Klimafolgen in Kommunen mit Weinanbau und Tourismus

Virtuelles Treffen und formelle Kooperation zwischen Fachleuten und Repräsentanten aus Eltville am Rhein, Deutschland und Tunuyán, Argentinien

Der Klimawandel und seine Auswirkungen werden zunehmend auf lokaler Ebene auf unterschiedliche Weise spürbar. Dürren, Überschwemmungen, Hitzewellen und Waldbrände sind sichtbare Aspekte einer größeren globalen Herausforderung. Die Städte Eltville am Rhein in Deutschland und Tunuyán in Argentinien sind international bekannt für ihre Weinproduktion und Gastfreundschaft. Deshalb ist für beide Städte die Anpassung an den Klimawandel ein zentrales Thema.

Im Rahmen des CC-Projekts hatten Fachleute aus beiden Städten die Möglichkeit, Erfahrungen in den Bereichen Klimawandel, Weinbau und Tourismus auszutauschen. Der Austausch fand im Dezember 2021 statt, und beide Städte beschlossen daraufhin, formell zusammenzuarbeiten, gemeinsame Herausforderungen zu identifizieren und gemeinsam praktische Lösungen dafür zu finden. Während der virtuellen Sitzung am 9. Dezember 2021 begrüßten wir den Bürgermeister von Eltville, Herrn Patrik Kunkel, und den Bürgermeister von Tunuyán, Herrn Martin Aveiro, die nach einigen einleitenden Worten eine Absichtserklärung unterzeichneten – jeweils in ihren 12.000 Kilometer voneinander entfernten Büros. Diese Absichtserklärung bietet einen Rahmen für den Austausch und die gemeinsame Entwicklung von Projekten, die sowohl einen kulturellen und sozialen Austausch als auch die Möglichkeit eines gemeinsamen Lernprozesses ermöglichen. Fast 30 Teilnehmende, darunter auch der Vertreter des argentinischen Konsulats in Frankfurt, feierten diesen Moment.

Nach der Unterzeichnung der Absichtserklärung konzentrierten sich die Teilnehmende auf die technischen Aspekte der Zusammenarbeit, und beide Kommunen stellten bestehende Forschungsinitiativen und damit verbundene Maßnahmen vor. An der virtuellen Sitzung nahmen auch Experten und Expertinnen aus anderen Organisationen teil. Zu den teilnehmenden Organisationen gehörten das Wuppertal Institut für Energie, Klima und Umwelt, die Fachhochschule Geisenheim, die Landwirtschafts- und Weininstitute Argentiniens sowie die Nationale Universität Cuyo in Argentinien. Der Austausch unterschiedlicher Erfahrungen und Sichtweisen half beiden Städten, Herausforderungen und mögliche gemeinsame Projekte zu identifizieren sowie konkrete Schritte zu entwickeln und so die Freundschaft zwischen den Städten zu stärken.

Während des virtuellen Treffens wurden einige Aspekte des Klimawandels, wie z. B. extreme Wetterereignisse, erörtert. Starke Regenfälle führen in ihrem Fall zur Gefahr einer verstärkten Bodenerosion und gefährden nicht nur den Weinanbau, sondern auch Infrastruktur und Gebäude. Als Lösung für diese Herausforderung wurde eine Umstellung der Bewirtschaftung und die Vermeidung von Bodenerosion durch Wasserrückhaltung vorgeschlagen. Auf diese Weise könnten die beiden Gemeinden mit der aktuellen Klimabedrohung fertig werden. Es wurde auch deutlich, dass die Herausforderung durch die Klimaauswirkungen einen integrierten Ansatz erfordert, bei dem die Weinerzeuger, das Krankenhauswesen, Forschungsinstitute, Universitäten und die Zivilgesellschaft zusammenarbeiten.

Weitere Themen, die auf der Sitzung diskutiert wurden, waren:

  • Multi Stakeholder- und transdisziplinäre Initiativen zur Frage der Klimaauswirkungen auf die Weinproduktion;
  • Veränderungen in der Wasserverfügbarkeit (Oberflächen- und Grundwasser);
  • Bodenbearbeitung und Risiken von Erosionsprozessen;
  • Auswirkungen von Niederschlags- und Temperaturschwankungen auf die Weinproduktion; Auswirkungen des Klimawandels auf die Weinproduktion.
  • Erbe und kulturelle Bedeutung der Weinerzeugung.

Impressionen

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