Die internationale Städteplattform Connective Cities entsandte die Fachexpertin Gabi Schock, eine kommunale Praktikerin der Stadtwerke Düsseldorf, für einen Expertenaustausch zum Thema Abfallwirtschaft nach Sfax, Tunesien.
Sfax ist eine Hafen- und Industriestadt in Tunesien und Hauptstadt des gleichnamigen Gouvernements. Sie liegt am Mittelmeer, ungefähr 270 km südlich von Tunis und ist heute mit rund 270.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt des Landes. Sie ist vor allem als Wirtschaftszentrum bekannt. In Sfax gibt es bisher keine Trennung oder Behandlung von Bauabfällen. Die ungeregelte Entsorgung der Abfälle möchte die Stadt nun angehen und dafür eine Strategie für die Sammlung, Sortierung und Verwertung von Bauabfällen entwickeln.
Die Stadt Sfax nahm dazu an einer Connective Cities Dialogveranstaltung zum Thema „Planung integrierter Abfallwirtschaft auf kommunaler Ebene“ im September 2016 in Rostock teil und entwickelte auf diesem Workshop eine Projektidee. Das Vorhaben sah die zukünftige Sammlung, Sortierung und Aufbereitung von Bauabfällen vor. Die Expertenentsendung schloss direkt an diese Dialogveranstaltung an und sollte die kommunalen Experten aus Sfax bei der Konkretisierung der Projektidee unterstützen und deren Umsetzung begleiten.
Die Fachexpertin Gabi Schock reiste daraufhin im Mai 2017 nach Sfax, um die kommunalen Experten vor Ort zum Projektvorhaben zu beraten. Ihre Empfehlungen sahen dabei eine Machbarkeitsstudie mit der Betrachtung von Worst- und Best-Case-Szenarien der Rest- und Wertstoffanteile vor. Dabei sollten insbesondere die Kosten entlang der Wertschöpfungskette genauestens untersucht werden. Darüber hinaus empfahl sie, für die verbliebenen Reststoffe eine kleinere, geordnetere Deponie zu bauen und die so gewonnen, aufbereiteten Flächen mit einer höherwertigen Nutzung zu vermarkten und die Veräußerungsgewinne zur Projektfinanzierung zu nutzen. Eine mögliche weitere Expertenentsendung soll diese Beratung mit Fachexpertise im Bereich Bauschuttbehandlung noch ergänzen.
Um die Projektidee nun konkret umzusetzen, wäre eine Partnerschaft mit einer deutschen Kommune zum Thema Verwertung von Bauabfällen ein großer Schritt. Sfax wünscht sich beispielsweise Unterstützung bei der Ausgestaltung von Bau- und Abbruchgenehmigungen im Hinblick auf höhere Verwertungsquoten von Bauabfällen. Eine Kooperation mit einer deutschen Kommune könnte außerdem Einblicke in deutsche Bauabfallverordnungen, Maßnahmen zur Öffentlichkeitsarbeit im Bereich Bauschutt und die Abfallwirtschaftsplanung ermöglichen.
Kommunen und Fachexperten, die zu diesen Themen die Stadt Sfax unterstützen möchten, können uns gerne unter info(at)connective-cities.net kontaktieren.
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