Die Hansestadt Rostock und die tunesische Hafenstadt Bizerte haben 2015 zueinander Kontakt aufgenommen und 2017 eine offizielle Städtepartnerschaft unterzeichnet. Die internationale Städteplattform Connective Cities wurde von beiden Städten genutzt, um Ihre Zusammenarbeit auf Fachebene auszugestalten.
Die Hansestadt Rostock hat sich erfolgreich am Connective Cities Themenaufruf für deutsche Städte beteiligt und so als Gastgeber das Thema für einen internationalen Dialog zu kommunaler Abfallwirtschaft gesetzt. Im September 2016 kamen so 33 Fachleute aus 14 Städten in Ägypten, Deutschland, Frankreich, Tunesien – unter ihnen Bizerte -, Marokko, Simbabwe, Albanien, Italien und Österreich zu einem Fachaustausch in der Hansestadt Rostock zusammen.
In Rostock stellte die Stadt Bizerte den Stand ihrer Abfallwirtschaftsplanung vor. Auf der Dialogveranstaltung analysierten Experten aus Rostock und Bizerte gemeinsam die genauen Bedarfe Bizertes. Mit Hilfe weiterer internationalen Fachleuten der kommunalen Abfallwirtschaft wurde eine Projektidee zur Verbesserung der Abfallwirtschaft in der tunesischen Hafenstadt erarbeitet: die Reduzierung der zu bearbeitenden Abfallmenge durch die Einführung von Sortierung von Grün- und Bioabfällen und den Aufbau einer Kompostieranlage.
Im Rahmen der Veranstaltung wurden auch Finanzierungsmöglichkeiten vorgestellt. Die Stadt Rostock hat sich daraufhin erfolgreich um die Förderung durch den Kleinprojektefond der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) bei Engagement Global beworben. Die sechsmonatige Förderung wurde und wird aktuell genutzt, um die im Connective Cities Dialog erarbeitete Projektskizze weiter zu präzisieren und umsetzungsreif auszuarbeiten. Das gemeinsame Projekt, eine Abfallsortierung einzuführen und eine Kompostierung in Bizerte aufzubauen, soll nun umgesetzt werden. Um die Finanzierung auch in den kommenden Jahren zu sichern, wird eine Unterstützung durch das NAKOPA-Projekt der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt angestrebt. Die Hansestadt Rostock hat in Zusammenarbeit mit ihrem kommunalen Unternehmen, der Stadtentsorgung Rostock und der Universität Rostock bereits den Antrag auf eine NAKOPA-Förderung gestellt.
Auch in diesem Beispiel hat sich der methodische Ansatz von Connective Cities bewährt.