Soziales Unternehmertum bereichert Kommunen

Connective Cities virtuelle Dialogveranstaltung in Kooperation mit der Stadt Kiel

Übersicht

Über 45 Teilnehmende aus 10 Ländern nahmen bei der virtuellen Dialogveranstaltung am 20., 21. und 23. September 2021 soziales Unternehmertum aus unterschiedlichen kommunalen Perspektiven in den Blick. Sie stellten fest, dass diese recht neue Zielgruppe der lokalen Wirtschaftsförderung für Kommunen viel Potenzial hat. Innovative Beispiele aus Kiel, der virtuellen Gastgeberkommune, aber auch aus Großbritannien oder aus Uganda zeigten die vielfältigen Fördermöglichkeiten und den großen Nutzen auf, der entstehen kann, wenn Kommunen und soziale Unternehmerinnen und Unternehmer zusammenarbeiten.

Viele Kommunen haben sich bislang kaum mit sozialem Unternehmertum befasst. Die Dialogveranstaltung gab ihnen einen guten ersten Eindruck und der internationale Austausch und die Beispiele aus aller Welt inspirierten viele Teilnehmende zu konkreten Aktivitäten, um soziales Unternehmertum zu fördern.

Programm

Die Dialogveranstaltung startete mit einer theoretischen Einführung, mit einem Blick darauf, was Kommunen alles bewegen können, und mit vielen praktischen Beispielen aus Kommunen weltweit.

In einem World Café entwickelten die Teilnehmenden Lösungen für jene Herausforderungen, mit denen Kommunen bei der Förderung von sozialem Unternehmertum konfrontiert sind. Sie diskutierten, was soziales Unternehmertum im Kontext von Kommunen bedeutet, erarbeiteten dessen Mehrwert für Kommunen und zeigten Wege auf, wie Kommunen mit sozialen Unternehmerinnen und Unternehmern zusammenarbeiten und dafür unterschiedliche Netzwerke nutzen können.

Schließlich entwickelten sie konkrete Ideen für ein nationales Netzwerk für Kommunen, für eine länderübergreifende Plattform zum gemeinsamen Lernen und zum Austausch von sozialen Unternehmerinnen und Unternehmern und anderen Stakeholdern wie Kommunen und Wissenschaft. Zudem erarbeiteten sie Ansätze, wie Crowdfunding für die Förderung von sozialem Unternehmertum genutzt werden kann.

Keynotes

Prof. Dr. Matthias Raith von der Universität Magdeburg, erläuterte, dass soziale Gründerinnen und Gründer in der Regel eine soziale Mission zu einem Thema wie gesellschaftliche Teilhabe, Klimawandel oder Umweltschutz hätten und ein Unternehmen gründeten, um diese Mission zu erfüllen.

Sascha Haselmayer, Geschäftsführer von Citymart und Fellow bei New America and Ashoka, berichtete von den Erfahrungen vieler Städte weltweit, die bei ihrer öffentlichen Beschaffung neue Wege gehen und dabei soziales Unternehmertum fördern.

Anneke Schaart von der Universität Kiel zeigte auf, dass das dort ansässige Projekt yoowedoo für nachhaltige, gemeinwohlorientierte und sozialunternehmerischer Projekte, Vereine und Start-ups als zentrale Anlaufstelle für Lernen, Beratung und Austausch dient und an ausgewählte Unternehmen ein Startkapital vergibt.

Jonas Stolzke, Gründer und Geschäftsführer von my Boo stellte seine Firma vor: my Boo produziert in Ghana Fahrradrahmen aus Bambus und baut in Kiel daraus komplette Fahrräder. Mit seinen Gewinnen finanziert my Boo eine Schule in Ghana.

Präsentationen

Kommunen aus der Türkei, aus Uganda, Palästina, Aserbaidschan, Großbritannien, Österreich und Deutschland präsentierten, wie sie soziales Unternehmertum fördern.

Ein Beispiel für großes Engagement für soziales Unternehmertum ist die Stadtverwaltung der ugandischen Hauptstadt Kampala. Sie will die hohe Jugendarbeitslosigkeit von über 20 Prozent eindämmen, indem sie junge Menschen umfassend berät, fachliche Weiterbildungen und IT-Kurse anbietet, Praktika und Jobs vermittelt und ihnen Mentorinnen und Mentoren an die Seite stellt.

Aus Freiburg wurde das Beispiel des Grünhofs vorgestellt. Diese öffentlich-private Partnerschaft mit der Stadt Freiburg ist ein Inkubator und Heimat für die Startup-, Nachhaltigkeits- und Kreativszene der Region Freiburg. Mit seinem Social Innovation Lab fördert das Team soziales Unternehmertum mit Gründungsprogrammen, Co-Workings Spaces, Sichtbarkeit und Möglichkeiten zum Netzwerken. Damit sollen soziale Unternehmerinnen und Unternehmer für ihre innovativen Ansätze professionelle Strukturen aufbauen können.

Alle Präsentationen von Guten Praktiken

The Sefton Crowd - Sefton Council, North West England

Hatay Metropolitan Municipality in the Field of Social Entrepreneurship

Insights into Social Entrepreneurship Activities in Kiel: yooweedoo

Sustainable Business Site „ Lune Delta“ - Bremerhaven

Recycling wood waste - Azerbaijan

How can we give changemakers a place to co create the world of tomorrow? - Grünhof Freiburg

Skilling youth for employment and entrepreneurship - Kampala Capital City Authority

Let’s talk Social Business - Vienna

Improving the Environmental and Economical Sustainability of the Olive Oil Industry in Abasan Palestine EN SOIP

hannoverimpuls

Social Economy in Mannheim

Sustainable support of social enterprises in Bremen

“Hebron Mannheim Co-Working Lab“ (HEMA)

Ergebnisse

Viele Kommunen stehen bei der Förderung von sozialem Unternehmertum noch ganz am Anfang. Daher ist es für sie zunächst wichtig, ein gemeinsames Verständnis davon zu entwickeln, was soziales Unternehmertum genau umfasst: Unter anderem hielten sie fest, dass sich soziales Unternehmertum dadurch auszeichnet, dass es soziale Zwecke verfolgt und zugleich wirtschaftlich rentabel ist.

Die teilnehmenden Kommunen wollen soziales Unternehmertum – oft sind dies kleine Start-ups – unter anderem mit Gründerzentren, Coworking-Spaces und Möglichkeiten zum Netzwerken verstärkt unterstützen. Sie sehen in sozialen Unternehmen einen großen Gewinn für ihre Kommunen, denn die Social Entrepreneurs – wie sie international heißen – bieten Lösungen für soziale Probleme in den Städten und Gemeinden.

Sie legten in drei Bereichen konkrete weitere Schritte fest: Die Stadt Kiel will ein nationales Netzwerk in Deutschland auf den Weg bringen und die Möglichkeiten von Crowdfunding für ihre Aktivitäten zur Förderung des sozialen Unternehmertums in der Stadt ausloten. Die Partnerstädte Karlsruhe, Straßburg und Kampala in Uganda planen eine internationale Plattform zum gemeinsamen Lernen und zum länderübergreifenden Austausch.

Bericht

ausführlicher Berich folgt hier demnächst.

Video: Kiel - die wahre Meisterin des sozialen Unternehmertums
Viele Nachhaltigkeitsprojekte sind mit der Unterstützung der Stadt und ihrer Bürger entstanden.

Galerie

Kategorien: Connective Cities Lokale Wirtschaftsentwicklung Corporate Social Responsibility / CSR Existenzgründungsförderung Innovationsförderung

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