Kommunale und regionale Netzwerke

Vernetztes Denken und Handeln - die Erreichung nachhaltiger Ziele

Nachhaltigkeit verlangt vernetztes Denken und Handeln. Lokale und regionale Netzwerke ermöglichen die Bündelung von Kompetenzen, Interessen und Ressourcen der beteiligten Akteure. Sie können ein breites Spektrum von sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Themen abdecken und die Entwicklung neuer Lösungsansätze vorantreiben. Städte in ärmeren Regionen sind geradezu auf solche Kooperationsformen angewiesen, da nur so wichtige kommunale Dienstleistungen erbracht werden können.

Netzwerke ermöglichen Erfahrungsaustausch, Interessenvertretung, Projektarbeit. Städte begrüßen und unterstützen die Netzwerkbildung unter Einschluss von Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft auf ihrem Territorium, da damit wichtige Beiträge zur Daseinsvorsorge geleistet und kompetente Ansprechpartner für Koordinierungs- und Abstimmungsprozesse in strategischen Fragen der nachhaltigen Stadtentwicklung geschaffen werden.
Als gutes Beispiel gilt die Stadt Delitzsch auf ihrem Weg zu einer energieeffizienten Stadt. Hier werden relevante Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft und Technik mit Hilfe eines "Energieeffizienzmanagers" zusammengebracht. Grundstückseigentümer, Mieter, Vereine, der Einzelhandel, Dienstleister und viele weitere Institutionen sind Bestandteile eines sich ständig erweiternden lernenden Netzwerkes.

Städtische Aufgaben der Daseinsvorsorge benötigen nachhaltige Lösungsansätze, die oft über die gegebenen territorialen Grenzen der Stadt hinausgreifen. Eine schon traditionelle Form der Zusammenarbeit in Netzwerken von Städten und Gemeinden stellen in Deutschland die Zweckverbände dar, die der gemeinsamen und abgestimmten Erbringung kommunaler Aufgaben der Daseinsvorsorge dienen, wie z.B. bei der Trinkwasserversorgung oder im Öffentlichen Personennahverkehr. Auf gesetzlicher Grundlage regeln diese Verbände die Organisation, Entscheidungsfindung, Finanzierung und Kontrolle ihrer Arbeit, die für die nachhaltige Entwicklung der Mitgliedsstädte große Bedeutung hat. 

Auch international lassen sich Netzwerke zwischen Städten und ihren Verbänden für die Verbesserung administrativer Leistungsfähigkeit einsetzen, wie das von der GIZ geförderte CADESAN-Programm "Stärkung der Kapazitäten für Dezentralisierung im Andenraum" zeigt: Über den systematischen Erfahrungsaustausch zwischen den Akteuren aus Ecuador, Peru und Bolivien werden die nationalen Weiterbildungssysteme für das Personal von Stadt- und Gemeindeverwaltungen effektiver und effizienter gestaltet.

Eine besondere Herausforderung für die städtische Regierungsführung stellt in Deutschland wie auch international die Gestaltung der Stadt-Umland-Beziehungen in Metropolregionen dar. In Deutschland ist Nürnberg mit seinen Nachbarstädten und –gemeinden eine von elf europäischen Metropolregionen. Mit einer übergeordneten Organisationsstruktur und in verschiedenen fachlichen Foren haben sich hier 22 Landkreise, 11 kreisfreie Städte sowie Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft, Tourismus, Kultur und Sport zusammengeschlossen, um die wirtschaftlichen und kulturellen Potenziale des polyzentrischen Raums bestmöglich zu nutzen und eine effiziente Infrastruktur für die Bevölkerung, aber auch für Güter und Informationen zu entwickeln.

Eine vernetzte Denkweise fördert den intra- und interinstitutionellen sowie regionalen und überregionalen Dialog und Wissenstransfer über konzeptionelle und methodische Herangehensweisen und Lösungsansätze, den diese Plattform Connective Cities aktiv unterstützt. 

Praxisbeispiele

Vernetzung zum Energiesparen

28.11.2018

Fünf südosteuropäische Hauptstädte - Zagreb, Sarajevo, Podgorica, Skopje und Tirana - haben sich mit Freiburg im…

 

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