Delegation aus Simbabwe

40 simbabwische Beamte und LokalpolitikerInnen zu Gast in Nordrhein-Westphalen

Kommunalverwaltung- und Politik, städtischen Finanzen, städtischen Infrastruktur, Gesundheitswesens und Wohnungsbaus - sie lernten viele Gute Praktiken kennen, flankiert von von umfassenden fachlichen und methodischen Trainings sowie von Reflektions- und Aktionsplanungseinheiten.

Am Dienstag, den 9. Juni 2015 traten knapp 40 simbabwische Beamte und LokalpolitikerInnen aus sechs Kommunen von Frankfurt aus die Rückreise nach Simbabwe an. Zehn ihrer KollegInnen, die BürgermeisterInnen und Town Clerks aus den jeweiligen Kommunen, waren bereits eine Woche zuvor abgereist. Insgesamt waren alle Teilnehmenden zwei Wochen lang in Nordrhein-Westphalen gewesen und hatten lokale Praktiken im Bereich der Kommunalverwaltung- und Politik, der städtischen Finanzen, der städtischen Infrastruktur, des Gesundheitswesens sowie des Wohnungsbaus kennengelernt. Flankiert wurden die Besuche von umfassenden fachlichen und methodischen Trainings sowie von Reflektions- und Aktionsplanungseinheiten. Hierdurch sollte ein größtmöglicher entwicklungspolitischer Nutzen erzielt werden.

Zu den besuchten Institutionen zählten für die Beamten im Gesundheitsbereich etwa das Gesundheitsamt Aachen, eine Wasseraufbereitungsanlage und verschiedene Modellprojekte in NRW im Bereich Gesundheitsprävention, AIDS-Patienten und multiresistente Erreger. Die in ihren Kommunen für den Bereich Infrastruktur zuständigen Delegierten besuchten beispielsweise das kommunale Gebäudemanagement Iserlohn, ein Wasserwerk und verschiedene kommunale Dienstleistungsbetriebe. Die „Wohnungsbauer“ lernten – erwartungsgemäß – diverse innovative und soziale Wohnbauprojekte sowie die dafür zuständigen Ämter kennen, die simbabwischen Finanzdirektoren hingegen Finanzierungsmodelle, Kämmerer und kommunale Einsparpotentiale. Auch die wichtige Rolle des Privatsektors für den kommunalen Haushalt wurde beispielsweise bei einem Besuch bei der Stadt Dormagen thematisiert. Die BürgermeisterInnen und Town Clerks, welche bereits eine Woche früher angereist waren, besuchten etwa diverse Kommunen und eine Ausschusssitzung in Bergheim.

Die Rückmeldungen vonseiten der Teilnehmer, der besuchten Institutionen sowie der Trainer und Moderatoren nach Ende der Study Tour waren durchweg positiv bis begeistert. So konnten sowohl die Teilnehmenden als auch die Vortragenden wertvolle Einblicke und vor allem Denkanstöße gewinnen. Besonders gelobt wurden die gute Organisation von Seiten Connective Cities und der reibungslose Ablauf – so wurden tatsächlich alle knapp 40 Termine ohne größere Hindernisse oder Pannen erfolgreich über die Bühne gebracht. Auch und gerade die simbabwischen Teilnehmenden sind an dieser Stelle zu loben, denn sie waren nicht nur stets pünktlich und gut vorbereitet, sondern auch immer hochgradig interessiert, motiviert und diskussionsfreudig. Dies hatte zur Folge, dass bei den besuchten Institutionen keine einseitigen Vorträge, sondern spannende Dialoge auf hohem fachlichem Niveau und auf Augenhöhe zustande kamen. Dabei wurde das präsentierte durchaus auch kritisch hinterfragt und auf seine Anwendbarkeit auf den simbabwischen Kontext hin reflektiert. 

Dies war freilich ein Thema, das im Laufe der Reise immer wieder aufkam – inwieweit lassen sich in Deutschland kennengelernte Praktiken auf den heimischen Kontext in Simbabwe anwenden bzw. übertragen? Da die Ausgangslage im Land in jeglicher Hinsicht anders ist als in Deutschland, könnten deutsche Praktiken selbstverständlich in den wenigsten Fällen eins-zu-eins in Simbabwe reproduziert werden. Dies war den Teilnehmenden und Organisatoren natürlich von Anfang an bewusst und war deshalb auch nicht intendiert. Vielmehr sollten und wollten die simbabwischen kommunalen Praktiker zum Einen Denkanstöße bekommen und ihren Horizont erweitern und zum Anderen für gewisse Themen – wie etwa gute städtische Regierungsführung, Bürgerbeteiligung oder Transparenz – sensibilisiert werden. 

So konnten die Teilnehmenden dann voll neuer Eindrücke und mit Aktionsplänen ausgestattet die Rückreise in ihre Kommunen antreten. Auch Connective Cities ist nach Vollendung der Study Tour um eine Erfahrung reicher: Das Konzept der Study Tours funktioniert, die nächste Gruppe kann kommen!

Verwandte Veranstaltungen

Deep Dive: Heat in the city

04.03.2024 bis 07.03.2024

Als zweiter Meilenstein des Deep-Dive-Prozesses wurde vom 4. bis 7. März 2024 ein Workshop in Nairobi abgehalten. Der…

 

Verwandte Gute Praktiken

Schaffung inklusiver öffentlicher Räume für Frauen

14.06.2022

Öffentliche Räume können Gemeinschaften zusammenbringen und kulturelle Ausdrucksformen und Vielfalt fördern. Daher ist…

 

Top