Mit dem Netzwerktreffen für kommunale Praktikerinnen und Praktiker am 10. April 2018 setzte die Städteplattform ein neues Format um: Im Mittelpunkt der eintägigen Veranstaltung, zu der sich 15 Expertinnen und Experten in der Hauptgeschäftsstelle des Deutschen Städtetags in Köln trafen, stand nicht primär der fachliche Austausch, sondern die Frage, wie Connective Cities aus der Perspektive der Kommunen und kommunalen Unternehmen wahrgenommen wird und wie sich die Städteplattform in Zukunft noch näher an dieser Perspektive ausrichten kann. Welche sind die Voraussetzungen und Hürden für den internationalen Fachaustausch von Kommunen und kommunalen Unternehmen? Welche Instrumente und Methoden funktionieren? Wie kann der Mehrwert für die internationalen Partner und die deutschen Kommunen maximiert werden?
Hintergrund ist, dass Connective Cities sich zum Ziel gesetzt hat, Fachaustausch losgelöst von formalen Städtepartnerschaften multilateral auf hohem Niveau und auf Augenhöhe zwischen kommunalen Praktikern aus Deutschland und den Partnerländern zu ermöglichen. Dafür stellt die Städteplattform einen <link ueber-uns vorgehensweise>methodischen Ansatz zur Verfügung, der in über 70 Veranstaltungen seit 2014 erprobt und weiterentwickelt wurde.
Der Teilnehmerkreis setzte sich zusammen aus Praktikerinnen und Praktikern aus der kommunalen Verwaltung (7), kommunalen Unternehmen (7) sowie aus der Privatwirtschaft (1), die bereits in der Vergangenheit bei Connective Cities aktiv waren und den Workshop zur Vernetzung und zur weiteren Ausgestaltung des Connective Cities Projekts nutzten. Mehrere Teilnehmer hatten auch bereits selbst eine Dialogveranstaltung ausgerichtet. Das Netzwerktreffen war fachübergreifend ausgelegt und mobilisierte Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Fachbereichen (Abfallwirtschaft, Mobilität, Abwasser, Stadtentwicklung, Klimaschutz).
Während des Workshops berichteten die Teilnehmer von ihren Erfahrungen mit Connective Cities-Veranstaltungen, insbesondere Dialogveranstaltungen in Deutschland und international, Lokale Projektworkshops und Expertenentsendungen. In Arbeitsgruppen wurden dann die Wirkungen, Instrumente und Methoden, sowie die Voraussetzungen vertieft betrachtet und Empfehlungen formuliert.
Eine der zentralen Herausforderungen für die Mobilisierung kommunaler Expertise ist der Zeit- und Ressourcenmangel auf kommunaler Ebene. Neben einer frühzeitigen Planung internationaler Veranstaltungen und einer deutlichen Darstellung des Mehrwerts für die teilnehmende Kommune / kommunales Unternehmen sind der politische Beschluss und eine internationale Ausrichtung entscheidend, bei der auch globale Herausforderungen und Agenden ein wichtiges Argument darstellen.
Obwohl der fachliche Zugewinn für die Süd-Kommunen meist größer ist, hat sich der Ansatz des Fachaustauschs auf Augenhöhe bewährt. Vor allem in Sektoren wie der städtischen Mobilität, wo deutsche Städte viel von Großstädten aus dem globalen Süden lernen können. „Connective Cities ist keine Entwicklungspolitik, sondern Entwicklungsaustausch“, so einer der Teilnehmer. Der Austausch von Know-How läuft dabei in beide Richtungen und auch der Süd-Süd-Austausch sei nicht zu unterschätzen.
Das Connective Cities Team dankt den Teilnehmerinnen und Teilnehmern für ihr Engagement und die aktive Teilnahme an den Diskussionen. Die Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen und der Diskussion werden in die aktuell geplanten Veranstaltungen und die weitere Planung der Städteplattform einfließen.
Benjamin Jeromin, Connective Cities