Inmitten der Energiekrise, mit der der Libanon konfrontiert ist, ist es der Gemeinde Qaraoun gelungen, große Hindernisse bei der Versorgung ihrer Einwohner mit erneuerbaren Energien zu überwinden. Das Projekt "PV SOLAR SYSTEM- OUR FUTURE HOPE" (PV-SOLAR-SYSTEM - UNSERE ZUKUNFTSHOFFNUNG) deckt den lokalen Bedarf an erneuerbaren Energien, einschließlich der technischen und beruflichen Aus- und Weiterbildung und sensibilisierte die Gemeinde. Das Projekt verfolgte einen integrativen gender-sensitiven Ansatz in all seinen Komponenten.
Die Gemeinde Qaraoun ist eine kleine Stadt mit etwa 10.000 Einwohnern, darunter 5.000 Libanesen und 4.800 syrische Flüchtlinge, im westlichen Beqaa-Tal im Libanon. Die Gemeinde gehört zur Al Buhaira Union of Municipalities. Wie bei den meisten lokalen Behörden des Landes reicht der knappe Gemeindehaushalt nicht aus, um die Kosten für den Betrieb und die Instandhaltung der kommunalen Dienstleistungsprojekte zu decken. Die Förderung erneuerbarer Energien ist auch aufgrund des Problems der Unterbrechung der Energieversorgung, des Mangels an Fachwissen und der politischen Instabilität im Libanon eine Herausforderung, die sich letztlich auf die Verwaltung des Solarsektors auswirkt. Da der Gemeindehaushalt von Qaraoun unter dem Mangel an staatlicher Hilfe leidet, war es notwendig, nach Finanzierungsmöglichkeiten durch die Gebergemeinschaft zu suchen.
Die 2011 von der nationalen Elektrizitätsgesellschaft (EDL) im Rahmen des nationalen Energieeffizienz-Aktionsplans 2010-2015 verabschiedete Net-Metering-Politik im Libanon war ein wichtiger Schritt zur Förderung der Solarenergie im Land. Auf der Grundlage dieser Politik hat die Gemeinde Qaraoun einen Prozess eingeleitet, um die Installation von PV-Anlagen insbesondere in Industriegebäuden zu erleichtern. Um die Eigenverantwortung der Gemeinde für diese Energiewende zu gewährleisten, waren öffentliche Konsultationen und Informationskampagnen der Schlüssel für die Auswahl der vorrangig zu realisierenden Projekte. Als Ergebnis dieses partizipativen Prozesses wurden zwei Projekte ausgewählt: eine Abwasseraufbereitungsanlage und eine Sortieranlage für wiederverwertbare Abfälle.
Neben der Überwindung des Problems der Stromausfälle stellt die Solarenergie eine nachhaltige Alternative zu den im Libanon weit verbreiteten Dieselgeneratoren dar. Die Ausweitung der erneuerbaren Energien und der Übergang zu erneuerbaren Energien durch die Übertragung dieser bewährten Verfahren auf neue Gebiete wird sich daher positiv auswirken. Neben den unmittelbaren wirtschaftlichen und sozialen Vorteilen und der Energieversorgungssicherheit kann durch die Verringerung der Treibhausgasemissionen auch die ökologische Nachhaltigkeit gewahrt werden.
Aufgrund des Erfolgs dieser Projekte wird die Partnerschaft mit dem Landkreis Traunstein auf weitere Projekte ausgeweitet, wie z. B. das Projekt der solaren Abwasserhebeanlage in Qaraoun (finanziert von der GIZ und in Partnerschaft mit Traunstein) sowie die Installation von PV-Systemen zum Betrieb der Abfallentsorgungsanlage und der Hauptwasserpumpstation in der Gemeinde Kafraiya in der Al Buhaira Union. Darüber hinaus wird im Rahmen eines von der USAID finanzierten Projekts mit Chemonics eine energieeffiziente Straßenbeleuchtung installiert.
UNFCC: RISE2030 | Lebanon
https://unfccc.int/climate-action/momentum-for-change/women-for-results/rise2030
Stand: 02.11.2021
Mr. Yehia Daher
President of Al Buhaira union of municipalities, Lebanon