Wissenschaftsstadt Heidelberg: mehr Kooperation und Austausch mit wissenschaftlichen Einrichtungen

Die Stadt Heidelberg intensiviert ihre Zusammenarbeit mit den wissenschaftlichen Einrichtungen in der Stadt. Davon profitiert sie nicht nur selbst.

Übersicht

Heidelberg ist eine historische Universitätsstadt und verfügt über ca. 200 Forschungseinrichtungen. Durch einen regelmäßigen Austausch zwischen Politik, Verwaltung und Wissenschaft wird das gegenseitige Verständnis gefördert, die Bedarfe der wissenschaftlichen Einrichtungen, Forschenden und Studierenden besser berücksichtigt. Die Stadt Heidelberg profitiert letztendlich selbst davon, wenn sie sich so als internationaler renommierter Wissenschaftsstandort weiterentwickelt.

Hintergrund

Heidelberg ist seit Jahrhunderten eine Universitätsstadt, deren Zukunft in ihrer Funktion als international renommierter Wissenschaftsstandort liegt. Von den 160.000 Einwohnerinnen und Einwohnern sind etwa 40.000 Studierende und knapp 40 Prozent der Bevölkerung sind jünger als 30 Jahre. Das wirkt sich stark auf die Stadtentwicklung aus, zum Beispiel auf den Immobilienmarkt.

Andererseits hängt der Erfolg der wissenschaftlichen Einrichtungen viel davon ab, wie attraktiv das Forschungsumfeld ist – etwa im Hinblick auf die Verkehrsanbindung und die räumlichen Kapazitäten. Um zu solchen Themen erfolgreich zusammenarbeiten zu können, ist es notwendig, dass die Politik und die Verwaltung die Bedürfnisse der Wissenschaft kennen und verstehen.

Ziele

Die Kommunikation und Kooperation der Stadt Heidelberg mit den etwa 200 wissenschaftlichen Einrichtungen in der Stadt soll intensiver werden. Zudem sollen die wissenschaftlichen Institutionen mit ihren Themen und Mitarbeitenden möglichst gut in die Stadtgesellschaft integriert werden. Universitätsabsolventinnen und -absolventen möchte die Kommune mit attraktiven Angeboten in der Stadt halten.

Aktivitäten

Von 2012 bis 2022 war die Internationale Bauausstellung (IBA) Heidelberg unter dem Motto „Wissen schafft Stadt“ in der gesamten Stadt aktiv. Sie initiierte, beriet und half bei der Umsetzung von städtebaulichen und architektonischen Projekten, die für die Wissensgesellschaft beispielhaft sind. Die IBA unterstützte etwa bei der Entwicklung eines Leitbilds für den Uni-Campus Bergheim, das neben der Aufwertung der Grün- und Freiräume innerhalb des Campus auch dessen Vernetzung mit den angrenzenden Stadträumen mitdenkt.

Die Stadt Heidelberg hat auf den Landbedarf der wissenschaftlichen Einrichtungen für den Bau neuer Gebäude reagiert und ehemaliges Militärgelände für die Universität und für den Bau eines Innovationsparks für Unternehmen in Bereichen wie Informationstechnologie und Künstliche Intelligenz zur Verfügung gestellt.

Ihr Austausch mit der Universität und anderen Einrichtungen findet bilateral, aber auch semi-institutionalisiert statt, unter anderem durch regelmäßige Treffen des Oberbürgermeisters mit den Leitungen dieser Einrichtungen.

Um junge Akademikerinnen und Akademiker nach ihrem Universitätsabschluss in der Stadt zu halten, unterstützt die Kommunalverwaltung Start-ups auf vielfältige Weise, unter anderem mit Pitch Nights, während derer Start-Ups ihre Geschäftdidee vorstellen und mit potentiellen Investoren in Kontakt kommen.

Im Rahmen wissenschaftlicher Projekte schließt die Stadtverwaltung Verträge mit der Universität zur gegenseitigen Nutzung von Daten, etwa von Geoinformationssystemen.

Wirkungen

Von der engeren Kooperation profitieren die Stadt und die wissenschaftlichen Einrichtungen gleichermaßen. Die Kommune kennt die Bedarfe etwa der Universität besser und kann somit zielgerichtet darauf reagieren. Die intensivierte Zusammenarbeit in wissenschaftlichen Projekten oder zum Datenaustausch hilft der Kommune, besser auf Herausforderungen wie den Klimawandel reagieren zu können. Auch die Bevölkerung erhält Einblicke in Wissenschaft und Forschung.

Fazit

Für die Intensivierung der Beziehungen zwischen Kommune und lokal angesiedelter wissenschaftlicher Einrichtungen braucht es eine strategische Herangehensweise, die unter anderem Austauschformate institutionalisiert. Die Politik spielt hierbei eine wichtige Rolle, damit ihr bewusst wird, dass die wissenschaftlichen Einrichtungen erheblich zur positiven Stadtentwicklung beitragen und entsprechende Aufmerksamkeit erlangen.

Eine intensivere Kommunikation führt auch dazu, dass mehr Informationen über lokal relevante Forschungsprojekte und von der Kommune erhobene Daten mit Relevanz für die Wissenschaft zur Verfügung stehen.

weitere Informationen

Lernen & Forschen in Heidelberg
Website der Stadt Heidelberg

Stand: 15.06.2023

Kontakt

Dr. Gabriela Bloem
Amtsleiterin
Amt für Stadtentwicklung und Statistik
Stadt Heidelberg
Stadtentwicklung(at)heidelberg.de

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Regionen: Europa Deutschland Heidelberg

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