englische Version]