Krusevac´s Vision – eine erreichbare, barrierefreie und lebenswerte Stadt für alle

Nachhaltige Stadtentwicklung in Serbien: Inklusiv, sicher und CO2-reduziert

Übersicht

Die Vision des Sustainable Urban Mobility Plans (SUMP) in Krusevac in den Bereichen städtische Umwelt und Verkehr soll zur Entwicklung der Stadt beitragen, die für alle unabhängig von Alter, Geschlecht, Einkommen, körperlichen oder geistigen Fähigkeiten zugänglich sein soll.

Das Ziel „80:20" der 2030 Agenda lautet: Die Bürgerinnen und Bürger werden 80 % der Wege, die sie zurücklegen müssen, zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln bestreiten.

Hintergrund

Die Stadt Kruševac wurde 1371 gegründet und feiert dieses Jahr ihr 650-jähriges Bestehen. In den Strategieplanung wurde das Ziel einer nachhaltigen Entwicklung der Stadt festgelegt. In den kommenden Jahren wird ein besonderes Augenmerk auf Umweltschutzprojekte gelegt. Die Stadt Kruševac zeichnet sich dadurch aus, dass sie neben der Strategie für nachhaltige Entwicklung, dem lokalen Umweltschutzprogramm und dem Programm für Energieeffizienz die erste Stadt in Serbien ist, die einen Plan für nachhaltige städtische Mobilität - SUMP - hat.

Die Organisation der EUROPEANMOBILITYWEEK 2015 war der Startschuss für die Entwicklung des SUMP. Die Stadt Kruševac hat den SUMP im Jahr 2017 verabschiedet und somit den ersten SUMP in Serbien iniziiert. Das Komitee für die SUMP-Implementierung wurde kurz nach der Verabschiedung des SUMP mit dem Ziel gegründet, die Aktivitäten zu koordinieren. Um die Vision und das Ziel 2030 zu erfüllen, enthält der SUMP Aktionspläne für jeden Verkehrsträger, die verschiedene Arten von Maßnahmen umfassen: infrastrukturelle, weiche (Kampagnen) und organisatorische (Regulierung, Gesetzgebung).

Ziele

  • Nachhaltige Stadtentwicklung mit ganzheitlichem Ansatz
  • Die Stadt ist für alle zugänglich, unabhängig von Alter, Geschlecht, Einkommen, körperlichen und geistigen Fähigkeiten.
  • Der Verkehr ist effizient, nachhaltig, für alle zugänglich und sicher
  • Sicherstellung einer guten Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln und dem Fahrrad zu allen Siedlungen in der Gemeinde und im Bezirk Rasina
  • Verringerung der Zahl der Verkehrsunfälle
  • Senkung der Zahl der Todesopfer bei Verkehrsunfällen auf 0 bis 2030
  • Verringerung der negativen Auswirkungen des Verkehrs auf die Umwelt (Verringerung der CO2-Emissionen und des Lärms, der durch den Verkehr verursacht wird, Verringerung des Verbrauchs fossiler Brennstoffe usw.)
  • Ziel "80:20" der 2030 Agenda (nachhaltige Verkehrsmittel 80 % vs. private Autos 20 %)

Aktivitäten

Infrastruktur Maßnahmen:

  • Rekonstruktion des Stadtzentrums: Verbesserung der Fußgängerinfrastruktur und der Zugänglichkeit: Verbreiterung der Bürgersteige, neue Pflasterung mit taktilen Fliesen, Rollstuhlrampen an den Kreuzungen, neue Fußgängerbrücke, Modernisierung der Straßenbeleuchtung, Rekonstruktion von Parks, Schaffung neuer Plätze mit Begrünung und Installation von Freiluft-Turnhallen an mehreren Stellen.
  • Bau von drei öffentlichen Garagen
  • Verbesserung der Fahrradinfrastruktur: Bau von Radwegen, Installation von Fahrradabstellplätzen "U-Profil" an 30 Standorten, Bereitstellung von Fahrradreparatursets und Installation eines Fahrradzählers, der die tägliche und jährliche Anzahl der Radfahrerinnen und Radfahrer anzeigt.
  • Einrichtung von zwei neuen PT-Linien mit kostenlosen elektrischen Kleinbussen. Die neu eingerichteten Linien decken die aufregendsten Touristenorte der Stadt ab.

Öffentlichkeitsarbeit:

  • Organisation von Werbeaktivitäten: mehrere Stadtradtouren für alle Altersgruppen; Organisation der EuropeanMobilityWeek; Verbesserung der Informationen über öffentliche Verkehrsmittel an den Bushaltestellen; Verkehrssicherheitskampagnen für verschiedene Verkehrsteilnehmenden; Wettbewerb für Schulkinder; Feier bedeutender Termine im Zusammenhang mit dem Umweltschutz (z. B. Tag des Klimawandels, Internationaler Tag des Parks)
  • Öffentlichkeitsbeteiligung und -information: Durchführung von Online- und Offline-Aktivitäten; Betreibung einer speziellen Facebook-Seite "Mobilität in Kruševac" zum Austausch interessanter Neuigkeiten und Veranstaltungen.

Online-Dienste:

Im Rahmen von Covid-19 wurden mehrere Selbstverwaltungsdienste auf Online umgestellt:

  • Baugenehmigungsverfahren und öffentliche Ausschreibungen
  • Anmeldung von Kindern für den Kindergarten
  • Anmeldung zur Impfung gegen Covid-19

Um ihre Dienstleistungen weiter zu verbessern, hat die Stadt begonnen, Daten auf dem nationalen Open-Data-Portal zu öffnen. Auf diese Weise können die Bürgerinnen und Bürger Haushaltseinnahmen und -ergebnissen einsehen.

Energie-Effizienz

Schulen, Kindergärten und das Gesundheitszentrum wurden durch die Installation von Wärmedämmung des Gebäudes, den Austausch von Fenstern, Innenbeleuchtung und Heizsystemen renoviert. Zusätzlich wurden an einem Gebäude Solarkollektoren für die Warmwasserbereitung installiert. Ziel war es, den Energieverbrauch und die Treibhausgasemissionen zu senken. Die Aktivitäten wurden in Übereinstimmung mit dem Energieeffizienzprogramm der Stadt durchgeführt.

Schutz der Umwelt

Im Bereich des Umweltschutzes wurden zahlreiche Maßnahmen ergriffen: Anpflanzung von Bäumen, Anlage von Wasserläufen, Bau von Abfall- und Wasseraufbereitungsanlagen, Organisation von öffentlichen Kampagnen. Das Amt für Umweltschutz und die Abteilung für Notfallsituationen der Stadtverwaltung spielt eine entscheidende Rolle bei der Verhinderung der negativen Folgen von Wetterkatastrophen und der Covid-19-Pandemie.

Die Maßnahmen und Aktivitäten für den Umweltschutz sind in mehreren strategischen Dokumenten reflektiert: Risikomanagementstrategie, Lokaler Abfallwirtschaftsplan, Plan für öffentliche Gesundheit, Lokales Umweltschutzprogramm.

Zu den Maßnahmen für die Abfall- und Wasseraufbereitung gehören der Bau der Kläranlage in Kruševac, die Verbesserung der Dienstleistungen in Übereinstimmung mit dem Qualitätssystem, die Aufbereitung von Abwasser in Übereinstimmung mit den höchsten Standards des Umweltschutzes, die von der serbischen Regierung gesetzlich vorgeschrieben sind, der Schutz und die Erhaltung der Umwelt, die Reduzierung der schädlichen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit durch das Projekt "Anlage zur Abwasseraufbereitung der Stadt Krusevac".

Als weiteren Beitrag zum Umweltschutz wird die Stadt 650 Bäume im Rahmen der Feierlichkeiten zum 650-jährigen Jubiläum der Stadtgründung pflanzen.

Erfahrungsaustausch

Für eine nachhaltige Entwicklung ist der Austausch von Erfahrungen mit anderen Städten unerlässlich. Kruševac ist ein Vorreiter auf dem Gebiet der nachhaltigen urbanen Mobilität in Serbien und teilt seine Erfahrungen gerne auf Konferenzen im In- und Ausland. Die Stadt ist Mitglied in den Netzwerken CIVITAS und CIVINET Slo-Cro-SEE.

Wirkungen

Der SUMP erhielt den Nationalen Ombudsmann-Preis 2018 für seinen strategischen Ansatz zur Verbesserung der Barrierefreiheit.

Die Stadt Kruševac erhielt den EUROPEANMOBILITYWEEK Award 2019 und wurde bei den CIVITAS Awards 2019 in mehreren Kategorien zum Zweitplatzierten ernannt.

Fazit

Nachhaltige Entwicklung ist ein langer Prozess. Deshalb ist es wichtig, kontinuierlich Schritt für Schritt voranzukommen. Neben infrastrukturellen Investitionen ist die Steigerung des Bewusstseins und der öffentlichen Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger von zentraler Bedeutung. Vernetzung und Kooperation mit anderen Städten bietet die Möglichkeit, die Kapazitäten zu erhöhen und neue Ideen zu entwickeln.

weitere Informationen

Website: https://krusevac.ls.gov.rs/

Kruševac wins European Mobility Week Award 2019
https://balkangreenenergynews.com/krusevac-wins-european-mobility-week-award-2019/

Stand: 01.07.2021

Kontakt

Kruševac, Serbien

Kontakt: protokol(at)krusevac.rs

Kontakt für Umweltschutz:

Ivan Parezanović, Assistent des Bürgermeisters für Ökologie, nachhaltige Entwicklung und Energie
e-mail: ivan.parezanovic(at)krusevac.rs

Kontakt für nachhaltige Mobilität:

Jelena Nikolić, Beraterin für nachhaltige Mobilität
e-mail: jelena.nikolic(at)krusevac.rs

 

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