Banepa bewahrt traditionelle Bauweisen unter Verwendung biobasierten Materialien

Die nepalesische Stadt baut ihr historisches Stadtzentrum mit nachhaltigen Materialien wie Holz und Lehm wieder auf.

Übersicht

In dieser guten Praktik wird beschrieben, wie die Stadt Banepa ihr historisches Zentrum und ein Altenheim mit traditionellen Baumethoden restauriert. Biobasierte Baumaterialien wie Holz, Bambus, Ziegel und Lehm sind wesentlich nachhaltiger und erdbebensicherer als Zement oder Beton.

Hintergrund

Der historische Stadtkern von Banepa in Nepal erstreckt sich entlang einer Straße über eine Länge von etwa 1,2 Kilometern. Viele der Häuser sind in schlechtem Zustand, was die Attraktivität der Stadt beeinträchtigt.

Einheimische standen städtebaulichen Neuerungen in historischer Bauweise zunächst skeptisch gegenüber: Viele Bewohner*innen fürchteten hohe Kosten und zogen Beton als modernes und vermeintlich sichereres Baumaterial in einer erdbebengefährdeten Region vor. Holz als traditionelles Baumaterial ist hier in großen Mengen vorhanden, aber es mangelt an einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung.

Die Gemeinde arbeitet mit der nepalesischen RP-Stiftung zusammen, die über 25 Jahre Erfahrung mit der Renovierung historischer Gebäude hat.

Ziele

Die Stadt Banepa restauriert ihren historischen Stadtkern und baut ein Seniorenheim im traditionellen Stil. Ziel ist es, die traditionelle, für die Region typische Architektur zu erhalten und die Altstadt wiederzubeleben und gleichzeitig einen Beitrag zur Nachhaltigkeit und zum Klimaschutz zu leisten.

Aktivitäten

Die Gemeinde stellt eine Anschubfinanzierung bereit und passt ihre Vorschriften an, um die Renovierung des historischen Ortskerns und den Bau des Seniorenheims in historischer Bauweise zu ermöglichen. Eigentümer*innen von Häusern, die renoviert werden, erhalten als Anreiz Steuererleichterungen.

Die Häuser werden, soweit möglich, nach historischen Standards renoviert. Ist dies aufgrund der schlechten Bausubstanz nicht möglich, wird beim Wiederaufbau so viel wie möglich von der vorhandenen Bausubstanz wiederverwendet, wobei Ziegel, Lehm und Holz zumEinsatz kommen.

Um die Bedenken der örtlichen Bevölkerung zu adressieren, saniert die Gemeinde zunächst ein Gebäude, um ein Beispiel für die Verfahren zu geben, die bei den anderen angewandt werden sollen. Auch 3D-Simulationen kommen zum Einsatz. Die Stadtverwaltung bezieht alle betroffenen Bevölkerungsgruppen eng in die Planung ein und diskutiert mit ihnen Themen wie Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit und Erdbebensicherheit. Die erste Phase umfasst die Renovierung von 30 Gebäuden.

Wirkungen

Das renovierte historische Zentrum von Banepa ist eine beliebte Touristenattraktion, was der lokalen Wirtschaft zugutekommt. Gleichzeitig stärkt die Rückbesinnung auf traditionelle Werte die Identifikation der Einheimischen mit ihrer Stadt. Sie sind offener für die Anwendung traditioneller Baumethoden und haben die Vorteile der Nachhaltigkeit erkannt. Die Bauprojekte bieten attraktive Arbeitsplätze für Menschen, die sonst zum Arbeiten ins Ausland ziehen würden.

Fazit

Biobasierte Baustoffe wie Holz, Bambus, Ziegel und Lehm sind wesentlich nachhaltiger und erdbebensicherer als Zement oder Beton, und ihr verstärkter Einsatz im Bausektor bietet zahlreiche Vorteile. Dennoch ist es wichtig, zunächst die Akzeptanz in der Bevölkerung sicherzustellen.

weitere Informationen

Banepa bewahrt traditionelle Bauweisen mit biobasierten Materialien
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R.P. Foundation

Stand: 27.02.2024

Kontakt

Shanti Ratna Shakya
Bürgermeister von Benapa
Tel.: +977 985-1010383
shantiratnashakya123(at)gmail.com

Rabindra Puri
RP Foundation
Tel.: +977-1-6618671, +977-1-6620162
rpfcadmn(at)gmail.com

Bilder

Kategorien: Integrierte Stadtentwicklung Partizipation und Stadtplanung Stadt und Klimawandel Stadterneuerung
Regionen: Asien Nepal Banepa

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