Im Januar 2018 organisierte Connective Cities eine Expertenentsendung zum Thema „Einrichtung einer ersten Umweltzone in Bangkok“ und entsendete hierfür zwei deutsche Experten aus Berlin und München in die thailändische Hauptstadt. Dabei sollte durch den Transfer von Fachwissen zur Einrichtung einer Umweltzone in Bangkok beigetragen werden. Durch die Beratung wurden konzeptionell-planerische sowie operative Erfahrung und Expertise in Bezug auf die Einrichtung von Umweltzonen, insbesondere München, zur Verfügung gestellt. Hierbei wurden fachliche Ratschläge zu einer möglichen Einführung der Umweltzone gegeben.
Vertreter der Stadt Bangkok und der thailändischen Luftreinhaltungsbehörde hatten zuvor in einem internationalen Workshop mit städtischen Vertretern aus Asien und Deutschland zum Thema der nachhaltigen Mobilität gearbeitet und die Ideen der Einrichtung einer Umweltzone in Bangkok entwickelt. Diese Idee wurde durch die Luftreinhaltungsbehörde aus Bangkok im Rahmen der Connective Cities Dialogveranstaltung „Sustainable urban mobility: strategies and pathways towards more efficient, inclusive and environmentally sustainable cities“ im Juni 2017 in Bremen weiter geschärft und der Bedarf einer Expertenentsendung formuliert.
In einem von den zuständigen Bangkoker Behörden, insbesondere der Luftreinhaltungsbehörde (Pollution Control Department) und der Stadtverwaltung organisierten Workshop am 17. – 19.01.2018 in Bangkok sollten die Situation der Luftqualität in Bangkok, die maßgeblichen Verursacher und mögliche Maßnahmen zur Verbesserung mit verschiedenen Akteuren diskutiert werden. Dabei wurde auch das Instrument der Umweltzone maßgeblich thematisiert. Der Workshop galt als Anstoß für die weitere Maßnahmenplanung, insbesondere zur Information der Akteure und möglichen Koordinierung der Arbeiten zur Verbesserung der Luftqualität.
In Präsentationen wurden die im Rahmen der Umweltzonen in München und Berlin gemachten Erfahrungen von den deutschen Experten vorgestellt. Insbesondere wurde auf die gesetzlichen Rahmenbedingungen auf europäischer und nationaler eingegangen, die für die Einführung einer Umweltzone unerlässlich sind. Des Weiteren wurden prominente Beispiele anderer Maßnahmen der Luftreinhalteplans in München und Berlin und deren Fortschreibungen gezeigt.
Im Anschluss erhielten die Teilnehmenden die Gelegenheit, eigene Vorschläge zu erarbeiten. Sie beinhalteten u.a. die Verwendung von Abgasnormen auf nationaler Ebene, die Verbesserung der Parkraumverwaltung in Bangkok, die Kontrolle der Staubemissionen auf Baustellen, die Schaffung einer Mobil-App, das Pflanzen von Bäumen und die Förderung des Fahrradverkehrs.
Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass der durchgeführte Workshop umfassend und engagiert die Themen Luftqualität und Maßnahmen zu deren Verbesserung angegangen hat. Er zeichnete sich durch die Beteiligung verschiedener Akteure sowie durch die Durchführung von anschaulichen Ortseinsichten aus. Im Rahmen von Gruppenarbeit konnten die Teilnehmenden ihre Vorstellungen zu den zukünftigen Maßnahmen entwickeln und präsentieren. Insofern schuf der Workshop einen wichtigen Anlass, bisher vielfach unkoordiniert agierende Behördenbereiche, Verwaltungsebenen zusammen mit externen Stakeholdern (NGOs und Wirtschaftsvertretern) an einen Tisch zu bringen und damit das Fundament zu einer regelmäßigen Kooperation zu legen.
Die nächsten Schritte zur Umsetzung der Umweltzone sind nun in Arbeit und werden weiter von Connective Cities unterstützt.