Klimaangepasste Stadtentwicklung in Kumasi und Dortmund

Städtische Klimaanpassungskonzepte und Baumpflanzungen erhöhen die Klimaresilienz

Überblick

Dortmund und die ghanaische Kommune Kumasi nutzten eine Dialogveranstaltung von Connective Cities im September 2019, um ihre 2011 begonnene Klimapartnerschaft zu reaktivieren. Dabei setzen sie ihren Fokus auf die klimaangepasste Entwicklung ihrer Städte und auf die Begrünung von Schulgeländen in Kumasi.

Ausgangssituation

Kumasi ist eine schnell wachsende Stadt, die Bevölkerung wächst jährlich um 5,4 Prozent. In den vergangenen 30 Jahren verschwanden aufgrund der rasanten Urbanisierung und der damit verbundenen Flächenversiegelung fast 40 Prozent des Stadtgrüns.

Daher hatte Kumasi im Rahmen des sektorübergreifenden Projekts „Keep Kumasi Clean & Green“ von 2017 bis 2019 knapp 60.000 Bäume unter anderem auf dem Gelände öffentlicher Schulen gepflanzt. Weitere 60.000 Bäume sollten folgen. Allerdings waren die Setzlinge von Trockenheit und Tierfraß, insbesondere durch Rinder, bedroht.

In Dortmund und in Kumasi stand im Jahre 2019 jeweils ein stadtweites Klimaanpassungskonzept auf der städtischen Agenda.

 

Lernerfahrungen

Dortmund und Kumasi hatten von 2011 bis 2013 im Rahmen des Projekts „Kommunale Klimapartnerschaften“ gemeinsam jeweils ein stadtweites Klimaanpassungskonzept für ihre Stadt erarbeitet. Nachdem der Kontakt über die Jahre weniger wurde, nutzten die beiden Kommunen die Connective Cities Dialogveranstaltung „Klimawandelangepasste Stadtentwicklung“ im September 2019 in Dortmund, um ihre Kooperation zu reaktivieren. Zudem wollte die Stadt Dortmund ihr neues städtisches Klimaanpassungskonzept mit internationalen kommunalen Fachleuten besprechen.

Projektideen

Zum Schutz neu gepflanzter Bäume auf dem Gelände von öffentlichen Schulen gab es einen intensiven Austausch und Vorschläge zwischen Dortmund und Kumasi zur Bewässerung und zum Schutz durch Tierfraß.

Zu diesem Zweck wurden drei Pilotschulen identifiziert und die dort bereits durchgeführten und geplanten Bepflanzungen kartiert. Dabei sollten verschiedene Baumsorten gepflanzt werden, um zu testen, wie gut sie sich für diese spezifischen Standorte eignen. Die Projektidee umfasste auch die Erprobung von drei Bewässerungsmethoden und diverse zum Teil elektrische Schutzzäune, um Tiere von den jungen Bäumen fernzuhalten.

Schüler, Eltern und Lehrer sollten eng in das Projekt einbezogen werden, das laut Plan innerhalb von 15 bis 18 Monaten abgeschlossen sein soll.

Maßnahmen

Bei der Dialogveranstaltung im September 2019 beriet die SKEW die beiden Städte Dortmund und Kumasi, welche Fördermöglichkeiten für ihre weitere Zusammenarbeit zur Verfügung stehen. Das Team der kommunale Klimapartnerschaften der SKEW und der Landesarbeitsgemeinschaft Agenda 21 NRW unterstützte die Partner dabei festzulegen, wie sie ihre Kooperation in Zukunft gestalten können. Kurz nach der Dialogveranstaltung gaben Dortmund und Kumasi gemeinsam einen Input bei der Afrika-Konferenz der SKEW in Hannover.

 

Perspektive

Kumasi und Dortmund nutzten die Connective Cities Dialogveranstaltung, um ihre Kooperation wieder zu intensivieren – sowohl strategisch hinsichtlich ihrer klimawandelangepassten Stadtentwicklung sowie praktisch im Rahmen eines Projekts zur Begrünung von Schulgeländen in Kumasi.

Im Jahr 2020 unterzeichneten die beiden Städte ein Memorandum of Understanding. Darin legten sie fest, zeitgleich einen Masterplan zur Klimaanpassung zu erarbeiten. Dieser sieht einen Peer-to-Peer–Prozess vor, der neue Impulse für die jeweiligen Masterpläne und die stadtweiten Klimaanpassungskonzepte setzen soll. Der Austausch zwischen den beiden Kommunen soll sich zukünftig auch Themen wie Strukturwandel und Existenzgründungsförderung widmen.

Kontakt

Michael Leischner

Leiter der Koordinierungsstelle Klimaschutz/ Klimafolgenanpassung im Umweltamt, Stadt Dortmund

Brückstraße 45

44122 Dortmund

Tel: 0231 / 50 26 904

Fax: 0231 / 50 254 28

E-Mail: michael.leischner(at)stadtdo.de

 

Fotos

Kategorien: Connective Cities Integrierte Stadtentwicklung Öffentlicher Raum Stadt und Biodiversität Stadt und Klimawandel
Regionen: Afrika Ghana Kumasi Europa Deutschland Dortmund

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