Virtueller Fachaustausch zur nachhaltigen urbanen Mobilität

Die bosnische Gemeinde Bijeljina beriet sich mit deutschen Fachleuten aus Leipzig und Stuttgart, wie autofreie Zonen und neue Fahrradwege entwickelt werden können.

Das Motto der Gemeinde Bijeljina, einer Stadt mit ca. 100.000 Einwohnern im Nordosten von Bosnien und Herzegowina, ist "die Stadt der Zukunft". Mit diesem Ansatz konzentriert sich die Stadt seit 2017 auf die Förderung der lokalen Nachhaltigkeit durch bewusstseinsbildende Aktivitäten zur Agenda 2030 und zu den Zielen für nachhaltige Entwicklung. Dieses lokale Engagement wurde darüber hinaus mit internationalem Engagement gepaart. So pflegt die Gemeinde zum Beispiel seit 2017 eine kommunale Partnerschaft für Nachhaltigkeit mit Schwerpunkt Inklusion mit der deutschen Partnergemeinde Langenhagen.

 
Im Oktober 2019 nahmen drei Vertreter der Stadt Bijeljina am zweiten Tag des Netzwerktreffens des deutschen Expertenpools von Connective Cities teil. Hier hatten sie die Möglichkeit, ihre lokalen Mobilitätsherausforderungen zu präsentieren und mit den anwesenden Fachleuten zu diskutieren. Nach diesem ersten Austausch begann die Stadt, die Idee einer autofreien Zone im Stadtzentrum zu entwickeln.
 

 
Darüber hinaus nahm die Stadt im Rahmen des Lernprozesses zur Klimaresilienz für die Region Südosteuropa und Kaukasus an zwei Connective Cities Veranstaltungen teil (virtuelle Dialogveranstaltung im Juni 2020 und Projektplanungsworkshop im Oktober 2020). Hierbei konnten sie sich mit kommunalen Fachleuten aus der Region über die Projektidee austauschen.
 

 
Bijeljina beteiligte sich außerdem an einem regionalen GIZ-Programm, das Kommunen in den Balkanländern bei der Entwicklung eines nachhaltigen städtischen Mobilitätsplans (Sustainable Urban Mobility Plan) unterstützt. Aufgrund der COVID-19-Pandemie dauerte der Prozess etwas länger als erwartet, aber der Stadtrat von Bijeljina konnte den Sustainable Urban Mobility Plan der Stadt im September 2020 verabschieden. 
 
 

 
Im Dezember 2020 wurden Bijeljinas konkrete Projektideen von Connective Cities im Rahmen eines gezielten virtuellen Expertenaustauschs über zwei Sitzungen unterstützt. In der ersten Sitzung lag der thematische Schwerpunkt auf der Entwicklung einer autofreien Zone, während die zweite Sitzung der Entwicklung eines Radwegenetzes in der Stadt gewidmet war. Zwei deutsche Fachleute aus den Städten Leipzig und Stuttgart, die die Kollegen aus Bijeljina bereits im Oktober 2019 beim ersten Connective Cities Austausch kennengelernt hatten, präsentierten ihre lokalen Erfahrungen zur Schaffung einer autofreien Zone und zur Entwicklung von Radwegen. Die vier Vertreter der Stadtverwaltung von Bijeljina, jeweils von der Direktion für Stadtbau und -entwicklung und von der Abteilung für lokale Wirtschaftsentwicklung und Europäische Integration (die die Aktivitäten der Agenda 2030 in der Stadt koordiniert), konnten ihr kürzlich umgesetztes Projekt zur Entwicklung eines Radwegs entlang der Seiten eines Kanals in der Stadt vorstellen.
 

 
Zahlreicher Fotos illustrierten das Projekt und sorgten für ein besseres Verständnis des lokalen Gebiets, Die deutschen Fachleute konnten daher sofort Empfehlungen aussprechen. Das Projekt der autofreien Zone wurde noch nicht umgesetzt, aber die Kollegen aus Bijeljina präsentierten die jüngsten Verbesserungen, die auf dem zentralen Platz und im Hauptpark der Stadt durchgeführt wurden, um diesen öffentlichen Raum inklusiver zu gestalten. Ein Folgeaustausch ist voraussichtlich im Frühjahr 2021 geplant.

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