Erfolgsrezept für Impfkampagnen: kommunizieren und koordinieren

Die Stadt Krefeld will die Bevölkerung bestmöglich über die Impfung gegen Covid-19 aufklären.

Übersicht

Ungeduldige oder skeptische Bürgerinnen und Bürger, lange Zeit zu wenig Impfstoff, immer wieder neue Erlasse, die es schnell umzusetzen gilt – die Herausforderungen für die Impfkampagnen für deutsche Kommunen sind hoch. Die Stadt Krefeld setzt in ihrer Kampagne auf Kommunikation und Koordinierung. Das Konzept hat sich bewährt.

Hintergrund

In Krefeld waren zu Beginn der Impfkampagne gegen Covid-19 viele Menschen über die Wirksamkeit und die Risiken der einzelnen Vakzine verunsichert. Auch die bundesweit festgelegte bereits mehrfach aktualisierte Priorisierung bestimmter Bevölkerungsgruppen bei der Impfung sorgt bei vielen Menschen immer wieder für Fragen und Unverständnis. Zudem ändern sich behördliche Vorgaben schnell, zum Beispiel zur Gruppe derjenigen, die das Vakzin AstraZeneca bekommen dürfen.

Für einen möglichst reibungslosen und effizienten Ablauf der Impfungen gilt es, im Impfzentrum die Arbeit der Kommune und ihrer verschiedenen Fachbereiche, der Kassenärztlichen Vereinigung und der ärztlichen Leitung gut aufeinander abzustimmen. Neue Erlasse der Landesregierung müssen oft innerhalb kürzester Zeit umgesetzt und kommuniziert werden.

Ziele

Die Stadt Krefeld will die Bevölkerung bestmöglich über die Impfung gegen Covid-19 aufklären, Ängste abbauen und die Akzeptanz der angebotenen Vakzine stärken. Zudem will sie die Arbeit aller an der Impfkampagne beteiligten Akteure bestmöglich koordinieren und deren Kooperation stärken.

Aktivitäten

Krefeld hat seine Impfkommunikation genau an die Bedürfnisse der verschiedenen Zielgruppen angepasst. So erhielten die über 80-jährigen Bürgerinnen und Bürger vom Oberbürgermeister per Post eine Impfeinladung. Die Verwaltung veröffentlicht auf der Website und Social-Media-Kanälen viele Informationen und das Presseamt beantwortet auf Social-Media Fragen rund um Covid-19 in der Regel innerhalb von einer Stunde. Zudem wendet sich der Fachbereich Migration und Integration besonders an marginalisierte Gruppen, die zum Beispiel nicht gut Deutsch sprechen. Sozialarbeiterinnen und -arbeiter erreichen die Menschen, die in sozialen Brennpunkten leben, durch eine direkte Ansprache vor Ort.

Im Impfzentrum kommen alle beteiligten Akteure regelmäßig zu einem Jour Fixe zusammen und evaluieren bei diesen Treffen, was gut läuft und wo sie die Abläufe verbessern müssen. Sie haben schnelle Kommunikationswege etwa über E-Mail-Verteilergruppen eingerichtet, um direkt auf neue Erlasse reagieren zu können.

Wirkungen

Die Krefelder Bevölkerung fühlt sich gut über die Impfkampagne informiert, weil die Bürgerinnen und Bürger zielgruppengenau angesprochen werden – per Post, digital oder durch eine direkte Ansprache an ihrem Wohnort. Die aktuelle Impfpriorisierung ist für die Bürgerinnen und Bürger stets transparent. Entsprechend hoch sind die Impfbereitschaft und die Akzeptanz der verfügbaren Vakzine.

Die Abläufe im Impfzentrum sind gut eingespielt und die verschiedenen Akteure aus der Kommune, von der Kassenärztlichen Vereinigung sowie die Mitarbeitenden im Impfzentrum koordinieren ihre Arbeit sehr effizient.

Beim Gespräch im Impfzentrum (v. r.): Oberbürgermeister Frank Meyer, Gesundheitsdezernentin Sabine Lauxen, Dr. Wilhelm Stutzinger - Kassenärztliche Vereinigung, Sabine Hilcker - Deutsches Rotes Kreuzes. Foto: Andreas Bischof, Stadt Krefeld

Fazit

Damit ihre Impfkampagnen erfolgreich sind, müssen Kommunen effektiv in ihre Kommunikation und Koordination investieren. In Krefeld spielen dabei unter anderem das Presseamt und der Fachbereich Migration und Integration eine wichtige Rolle. Auch mit Bildungsangeboten wie Vorträgen in Seniorenzentren oder Moscheen kann die Stadt das Vertrauen vieler Menschen gewinnen. Bei einer Impfkampagne darf es kein exklusives Wissen geben – alle Akteure müssen Informationen immer und schnell an diejenigen weiterleiten, für die das Wissen wichtig ist.

weitere Informationen

Autorin: Susanne Reiff

Stand: 24.05.2021

Kontakt

Sabine Hilcker

Kreisgeschäftsführerin

Deutsches Rotes Kreuz Kreisverband Krefeld e.V.

Telefon: 02151 / 5396-40

E-Mail: Hilcker.sabine(at)drk-krefeld.de

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Kategorien: COVID-19 Digitalisierung & Kommunikation Öffentliche Gesundheit & kommunale Dienste Krisenmanagement und Katastrophenvorsorge Öffentliche Gesundheit
Regionen: Deutschland Krefeld

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