Kollegiale Beratung und Netzwerkbildung – im Fokus der kommunalen Entwicklungszusammenarbeit

Der OECD-Bericht „Reshaping Decentralised Development Co-operation in Germany“ wurde beim „6. OECD Roundtable on Cities and Regions for the SDGs“ am 20. April 2023 in Brüssel vorgestellt. Er bewertet die Politiken, Strategien, Programme und die Finanzierung der dezentralen Entwicklungszusammenarbeit (DEZA) in Deutschland sowie die damit verbundenen Herausforderungen und gibt konkrete Empfehlungen, wie die Effektivität und die Auswirkungen von DEZA-Politiken und -Programmen erhöht werden können.

Er ist das Ergebnis eines 18-monatigen Politikdialogs mit mehr als 100 Stakeholdern aus allen Regierungsebenen in Deutschland. Die OECD hat zwei Umfragen durchgeführt: eine bei den Bundesländern und eine bei den Kommunen. Die OECD-Umfrage bei den Ländern im Zeitraum November 2021 bis Januar 2022 richtete sich an die Anlaufstellen für Entwicklungszusammenarbeit in den 16 deutschen Bundesländern. Beantwortet wurde die Umfrage von den für die Entwicklungszusammenarbeit zuständigen Abteilungen der Landesministerien von 14 der 16 Länder sowie von Vertretern des Bundes (BMZ) und der Durchführungsorganisationen. Eine ähnliche Befragung wurde auf die deutschen Kommunen ausgedehnt und an die jeweiligen Verantwortlichen für die Entwicklungszusammenarbeit vor Ort gerichtet. Diese zweite Umfrage wurde zwischen April und Juni 2022 durchgeführt.

Seit den 1950er Jahren hat die DEZA innerhalb der deutschen Entwicklungszusammenarbeit zunehmend an Bedeutung gewonnen. Im Vergleich zu anderen Mitgliedern des Entwicklungshilfeausschusses der OECD leisten die deutschen Kommunen und Regionen in absoluten Zahlen mit Abstand die höchste öffentliche Entwicklungshilfe (ODA), insgesamt ca. 1.538 Millionen Euro in 2020 gefolgt von Spanien mit 369 Millionen Euro. Die meisten Länder und Kommunen konzentrieren sich in ihrer Entwicklungszusammenarbeit auf technische Zusammenarbeit, Beratungsdienste und kollegiale Beratung sowie Netzwerkarbeit, vor allem in den Politikbereichen Bildung, Umwelt und Gesundheit.

Ergebnisse auf kommunaler Ebene

Auf kommunaler Ebene sind der Aufbau und die Förderung von Netzwerken und kollegialer Beratung die beiden am häufigsten genutzten Arten der technischen Unterstützung bei kommunalen DEZA-Aktivitäten. Rund 75 % der Kommunen, die auf die OECD-Umfrage geantwortet haben, haben sich 2018, 2020 oder in beiden Jahren mit dem Aufbau und der Förderung von Netzwerken beschäftigt. Kollegiale Beratung ist die zweitwichtigste Art der technischen Unterstützung für DEZA-Projekte von Kommunen. Rund zwei Drittel der Kommunen nutzten kollegiale Beratung in ihren DEZA-Programmen. Runde Tische und Plattformen, die Akteure aus verschiedenen Sektoren zusammenbringen, sind Instrumente, die von den Kommunen genutzt werden und die Kommunikation und den Wissensaustausch verbessern können, insbesondere in Krisen und Notfällen.

In diesem Kontext wurde die Zusammenarbeit der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) von Engagement Global und der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) explizit erwähnt: „Es gibt verschiedene Formen der Zusammenarbeit zwischen Engagement Global und der GIZ in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit. Dazu gehören SKEW-Projekte mit GIZ-Büros in bestimmten Partnerländern wie in der Maghreb-Region, der Ukraine, im Westjordanland und Gazastreifen sowie Projekte wie das Programm „Connective Cities“, das den weltweiten Austausch von kommunalem Fachwissen fördert und den auf die Bedürfnisse von Kommunen ausgerichteten Lern- und Fachaustausch zwischen deutschen und internationalen städtischen Praktikern unterstützt.“

Der Technologie- und Know-how-Transfer spielte eine ähnlich wichtige Rolle wie die kollegiale Beratung: Rund 60 % der Kommunen nutzten ihn als Teil ihrer DEZA-Aktivitäten im Jahr 2018 und/oder 2020. Andere relevante Arten der technischen Unterstützung, die für die DEZA-Aktivitäten der Kommunen wichtig sind, sind insbesondere die berufliche Bildung, Beratungsdienste, Organisationsentwicklung und Veränderungsmanagement.

Weitere wichtige Politikbereiche für deutsche Kommunen sind Governance und Demokratie. Nahezu 30 % waren in den letzten fünf Jahren in den Bereichen lokale Verwaltung, Demokratie und Dezentralisierung aktiv. Rund 27 % haben sich bei ihren Aktivitäten im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit sowohl 2018 als auch 2020 auf die soziale Eingliederung konzentriert. Weitere relevante Bereiche der an der Umfrage teilnehmenden Kommunen sind Stadtentwicklung (20 %), Gesundheit seit dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie (22 % aktive Kommunen im Rahmen der DEZA), sowie wirtschaftliche Entwicklung, Wasser, Gender und Kultur. Generell sei es wichtig, ein gemeinsames Verständnis des Ziels eines DEZA-Projekts zu finden, um eine Diskrepanz bei den Prioritäten zu vermeiden.

Kritik und Empfehlungen

Der Bericht sieht aber auch Schwächen im deutschen DEZA-System: Die meisten Länder würden ihre Politik zwar mit der Bundesregierung über das Bund-Länder Programm abstimmen. Es gäbe aber kaum eine Politikkoordinierung zwischen den Ländern und den Kommunen. Dies könne zu verstreuten Kleinprojekten, ungenutztem Synergiepotenzial in den Partnerländern und Doppelarbeit führen. Zudem sei die DEZA insbesondere auf Länderebene noch ausbaufähig.

Weiterhin gäbe es keine einheitliche Definition der dezentralen Entwicklungszusammenarbeit und keine ausreichenden Datenlage für ein Wirkungsmonitoring. Entsprechende Wirkungsnachweise könnten die Attraktivität der DEZA insgesamt erhöhen. Mit bürokratischen Hürden einhergehende, oft auf ein Haushaltsjahr beschränkte, finanzielle Unterstützungsleistungen war ein weiterer Kritikpunkt.

Die daraus resultierenden Politikempfehlungen sind daher kurzgefasst:

  • Stärkung der Zusammenarbeit zwischen Bundesländern und Kommunen bei der DEZA.
  • Stärkung der DEZA auf der Ebene der Länder durch Förderung einer direkteren Zusammenarbeit mit den lokalen und regionalen Regierungen in den Partnerländern.
  • Klärung der Definition und der Grenzen von DEZA in Deutschland, um Maßnahmen zu fördern und bestehende DEZA-Leitlinien zu stärken.
  • Verstärkte Förderung des politischen Dialogs über die Ergebnisse und den gegenseitigen Nutzen von grenzüberschreitenden DEZA-Projekten für Länder, Kommunen und Durchführungsorganisationen.
  • Schaffung eines flexibleren Rahmens zur Ausweitung der Kofinanzierung von DEZA-Projekten und zur Bewältigung des Problems der einjährigen Finanzierungsvereinbarungen.
  • Vereinfachung des bürokratischen Aufwands und der Antragsverfahren für Förderprogramme sowie Stärkung der Kapazitäten des Personals zur Steuerung der Entwicklungshilfe auf kommunaler Ebene.
  • Entwicklung eines harmonisierten Konzepts für das Monitoring und die Evaluierung von DEZA-Ergebnissen in allen Ländern und Kommunen.

Trotz aller Kritik im Einzelnen wird die Wirksamkeit der DEZA jedoch nicht in Frage gestellt, sondern im Gegenteil ihr Potential für die Umsetzung der Agenda 2030 hervorgehoben und ein weiterer Ausbau empfohlen.

Zur Studie: OECD: Reshaping Decentralised Development Co-operation in Germany

Krisenmanagement in palästinensischen Kommunen in den Bereichen Wirtschaft, Gesundheit und Bildung

Die COVID-19-Pandemie hat den öffentlichen Sektor weltweit vor einzigartige Herausforderungen gestellt. Insbesondere die Kommunen spielen eine zentrale Rolle bei der Bekämpfung der Pandemie. Zunehmend entwickeln die Kommunen auch lokale Strategien für den Wiederaufbau und konzipieren Maßnahmen für die Zeit nach der Pandemie. 

Aufgrund der ständigen Notsituation in den Palästinensischen Gebieten und der negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie wird der Krisenmanagementplanung insbesondere auf kommunaler Ebene hohe Priorität eingeräumt. Aus diesem Grund haben sich im Rahmen des Programms „Connective Cities“ 10 Palästinensische Gemeinden:

  • Tullkaram, 
  • Salfit,
  • Toubas,
  • Al Beera, 
  • Beitunia,
  • Jericho  
  • Halhoul,
  • Beit Jala, 
  • Bani Naim,
  • und Dura

in drei Arbeitsgruppen zusammengefunden, um Lösungen für ihre gemeinsamen Herausforderungen beim Krisenmanagement zu erarbeiten: 

Arbeitsgruppe 1: Krisenmanagement im Bildungssektor 

                Gemeinden: Tullkaram, Salfit, Toubas, Beit Jala

Arbeitsgruppe 2: Krisenmanagement im Gesundheitssektor

                Gemeinden: Bani Naim, Halhul, AlDura

Arbeitsgruppe 3: Krisenmanagement im Bereich der lokalen Wirtschaft

                Gemeinden: ElBeera, Bitunia, Jericho

Die Arbeitsgruppen arbeiteten in den vergangenen drei Monaten mit Unterstützung nationaler Expertinnen und Experten an der Entwicklung verschiedener Prototypen und Projektideen sowie am Austausch bewährter Praktiken im Bereich des Krisenmanagements in den verschiedenen Sektoren. Die Bemühungen der Arbeitsgruppen führten zu den folgenden Produkten:

Die Arbeitsgruppe, die sich auf den Bildungssektor konzentrierte, entwickelte einen Prototyp, der ein Modell für die Organisationsstruktur einer Notfallmanagement-Zelle auf kommunaler Ebene mit klaren Mandaten und Rollen für die verschiedenen beteiligten Einheiten in den Kommunen bietet. Der Prototyp enthält praktische Leitlinien für die Strukturierung einer Notfallmanagementzelle in Krisenzeiten mit den bestehenden Einheiten der Gemeinden und für die Einbeziehung verschiedener Akteure in die Zelle. Darüber hinaus hat die Arbeitsgruppe eine Projektidee entworfen, die auf die Entwicklung eines Notfallfonds abzielt. Der Fonds soll als Teil der von der Gemeinde erhobenen Bildungssteuer institutionalisiert werden und Bildungsmaßnahmen und Unterstützung für Schulen abdecken. Die Mitglieder des Fonds sollen sich aus verschiedenen Gemeindevertretern zusammensetzen. Die Gemeinden der Arbeitsgruppe haben diese Idee gemeinsam entwickelt und ausgearbeitet.

Die zweite Arbeitsgruppe, die sich auf den Gesundheitssektor konzentrierte, erarbeitete einen Entwurf für die Einbeziehung des Krisenmanagements in die strategische Planung der Gemeinden. Die Arbeitsgruppe entwickelt derzeit ein zusätzliches Kapitel für ein Handbuch zur kommunalen Strategieplanung, das sich auf praktische Leitlinien für das Krisenmanagement konzentriert. Darüber hinaus entwarfen die Gemeinden gemeinsam eine Projektidee, die auf die Einrichtung eines Krisenmanagementfonds abzielt, der den Gemeinden zur Unterstützung des Systems in Krisensituationen zur Verfügung gestellt wird.

Das Krisenmanagement im Bereich der lokalen Wirtschaft wurde von der dritten Arbeitsgruppe behandelt. Diese Gruppe hat ebenfalls an einem Prototyp gearbeitet, der in einer Organisationsmatrix für die Krisenmanagementplanung in den verschiedenen Einheiten der Kommunalverwaltungen mündete. Die Matrix schlägt spezifische Maßnahmen vor, die von jeder Einheit in der Kommune während der drei Phasen des Krisenmanagements – vor, während und nach der Krise – zu ergreifen sind. Als Projektidee konzentrierte sich die Gruppe auf die Stärkung der Rolle und der Fähigkeiten der lokalen Wirtschaftsentwicklungseinheit (LED) im kommunalen Krisenmanagement, um in der Krise zu helfen. Der Prozess umfasst die Durchführung einer Bestandsaufnahme der wirtschaftlichen Schäden und die Sammlung und Analyse von wirtschaftlichen Schlüsseldaten während einer Krise.

Die Connective Cities Arbeitsgruppen wurden in Zusammenarbeit mit der Regierung der Palästinensischen Gebiete und dem Verband der palästinensischen Kommunalbehörden APLA durchgeführt und von diesen gebilligt. Die Gemeinden und APLA sind daran interessiert, innovative Ansätze in Zusammenarbeit mit Connective Cities weiter auszubauen.

Alle Daten (Aufzeichnungen von Workshops) der verschiedenen Arbeitsgruppen wurden auf unserer Connective Cities Community veröffentlicht und können von registrierten Mitgliedern eingesehen werden. Für weitere Einblicke in die Entwicklungen der Arbeitsgruppen schauen Sie unseren YouTube-Film an und besuchen Sie bitte unseren YouTube Kanal!

Call for Participation: Join the Connective CitiesCity Lab

A open and flexible online program for local municipal employees and urban practitioners around the world.

Municipalities around the world are affected by the impact of the COVID-19 pandemic. Therefore, Connective Cities is organising a series of virtual formats to discuss and develop measures, challenges, and solutions to overcome the pandemic and support the municipal recovery.

By joining the Connective Cities Lab, you get full access to international experts and urban practitioners from other cities, who will support you to develop solutions and prototypes to the challenges you are working on in your local community.

Bildung während und nach der Pandemie – Wie lässt sich eine „verlorene Generation“ von Schülerinnen und Schülern verhindern?

Viele Schulen auf der ganzen Welt wurden während der COVID-19 Pandemie geschlossen, was jahrelange Fortschritte im Bildungsbereich reversiert und bestehende Ungleichheiten in diesem Bereich verschärft hat. Die Kommunen mussten schnell reagieren, um digitale Lösungen für das Lernen einzuführen. Allerdings bleibt der Fernunterricht für viele, gerade benachteiligte Schülerinnen und Schüler noch immer schwer erreichbar. Daher müssen Kommunalfachleute bei der Entwicklung von Strategien unterstützt werden, mit denen potenzielle Lernlücken geschlossen und gefährdete Gruppen unterstützt werden können. Ziel hierbei ist es, eine „verlorene Generation“ von Schülerinnen und Schülern zu verhindern.

Connective Cities lädt Sie herzlich ein, am 14. September 2021 von 15.30 bis 18.00 Uhr (MESZ) an dem Workshop zum Thema Bildung während und nach der Pandemie – wie lässt sich eine „verlorene Generation“ von Schülerinnen und Schülern verhindern teilzunehmen. Der Workshop wird folgende Themen behandeln:

  • Gute Beispiele und Herausforderungen für digitales Lernen
  • Möglichkeiten, gefährdeten Kindern zu helfen, ihre Lernlücken zu schließen

Die Veranstaltung richtet sich an internationale städtische Akteure aus Kommunalverwaltungen, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft, die sich über Herausforderungen und bewährte Verfahren bei der Planung und Umsetzung von Bildungsinitiativen austauschen möchten.

Ziel ist es kommunale Herausforderungen und Praxisbeispiele vorzustellen und durch einen gemeinsamen Austausch neue Lösungsansätze zu entwickeln. Die Auftaktveranstaltung legt den Grundstein für die Bildung von Arbeitsgruppen, die diese Lösungsansätze durch kollegiale Beratung und mit Unterstützung regionaler und internationaler Fachleute weiterentwickeln sollen.

Um an der Veranstaltung teilzunehmen und über die Agenda sowie weitere Details auf dem Laufenden zu bleiben, besuchen Sie unsere Connective Cities Community.

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!

Bildung während und nach der Pandemie Kick-Off Workshop

Termin: Dienstag, 14. September 2021

Zeit: 15:30 – 18:00 MESZ

Sprache der Veranstaltung: Englisch (Übersetzung ins Deutsche und Spanische)

Sollten Sie weitere Fragen haben, zögern Sie bitte nicht, uns zu kontaktieren.

Kontakt: Paulina.koschmieder@giz.de

Gute Praktik aus Landshut: Betreutes Lernen

Wir haben Landshut besucht, und mit verschiedenen Akteuren gesprochen, die am Projekt Betreutes Lernen beteiligt und für den erfolgreichen Ablauf des Projekts entscheidend sind. „Betreutes Lernen“ bietet Kindern, die mit den Herausforderungen des digitalen Lernens überfordert sind, eine Möglichkeit, ihren Lehrplan nachzuholen und eine dringend benötigte Tagesstruktur wiederzuerlangen. Seit Beginn des Projekts wird es von Schülerinnen und Schülern, Lehrerinnen und Lehrern und Mitarbeitenden als großer Erfolg wahrgenommen und sichert so den Lernfortschritt der Kinder während der Schließung der Schulen.

Video auf YouTube ansehen: https://youtu.be/1uDJCkrC-ok

Weitere Videos, Interviews und Podcasts auf unserer COVID-19-Themenseite

„Ein Tag auf der Welt“ – ein virtuelles Projekt, das Mut macht

Ein Videoprojekt ersetzte die pandemiebedingt ausgefallenen Begegnungsreisen der Schulpartnerschaft zwischen Osterode am Harz und Kaolack in Senegal. Die Schülerinnen und Schüler hielten Alltagsszenen und den Umgang mit der Covid-19-Pandemie per Video fest und produzierten daraus den Film „Ein Tag auf der Welt“.

Podcast mit Nadia Odjo: „Smart Schooling“

„Wir haben gelernt, das zu nutzen, was wir haben.“

Folgen Sie Nadia Odjo, eine SmartSchooling-Natur aus Jacmel, Haiti und Gründerin der er B.R.I.T.E Initiative. Sie setzte an ihrer Schule das Home-Schooling in Eigenregie um – für eine abgehängte Gemeinschaft, die sogar Probleme hatte, E-Mail-Konten einzurichten.

Mehr: https://youtu.be/YKV8qFFVbEs

Weitere Videos und demnächst auch Interviews und Podcasts auf unserer COVID-19-Themenseite.

Final Report: Virtual Global Exchange

The exchange was designed to bring together urban practitioners from all over the globe. The goal was to ignite creativity, innovation, solidarity and motivation, while creating and enhancing this global community of practice around the common purpose of combating the global COVID-19 pandemic and its consequences with smart local solutions and strategies.

During the first week, urban practitioners and experts from different municipalities, the civil society, business and academia, presented a total of 56 Good Practices in 18 sessions and gave insights into their experienced challenges and local solutions to deal with the pandemic. The exchange were centered around the nine topics were Public Health, Crisis Management, Economic Response, Housing, Education, Digitalisation, Crisis Communication, Innovation, and Green Urban Recovery.

The second week was about receiving practical “How To” capsules with practical exercises on topics that came up repeatedly during the exchange events such as: social media usage, digital tools, and how to plan for virtual meetings. Finally, the newly learned mindsets and tools could be applied in a 4-hour solution design workshop.

Internationaler Fachaustausch zu Lernerfahrungen in der Corona-Krise

Sobald klar war, dass Covid-19 die Kommunen weltweit vor große Herausforderungen stellen würde, bat das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) Connective Cities, seine Methodik anzupassen, um kommunalen Akteuren die Möglichkeit zu geben, ihre Erfahrungen mit der Pandemie auf einfache und flexible Weise zu teilen.

In vielerlei Hinsicht stehen die Kommunen bei globalen Herausforderungen an vorderster Front, da sie die erste Regierungsebene darstellen, die die Auswirkungen der Pandemie zu spüren bekommt. Doch Kommunen haben auch das Potenzial, als fruchtbare Quellen für Innovationen bei der Bewältigung dieser Herausforderungen zu fungieren. Diese Innovationen erfordern die Zusammenarbeit mit verschiedenen Regierungsebenen und die Einbeziehung verschiedener Interessengruppen aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft, der Wirtschaft und mehr.

Die Veranstaltungsreihe startete im Juli 2020 und hatte das Ziel, durch gegenseitigen Austausch und kollegiale Beratung die Reaktionsfähigkeit und Resilienz städtischer Akteure zu verbessern. Methodisch wurde dabei auf den Austausch verschiedener Lösungsansätze zwischen den kommunalen Praktikerinnen und Praktiker gesetzt, um Bewährtes zu teilen, neue Ansätze zu evaluieren und diese zu fördern. Einerseits stellte die explosionsartige Ausbreitung des Virus bestehende kommunale Strukturen und Kapazitäten auf die Probe. Andererseits eröffnete die Vernetzung und Digitalisierung die Möglichkeit, die Reihe von Austauschveranstaltungen zu 100 % virtuell anzubieten.

Die Vorteile des persönlichen Austauschs können durch die aktuellen, virtuellen Technologien kaum vollständig ersetzt werden. Und dennoch: in einer Krise wie der aktuellen, ermöglichte es die Digitalisierung, in kurzer Zeit mehr als 35 Dialogveranstaltungen mit der Teilnahme von mehr als 800 Fachleuten zu organisieren.

Unser Hauptziel war es, Erfahrungen zusammenzubringen, die während der Veranstaltung präsentiert wurden, und zu diskutieren, wie lokale Behörden zusammenarbeiten, voneinander lernen und letztendlich ihre Kapazitäten zur Bewältigung globaler Herausforderungen aufbauen können. Am 9. fand die offizielle Abschlussveranstlatung der Reihe statt.

Neben einer Eröffnungspräsentation der Leiterin der „Urban Policies and Reviews Unit“ der OECD teilten Fachleute aus Stuttgart (Deutschland), Belo Horizonte (Brasilien), Aman (Jordanien), Tshwane (Südafrika) und Lviv (Ukraine) ihre Erfahrungen mit der Pandemie. Zum Abschluss wurde ein E-Learning-Kurs zum Thema Krisenmanagement von Dr. Peter Tinnemann, Leiter des Projektbereiches Globale Gesundheitswissenschaften von der Charité – Universitätsmedizin Berlin, vorgestellt.

Am 10. Dezember gab es noch eine Zusatzveranstaltung. Die Teilnehmenden thematisierten Werkzeuge und Protokolle, welche die Städte zur Überwachung und Kontrolle der Infektionsketten während der COVID-19-Pandemie einsetzen. Dabei wurden die Effizienz und Effektivität, der in Südosteuropa und im Kaukasus angewandten Nachverfolgungssysteme näher betrachtet, bestehende Herausforderungen diskutiert und untersucht, wie wir Nachverfolgungsstrategien verbessern oder ausbauen können. Die Fachleute teilten ihre Erfahrungen aus verschiedenen Ebenen der lokalen Verwaltung und Forschung aus Georgien, Serbien und Deutschland.

Das Connective Cities-Team möchte sich bei allen inspirierenden und engagierten städtischen Akteuren bedanken, die ihre Zeit in den Austausch und die Diskussion ihrer guten Praxisbeispiele als Reaktion auf die Pandemie investiert haben. Im Jahr 2021 wird Connective Cities weitere Veranstaltungen und Austauschformate anbieten, die sich auf die kommunalen Bedürfnisse im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie konzentrieren. Wir laden Sie herzlich ein, über unsere Webseite und alle unseren social media Kanälen in Verbindung zu bleiben und sich über Updates und die kommenden Veranstaltungen zu informieren.

Virtual Global Exchange

Der Austausch Brachte städtische Praktiker aus der ganzen Welt zusammen. Ziel war es, Kreativität, Innovation, Solidarität und Motivation zu fördern und gleichzeitig diese globale Praxisgemeinschaft mit dem gemeinsamen Ziel zu schaffen und zu stärken, die globale COVID-19-Pandemie und ihre Folgen mit intelligenten lokalen Lösungen und Strategien zu bekämpfen.

In der ersten Woche stellten städtische Praktiker und Experten aus verschiedenen Kommunen, der Zivilgesellschaft, der Wirtschaft und der Wissenschaft in 18 Sitzungen insgesamt 56 bewährte Praktiken vor und gaben Einblicke in ihre Erfahrungen mit Herausforderungen und lokalen Lösungen zur Bekämpfung der Pandemie. Der Austausch konzentrierte sich auf die neun Themenbereiche öffentliche Gesundheit, Krisenmanagement, wirtschaftliche Reaktion, Wohnungsbau, Bildung, Digitalisierung, Krisenkommunikation, Innovation und grüne Stadterneuerung.

In der zweiten Woche ging es darum, praktische „How To“-Workshops mit praktischen Übungen zu Themen zu erhalten, die während der Austauschveranstaltungen immer wieder aufkamen, wie z. B. die Nutzung sozialer Medien, digitale Tools und die Planung virtueller Treffen. Schließlich konnten die neu erlernten Denkweisen und Werkzeuge in einem 4-stündigen Workshop zur Lösungsentwicklung angewendet werden.

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