Im Einklang mit dem Nationally Determined Contribution (NDC) von Jordanien für 2030 hat sich die Gemeinde Karak zu einer 14-prozentigen Reduzierung der Treibhausgasemissionen (THG) der Gemeinde verpflichtet, um dem Klimawandel entgegenzuwirken. Neben der Hauptstadt Amman ist die Gemeinde Karak die erste Gemeinde in Jordanien, die Projekte für erneuerbare Energien errichtet und sich für eine nachhaltige Zukunft der Stadt einsetzt. Dieses Ziel kommt in den Maßnahmen zum Ausdruck, die im Sustainable Energy & Climate Action Plan (SECAP) der Stadt vereinbart wurden und sich nicht nur auf die Reduzierung des Energieverbrauchs durch Energieeffizienz oder die Erzeugung von mehr sauberer Energie konzentrieren, sondern auch auf die Verbesserung der bestehenden Infrastruktur in der Stadt.
Karak ist eine wachsende Gemeinde, die in den letzten Jahren einen signifikanten Anstieg ihrer Bevölkerung erlebt hat. Dieser Trend übt erheblichen Druck auf die bestehende kommunale Infrastruktur und die nachhaltige Entwicklung der Stadt aus. Zu den wichtigsten Entwicklungsherausforderungen der Gemeinde gehören begrenzte natürliche Ressourcen und eine langsame Wirtschaftsentwicklung. Darüber hinaus hat Karak Probleme mit der eskalierenden Energierechnung, die sich jährlich auf etwa 2,5 Millionen Euro beläuft und etwa 10-15% des Jahresbudgets der Gemeinde ausmacht. Um dieser Herausforderung zu begegnen, hat die Gemeinde Karak einen Plan zur Nutzung nachhaltiger Energie und Maßnahmen zur Abschwächung des Klimawandels entwickelt. Ihr SECAP wurde im Juli 2016 als Teil des "Cleaner and Energy Saving - Mediterranean Cities" (CES-MED)-Projekts genehmigt, das von der Europäischen Union und in Zusammenarbeit mit der Royal Scientific Society on Jordan finanziert wird. Der SECAP beinhaltete die Durchführung von Energie-Audits / Berechnungen für den Energiebedarf, die ergaben, dass der Wohnsektor der größte Energieverbraucher ist, gefolgt vom tertiären Sektor und dem privaten Verkehr, während der kommunale Sektor den geringsten Verbrauch hat. Um die Energieeffizienz zu verbessern und die Nutzung erneuerbarer Energiequellen innerhalb ihrer Grenzen zu erweitern, hat die Gemeinde den Konvent der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister für Klima und Energie unterzeichnet.
Der Plan für die nachhaltige Energienutzung in der Gemeinde Karak zielt darauf ab, die Treibhausgasemissionen bis 2020 um 14% (kurzfristig) und bis 2030 um 40% (langfristig) zu reduzieren, indem erneuerbare Energieressourcen eingeführt und Energieeffizienzmaßnahmen umgesetzt werden.
Der Plan beinhaltet die folgenden Themen und Maßnahmen:
Das Solarkraftwerksprojekt war das erste seiner Art in Karak, daher war es mit vielen Herausforderungen konfrontiert und erforderte viele Genehmigungen und Lizenzen, insbesondere aufgrund der Unklarheit darüber, ob das bestehende Stromnetz den erzeugten Strom verkraften kann. Daher war die Einbeziehung von Interessenvertreterinnen und -vertretern aus der Stadtverwaltung, zivilgesellschaftlichen Institutionen, Ministerien und der Universität der Schlüssel zur Entwicklung eines erfolgreichen strategischen Umsetzungsplans. Deren Beteiligung bereits in den frühen Phasen des Projekts, bei der Aktionsplanung und der Durchführung von Machbarkeitsstudien, hat letztlich den Prozess der Projektnachbereitung und -evaluierung erleichtert. Zum Beispiel wird das Schulungszentrums als Wissensdrehscheibe fungieren, das die Leistung des Projekts und seine künftige Übertragungbarkeit auf andere Kommunen bewertet.
Stand: 14.07.2021