Unter dem Motto "Herausforderungen der Hochwasservorsorge und des Hochwassermanagements" wurde die 6. Dialogveranstaltung der internationalen Städteplattform Connective Cities durchgeführt. Vom 9. bis 11. Februar 2015 trafen sich Vertreterinnen und Vertreter kommunaler, staatlicher und nationaler Institutionen aus Deutschland, Thailand, Brasilien, Indonesien, China, den Niederlanden, Serbien, Irland und Pakistan in Köln zum Austausch über ihre lokalen Erfahrungen.
Ziel der Veranstaltung war es, den Wissensaustausch zwischen deutschen Städten und Gemeinden aus Schwellen- und Entwicklungsländern sowie aus anderen Industrieländern zu stärken, um gute Praktiken zu identifizieren, einen gegenseitigen Lernprozess einzuleiten und gemeinsame Projektideen zu entwickeln.
Zum Auftakt der Veranstaltung hielt Herr Otto Schaaf, CEO der Stadtentwässerungsbetriebe Köln, eine Begrüßungsrede und hob die Erfahrungen des Unternehmens bei der Bewältigung von Hochwasserereignissen hervor. Anschließend stellte Herr Otto Huter vom Deutschen Städtetag in seinem Impulsreferat die Herausforderungen für den Hochwasserschutz in Deutschland dar und betonte die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit zwischen allen Ebenen der Verwaltung und Politik. Zudem stellte Herr Adrian Schimdt-Breton von der Internationalen Kommission zum Schutz des Rheins den internationalen Hochwasserrisikomanagementplan für das Rheingebiet als Beispiel für ein grenzüberschreitendes Hochwasserrisikomanagement vor.
Um einen Einblick aus dem Ausland zu erhalten, stellte Herr Chaiporn Siripornpibul vom Ministerium für natürliche Ressourcen und Umwelt Thailands den Fall der Flutkatastrophe vor, die 2011 in Thailand eintrat, und bezeichnete das integrierte Management von Überschwemmungen, Dürren und Umweltaspekten als ein wichtiges Thema, um das Problem in seinem Land zu lösen. Herr Othon Fialho de Oliveira von der Nationalen Wasseragentur (Brasilien) hat am zweiten Tag der Veranstaltung auch die brasilianischen Erfahrungen mit dem Hochwassermanagement geteilt und den nationalen Ansatz für die hydrometereologische Überwachung, Gefährdung und Flutkartierung vorgestellt.
General Flood Prevention
Muhammad Khaliq, City of Matta, Pakistan
Arnoai Stream and River Swat Flash Flood Harzards at Matta, Pakistan
Technical Aspects of Flood Protection Works
Detlev Harries and Sylvia Pratzler-Wanczura, Dortmund Fire Brigade, Germany
Practical experience and methodology in flood protection in the City of Dortmund
Flood Management
Eamonn Walsh, Cork City, Ireland
Flood Management in Cork City, Ireland
General Flood Prevention
Corina Gall, Uniwasser GmbH, Kaiserslautern, Germany
Pilot Project “Flood Emergency Concept, river Moselle”
Technical Aspects of Flood Protection Works
Teerapon Chauyriang, District of Suan Pheung, Thailand
Integrated Flood Management in the Lum Pha Chi river, Thailand
Flood Management
Cláudio Belem, City of Manaus, Brazil
Flood Management for Rio Negro, Manaus, Brazil
General Flood Prevention
Weird Andries de Haan, City of Nijmegen, Netherlands
Room for the River Project, Nijmegen, Netherlands
Technical Aspects of Flood Protection Works
Johannes Feyrer, Cologne Fire Brigade, Germany
Mobile support of guidance from North Rhine-Westfalia to Magdeburg
Flood Management
Syahrir, Banjarmasin City, Indonesia
Flood protection in Banjarmasin City
Veronika Lowke, Association of Counties, Saxony, Germany
Catastrophe management 2.0 – Flood Management and Social Media
General Flood Prevention
Liu Qilai, Beijing Municipal Government, China
Flood control in Beijing: flood control through surface and underground reservoirs
Technical Aspects of Flood Protection Works
Major Antonio Hiller, Department for Civil Defense, State of Paraná, Brazil
Flood Information System of the State of Paraná, Brazil
Flood Management
Ralf Schernikau, Ministry of Environment, Agriculture, Food, Wine and Forestry, Germany
Flood Partnerships Rhineland-Palatinate: a bottom-up approach for the enhancement of local awareness
Die Peer-to-Peer-Session fand am zweiten Tag der Veranstaltung statt und eröffnete einen Raum, in dem die teilnehmenden Expertinnen und Expertinnen ihre Kolleginnen und Kollegen zu einer bestimmten Herausforderung befragen konnten. Die Teilnehmenden aus Manaus und Sao Paulo (Brasilien), Matta (Pakistan), Peking (China), Belgrad (Serbien) und Banjarmasin (Indonesien) stellten ihre Fälle vor und erhielten Anregungen von den Kolleginnen und Kollegen unter anderem in den Bereichen Implementierung mobiler Schutzsysteme, Definition von Konzepten für das Hochwassermanagement, Strategien zur Reduzierung der Hochwasserschäden.
Die Organisation des Hochwassermanagements ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Obwohl viele der Teilnehmenden der Meinung waren, dass die Informationen und Technologien zur Bewältigung von Hochwasserereignissen derzeit besser als bisher zugänglich sind, müssen noch wichtige Herausforderungen bewältigt werden.
Als Priorität für die weiteren Kooperationsbemühungen wurden drei Hauptthemen genannt:
1) Lokale Hochwassermanagementpläne: Definition der Bedürfnisse und Schwachstellen, Identifizierung von besten Praktiken und konzeptionellen Ansätzen, Entwicklung einer Planvorlage, Entwicklung lokaler Hochwassermanagementpläne.
2) Integrierte Masterplan-Konzepte: Definition der Konzepte für eine integrierte Stadtplanung unter Berücksichtigung ökologischer und ökonomischer Aspekte der Abfallwirtschaft und des Hochwasserschutzes.
3) Risikogovernance: Ermittlung der besten Praktiken für die Festlegung des institutionellen Rahmens, der Befehlsstrukturen, der Ausbildung von Freiwilligen, der Sensibilisierung der Bevölkerung und der Eigenverantwortung, der Kommunikationsmittel und der Koordinierung der Beteiligten, um die Anfälligkeit zu verringern und die Wirksamkeit in der Reaktions- und Erholungsphase zu verbessern.
Connective Cities Dialogue Event
Challenges of Organising Flood Management
9 – 11 February 2015 in Cologne, Germany
[pdf, 20 pp., 3,17mb]