Die Planung eines erfolgreichen Kommunalwahlkampfs umfasst mehrere Schlüsselelemente, darunter das Verständnis der politischen Landschaft, die Entwicklung einer Wahlkampfstrategie, den Aufbau eines starken Wahlkampfteams, die Formulierung einer überzeugenden Botschaft, die Mittelbeschaffung, die Öffentlichkeitsarbeit und das Engagement sowie die Nutzung von Medien und Technologie. Um diese Themen zu vertiefen, wurde am 29. Juli 2024 im Rahmen der Arbeitsgruppen ein Workshop durchgeführt. Der Workshop stellte die notwendigen Strategien, Instrumente und praktischen Schritte vor, um erfolgreiche Wahlkampagnen durchzuführen, die Frauen in kommunale Führungspositionen bringen. Anhand von Erfahrungen aus Deutschland und dem Libanon diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Herausforderungen und Hindernisse, mit denen Kandidatinnen konfrontiert sein können, sowie Möglichkeiten, diese zu überwinden.
Dr. Ursula Sautter, Stadträtin und stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Bonn, erzählte von ihren Erfahrungen auf dem Weg zur Führungskraft. Da sie in einer Familie mit weiblichen Politikern aufgewachsen ist, wurde sie inspiriert, diesen Weg einzuschlagen. Sie stellte den Teilnehmerinnen die Schlüsselelemente vor, die für ihren Erfolg ausschlaggebend waren, darunter die Recherche und die Kommunikation mit dem Wahlkreis durch Tür-zu-Tür-Werbung und den Besuch lokaler Vereine und Verbände. Sie hob auch die Bedeutung der Unterstützung durch ihre Familie und ein starkes Helferteam hervor, das sie bei der Gestaltung und Verteilung von Wahlkampfmaterialien wie Flyern und Plakaten unterstützte. Auch die sozialen Medien wurden während der Kampagne genutzt, um die Reichweite zu erhöhen.
Victoria El-Khoury, ehemaliges Mitglied des Gemeinderats von Sin El Fil im Libanon, traf die Entscheidung, sich zur Wahl zu stellen, nachdem sie drei wichtige Aspekte geprüft hatte: 1) der persönliche Antrieb, als Kandidatin anzutreten, 2) die Bereitschaft, 3) die Unterstützung durch die direkte Familie. Sie ermittelte ihr potenzielles Umfeld, um festzustellen, mit wem sie eine Koalition bilden und wie sie Unterstützung mobilisieren kann. Um die vorrangigen Bedürfnisse der Wählerschaft zu verstehen, wurden öffentliche Diskussionen, Townhall-Meetings und Fokusgruppen abgehalten und Fragebögen verteilt. Außerdem führte sie umfangreiche Besuche vor Ort durch, um persönliche Beobachtungen zu sammeln. Sie betonte, wie wichtig es ist, die Wähler*innen zur Wahl zu bewegen, indem man sie ermutigt, frühzeitig ihre Stimme abzugeben, und einen Plan aufstellt, wie man die Wähler*innen am Wahltag zu den Wahllokalen bringt.
Die Teilnehmerinnen erhielten auch technische Beratung und diskutierten über 1) die Entwicklung von Kampagnenstrategien innerhalb des rechtlichen und regulatorischen Rahmens, 2) die Annäherung an das Wahlumfeld und die Organisation von Gemeinschaftsveranstaltungen auf der Grundlage partizipatorischer Prinzipien, 3) die Erstellung von Medienplänen, die Zusammenarbeit mit verschiedenen Medien und die Formulierung wirkungsvoller Botschaften sowie 4) das finanzielle und technische Management von Kampagnen.
Der Workshop war sehr interaktiv und es wurde der Wunsch geäußert, eine Sitzung zum Thema Redestrategien abzuhalten. Die reichhaltigen Erfahrungen, die im Rahmen der Aktivitäten dieser Arbeitsgruppe vorgestellt wurden, inspirieren die Teilnehmerinnen dazu, die bewährten Praktiken auf ihre Kontexte zu übertragen, insbesondere in Bezug auf die Überbrückung der gesellschaftlichen Vertrauenskluft, Kampagnen- und Lobbystrategien sowie legislative Reformen der Kommunalwahlgesetze.
Weitere Informationen:
Recording of the workshop on Connective Cities platform (in Englisch)