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30.06.2021

Erfolgreiche Pandemiebekämpfung in den Slums Lusakas, Sambia

Breitgefächerte Maßnahmen unterstützen die Bevölkerung und stoppen die Ausbreitung des Virus

Straßenmarkt in Lusaka | Foto: Bernard Mwape shutterstock.com

Lusaka, die Hauptstadt Sambias, wächst rasant. Innerhalb der letzten 20 Jahre stieg die Zahl der Bewohner von einer Million auf über drei Millionen im Jahr 2020. Der formelle Wohnraum der Stadt konnte nicht schnell genug erweitert werden, weswegen vor allem die Slums einen starken Zuzug erlebten. Heute leben rund 70 Prozent der Stadtbevölkerung in Slums.

In Sambia werden von COVID-19 vor allem die dichtbesiedelten Gebiete und insbesondere die Hauptstadt Lusaka, in der über die Hälfte der registrierten Corona Infektionen des Landes erfasst wurden, getroffen.

Die Slumbewohner Lusakas sind unter anderem aufgrund der hohen Bebauungsdichte und einem oft unsicheren Beschäftigungsverhältnis besonders vulnerabel für die Auswirkungen der Pandemie. Insbesondere die durch Corona Maßnahmen verursachte Arbeitslosigkeit und darauffolgende Zahlungsunfähigkeit hat vielfältige weiterführende Folgen für die Slumbewohner, wie unter anderem:

  • Ernährungsunsicherheit
  • Räumungsdrohungen und Zwangsräumungen durch Vermieter
  • Zahlungsunfähigkeit für Wasserversorgung und Bodenmiete an die Stadtverwaltung

Das Lusaka City Council ergriff breit gefächerte Maßnahmen, um dem entgegenzuwirken. So wurden in den Slums die Bodenmieten, die der Stadtverwaltung geschuldet wurden, um 50 Prozent gesenkt und die Gebühren für die Legalisierung von Landbesitz stark reduziert. Dadurch wurden die Landbesitzer und Vermieter entlastet, die so teilweise auf die Mieteinnahmen verzichten konnten und von Räumungen der Bewohner absahen. 

Auch wurden aufgrund von fehlenden Zahlungen an die Wasserversorger keine Wasserleitungen mehr gekappt, denn Wasser ist für Hygiene und somit für die Pandemiebekämpfung besonders entscheidend.

Außerdem wurden, um die akuten Auswirkungen der Pandemie zu bekämpfen, Lebensmittel verteilt und digital Hilfsgelder ausgezahlt. Durch die Dezentralisierung können überfüllte Ausgabestellen vermieden werden. Hochfrequentierte Orte wie Märkte werden regelmäßig desinfiziert, damit die Bevölkerung dort mit minimiertem Risiko arbeiten und einkaufen kann.

Es zeigte sich, dass ein sektorübergreifender Ansatz und die Einbeziehung von verschiedenen Interessensgruppen und lokalen Gemeindevorstehern notwendig war, um Ressourcen zu bündeln und doppelte Arbeit zu vermeiden.

Weitere Informationen

Urbanisation and proliferation of informal settlements in Lusaka, Zambia (PDF)

Veranstaltungsaufzeichnung (Präsentation Lusaka beginnt bei Min. 18): Urban Poverty and Living Conditions: Limiting COVID-19 Impacts in Densely Populated Backyard Rental Areas (nur für Registrierte auf der Connective Cities Plattform) 

Kontakt

Danny Chibinda
Director of Housing and Social Services
Lusaka City Council, Zambia
info(at)lcc.gov.zm


erstellt von:
Connective Cities


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