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19.11.2024

Renovierung der Grundschule „Lovćenski Partizanski Odred“

Energieeffizienz und Infrastrukturverbesserungen in Cetinje, Montenegro

Vorderansicht der Schule | Foto: Stadt Cetinje

Wiederbelebung eines wichtigen Gemeinschaftszentrums

Die Grundschule „Lovćenski Partizanski Odred“ in Cetinje, Montenegro, ist seit 2004 ein Eckpfeiler der Bildung in der Gemeinde. Das Schulgebäude für 600 Schüler*innen wurde als Teil eines größeren Plans errichtet, der aufgrund von Budgetbeschränkungen nur teilweise fertiggestellt wurde. Das Hauptgebäude wurde zwar genutzt, aber das Fehlen einer Sporthalle und von Außenanlagen in Verbindung mit einer veralteten Infrastruktur beeinträchtigte das Lernerlebnis.

Im Jahr 2018 wurde in Zusammenarbeit zwischen dem Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Innovation und der alten königlichen Hauptstadt Cetinje versucht, dies zu ändern. Ziel des Joint Ventures war es, die Schule mit einer neuen Sporthalle, verbesserten Außenbereichen und erheblichen Verbesserungen der Energieeffizienz zu modernisieren, um eine sicherere und nachhaltigere Umgebung zu schaffen. Diese Umgestaltung, die durch die Wissensaustauschplattform von Connective Cities unterstützt wurde, ist ein Beispiel für die Stärke der internationalen Zusammenarbeit bei der Förderung einer nachhaltigen Stadtentwicklung.

Connective Cities Lernprozess und Wissensaustausch

Das Netzwerk Connective Cities, das nachhaltige städtische Praktiken durch Peer-Learning und Zusammenarbeit fördert, war eine unschätzbare Ressource bei der Umgestaltung der Schule von Cetinje. Im Oktober 2023 nahmen Vertreter von Cetinje - Marija Mrvaljević, der Chefarchitekt der Stadt, und Marija Proročić, Sekretärin für Raumplanung und Umweltschutz - am Connective Cities Learning Process on Renewable Energy Options at the Municipal Level in Tiflis, Georgien, teil. Bei dieser Veranstaltung stellten sie das Schulsanierungsprojekt vor und erhielten wertvolle Einblicke und technisches Fachwissen von anderen europäischen und deutschen Städten, die vor ähnlichen urbanen Herausforderungen stehen. Dieser Austausch war entscheidend für die Anpassung des Projekts an internationale Standards für Energieeffizienz und nachhaltige Bauweise.

Über die Plattform Connective Cities hat Cetinje erfolgreich wichtige Lösungen für erneuerbare Energien in die Renovierung der örtlichen Schulen integriert. Die Gemeinde installierte Solarenergiesysteme auf den Schulgebäuden, wodurch die Energieeffizienz deutlich verbessert und die Stromkosten gesenkt werden konnten. Darüber hinaus wurden energieeffiziente Beleuchtung und verbesserte Isolierung eingeführt, um den Energieverbrauch weiter zu senken. Diese Initiativen bringen nicht nur die Nachhaltigkeitsziele von Cetinje voran, sondern dienen auch als Modell für andere Gemeinden, die ähnliche Lösungen umsetzen wollen.

Ziel des Projekts: Schaffung eines nachhaltigen, zugänglichen Lernumfelds

Das Projekt zielt darauf ab, eine energieeffiziente, gesunde Lernumgebung in Montenegro zu schaffen, die sowohl kalten Wintern als auch warmen Sommern standhält. Energieeffizienz ist eine der Hauptprioritäten. Geplant sind erneuerbare Energiequellen, darunter Sonnenkollektoren und Wärmepumpen, um die Betriebskosten und die Umweltbelastung zu senken. Derzeit wird die Schule mit Holzpellets beheizt, aber auch Wärmepumpen für die Sporthalle und eine Solaranlage auf dem Dach sind geplant. Die endgültige Entscheidung über diese Systeme wird vom Ministerium getroffen, und der Bewertungsprozess ist noch nicht abgeschlossen.

Darüber hinaus wird die neue Sporthalle den seit langem bestehenden Bedarf an Sport- und Gymnastikhallen decken. Dieses Gebäude, das mit dem Hauptschulgebäude verbunden ist, wird strengen Energieeffizienzstandards entsprechen. Das Projekt gewährleistet auch die Zugänglichkeit für Schüler*innen mit Behinderungen, entspricht den geltenden Vorschriften und schafft ein integrativeres Umfeld.

Fortschritte und Partnerschaft mit der KfW-Bank

Im Jahr 2024 erhielt das Projekt erhebliche Unterstützung durch die Initiative „Promotion of Energy Efficiency in Public Buildings - Greening Public Infrastructure in Montenegro“ (PEEPB). Im Rahmen dieses Programms, das vom Energieministerium und der deutschen KfW-Bank finanziert wird, wurden 9,6 Mio. EUR für die Modernisierung mehrerer öffentlicher Gebäude in Montenegro, insbesondere vier Schulgebäude, bereitgestellt. Diese Initiative ist Teil eines umfassenderen Plans zur Verbesserung der Energieeffizienz in diesen Schulen, wobei die Finanzierung darauf abzielt, ein nachhaltigeres, energieeffizienteres Umfeld zu schaffen, die Betriebskosten zu senken und die Umweltauswirkungen zu minimieren.

Die Renovierungsarbeiten begannen im August 2024 und konzentrierten sich auf die Dämmung des Daches, eine neue Fassade, energieeffiziente Fenster und die Modernisierung von Bodenbelägen, Beleuchtung und Heizungssystemen. Die erste Phase, die bis Ende 2024 abgeschlossen sein soll, wird ein modernes, umweltfreundliches Gebäude für Schüler*innen und Mitarbeitende schaffen.

Vorübergehende Umverteilung der Schüler*innen

Um die Renovierungsarbeiten durchführen zu können, wurden die 600 Schüler*innen vorübergehend in andere Schulen in Cetinje umquartiert. Diese Maßnahme gewährleistet einen ungestörten Unterricht während der Bauarbeiten und spiegelt das Engagement des Projektteams wider, die Störungen für die Schüler*innen und ihre Familien so gering wie möglich zu halten.

Die zweite Phase: Bau einer modernen Sporthalle und eines Schulhofs

Die zweite Phase wird im Jahr 2025 beginnen und sich auf den Bau einer neuen Sporthalle und die Aufwertung des Schulhofs konzentrieren. Diese Halle wird dringend benötigte Einrichtungen für den Sportunterricht, außerschulische Sportarten und Gemeinschaftsveranstaltungen bieten. Sie wurde unter Berücksichtigung der Energieeffizienz entworfen und wird alle modernen Standards für nachhaltiges Bauen erfüllen und einen vielseitigen Raum für die körperliche Entwicklung der Schüler*innen bieten. Diese Phase soll bis 2026 abgeschlossen sein und das Gesamterlebnis auf dem Campus für Studenten und Mitarbeiter verbessern.

Nachhaltigkeit als Kernstück

Nachhaltigkeit ist ein wichtiger Schwerpunkt dieses Projekts. Zusätzlich zu den baulichen Verbesserungen wird die Fassade der Schule mit einer Wärmedämmung nachgerüstet, und alle Fenster und Türen werden durch hocheffiziente Alternativen ersetzt. Im gesamten Gebäude wird LED-Beleuchtung installiert, um den Energieverbrauch zu senken, und neue Geräte werden dazu beitragen, den Wasserverbrauch zu reduzieren. Für eine spätere Phase sind Sonnenkollektoren und Wärmepumpen geplant, die den Heizbedarf der Schule mit erneuerbarer Energie decken sollen.

Das Projekt umfasst auch Maßnahmen zur passiven Kühlung, die jedoch in dieser Phase noch nicht umgesetzt wurden. Große Glasflächen werden mit abnehmbaren Jalousien ausgestattet, und die Verbesserung der natürlichen Belüftung wird die Luftqualität und den Komfort in den Innenräumen ganzjährig verbessern.

Fazit: Ein Modell für nachhaltige Entwicklung im Bildungswesen

Die Renovierung der Grundschule „Lovćenski Partizanski Odred“ in Cetinje ist ein Beispiel für die Auswirkungen von Zusammenarbeit, Wissensaustausch und nachhaltiger Stadtentwicklung. Mit Unterstützung von Connective Cities, der KfW Bank und lokalen Akteur*innen wird die Schule bald ein sicheres, zugängliches und energieeffizientes Lernumfeld für 600 Schüler*innen bieten.
Bis Ende 2026 wird die Schule einen neuen Maßstab für die Nachhaltigkeit öffentlicher Gebäude in Montenegro setzen. Dieses Projekt entspricht nicht nur den unmittelbaren Bedürfnissen der Gemeinde, sondern zeigt auch, wie Gemeinden zusammenarbeiten können, um eine bessere und grünere Zukunft für die Bildungsinfrastruktur zu schaffen.


erstellt von:
Ketevan Papashvili, Connective Cities


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