Urbane Sicherheit für Frauen und Mädchen

Anlässlich des Internationalen Frauentags am 8. März 2022 stellte Connective Cities die Sicherheit von Frauen und Mädchen im öffentlichen Raum in den Fokus. In der Insight Session „Urban Safety for Women and Girls – Strategies for safer public spaces in Cities“ teilten zwei Referentinnen und ein Referent ihre Expertise zum Thema partizipative Planung mit Frauen und Mädchen sowie Design- und Handlungsstrategien für sicherere öffentliche Räume.

Die COVID-19-Pandemie hat die Bedeutung öffentlicher Räume als Orte der Erholung und des Gemeinschaftslebens besonders spürbar werden lassen. Die Stimmen von Frauen und Mädchen, die in der Vergangenheit in der Stadtplanung oft ungehört blieben, sind von entscheidender Bedeutung, bei der Entwicklung inklusiver öffentlicher Räume, die sichere Orte zum Spielen, Treffen und Spazierengehen sind. Städtische öffentliche Räume und öffentliche Verkehrsmittel wurden zumeist von Männern und für Männer entworfen. Viele von ihnen sind nicht auf die Bedürfnisse von Frauen abgestimmt oder stellen sogar eine Bedrohung für die Sicherheit von Frauen dar. Die COVID-19-Pandemie hat diese bestehenden geschlechtsspezifischen Ungleichheiten in verschiedener Hinsicht offengelegt und verschärft. Gleichzeitig kann diese Krise auch eine Chance sein, Stadtplanung gerechter und nachhaltiger zu gestalten. Partizipatorische Ansätze bieten Möglichkeiten, Stimmen und Ideen in die Stadtplanung einzubeziehen, die in der Vergangenheit vielleicht ungehört blieben. Ein funktionierendes Gemeinschaftsleben und demokratische Stadtgesellschaften können nur dann prosperieren, wenn öffentliche Räume sicher und funktional sind und allen Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit bieten, am öffentlichen Leben teilzuhaben.

Die drei Referentinnen und Referenten der Veranstaltung stellten geschlechtersensible Stadtplanungsinstrumente vor und berichteten über ihre praktische Erfahrungen aus Lateinamerika, Europa und der MENA-Region.

Sara Ortiz Escalante, Barcelona, ist Soziologin und Stadtplanerin. Als Mitglied des feministischen Planungskollektivs Col-lectiu Punt 6 in Barcelona, verfügt sie über ein breites Spektrum an Erfahrungen mit geschlechtersensiblen Methoden und Instrumenten der Stadtplanung. In ihrer Keynote führte sie das Publikum in eine feministische Perspektive der städtischen Sicherheit ein. Sie stellte die 6 Prinzipien der Sicherheit von Frauen vor, die in den 1980er Jahren von Anne Michaud in Montreal entwickelt wurden und bis heute nicht an Bedeutung verloren haben. Der Schlüssel zur Schaffung sicherer öffentlicher Räume ist die partizipative Planung. Ortiz Escalante stellte die Tools der explanatory walks und safety audits vor. Ihre Präsentation zeigt beispielhaft Projekte in Cali, Kolumbien und Tétouan, Marokko. 

Die Her City Toolbox wurde von Tove Andréasson Derner, Stockholm, vorgestellt. Her City ist eine gemeinsame Initiative des schwedischen Think Tanks Global Utmaning, und UN Habitat. Das programm gibt Kommunen sowie zivilgesellschaftlichen Akteuren eine Toolbox für die partizipative Planung mit Frauen und Mädchen an die Hand. Diese besteht aus 9 Blöcken, die Benutzerinnen und Benutzer von der Einbeziehung der Interessengruppen bis zur Umsetzung spezifischer Projekte Schritt für Schritt begleitet. In der Entwurfsphase der Toolbox wird das Minecraft-Tool verwendet, das einen spielerischen Zugang zur Platzgestaltung sowohl für Kinder als auch für Erwachsene bietet. Die Plattform Her Cities – #HerCity (unhabitat.org) ist für die Öffentlichkeit zugänglich und kostenlos. Bislang nehmen 315 Städte an dem Prozess teil. 

Das Minecraft-Tool wurde auch für den Entwurf des Al-Gwheirieh Neighbourhood Park in Zarqa, Jordanien, verwendet. Wie viele andere Gemeinden in Jordanien beherbergt auch Zarqa eine große Anzahl syrischer Geflüchteter. Die Stadt ist daher mittlerweile eine der am dichtesten besiedelten Städte der Welt. Die Einrichtung von Parks ist demnach eine enorme Herausforderung, die angesichts der Pandemie COVID 19 jedoch immer dringender wurde. Mohammad Zawahreh, ehemaliger Leiter der städtischen Entwicklungsabteilung der Stadt Zarqa, berichtete über seine Erfahrungen mit der Einrichtung von Nachbarschaftsparks im Rahmen integrativer Planungsprozesse in der Stadt. Frauen und Männer mit unterschiedlichem Hintergrund arbeiteten hier zusammen und gestalteten funktionale, sichere und grüne öffentliche Räume.

Im Anschluss an die Präsentationen fand eine Fragerunde statt, in der gemeinsame Herausforderungen und Lösungen für die Stadtplanung mit Frauen und Mädchen weltweit erörtert wurden. Die Referentinnen und Referenten stellten fest, dass Frauen und Mädchen auf der ganzen Welt nicht nur Wert auf sichere, sondern auch auf grüne öffentliche Räume legen. Daher führt eine geschlechtersensible Stadtplanung häufig zur Schaffung nachhaltiger Grünflächen. Ein weiterer Diskussionspunkt war die Einbeziehung von Männern in die feministische Stadtplanung. Je nach kulturellem Kontext haben sich unterschiedliche Ansätze hier als besonders wirksam erwiesen. Während sich die Einrichtung von exklusiven Frauengruppen als wichtiger Faktor bei der Gestaltung geschlechtersensibler städtischer Räume erwiesen hat, ist es wichtig, auch die männliche Bevölkerung zu ermutigen, die Rolle von Frauen und Mädchen in der Stadtgestaltung zu unterstützen. Denn sichere öffentliche Plätze für Frauen und Mädchen sind sichere öffentliche Plätze für alle.

Videos

Her City Toolbox – From Botkyrka to Johannesburg – YouTube

Rehabilitation of Jana Park : Zarqa/Jordan with AVSI Jordan – YouTube

Präsentationen

Städtische Sicherheit aus feministischer Sicht, Sara Ortiz Escalante, Collectiu Punt 6, Barcelona

Her City Toolbox, Tove Andréasson Derner, Her City, Stockholm

Al-Ghweirieh-Nationalpark – Gestaltung eines inklusiven öffentlichen Raums mit Hilfe des Minecraft-Tools, Mohammad Zawahreh, Zarqa

Die Aufzeichnung der Veranstaltung finden Sie hier: Insight Session: Urban Safety for Women and Girls – Strategies for safer public spaces in Cities | Connective Cities Network (connective-cities.net)

Teilnahmeaufruf: Insight Session – Urbane Sicherheit für Frauen und Mädchen

Sichere öffentliche Räume für Frauen und Mädchen bedeuten sichere öffentliche Räume für alle. Am 8. März 2022 feiern wir den Internationalen Frauentag und Connective Cities möchte diese Gelegenheit nutzen, städtische Praktiker weltweit zu inspirieren, einen geschlechtersensiblen Ansatz in ihrer Stadtplanung zu stärken. 

Städtische öffentliche Räume und öffentliche Verkehrsmittel wurden zumeist von Männern und für Männer entworfen. Viele von ihnen sind nicht auf die Bedürfnisse von Frauen abgestimmt oder stellen sogar eine Bedrohung für die Sicherheit von Frauen dar, ihre Gestaltung erschwert den Alltag und schränkt Chancen ein, sich am Gemeinschaftsleben zu beteiligen.

Die COVID-19-Pandemie hat diese bestehenden geschlechtsspezifischen Ungleichheiten in verschiedener Hinsicht offengelegt und verschärft. Gleichzeitig kann diese Krise aber auch eine Chance sein, Stadtplanung gerechter und nachhaltiger zu gestalten. Partizipatorische Ansätze bieten Möglichkeiten, Stimmen und Ideen in die Stadtplanung einzubeziehen, die in der Vergangenheit vielleicht ungehört blieben. Ein funktionierendes Gemeinschaftsleben und demokratische Stadtgesellschaften können nur dann prosperieren, wenn öffentliche Räume sicher und funktional sind und allen Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit bieten, am öffentlichen Leben teilzuhaben.

Ziele

Als Teil unserer virtuellen globalen Reihe „Insight Sessions: (Post)-COVID Urban Futures“ zielt die Insight Session zum Thema „Urbane Sicherheit für Frauen und Mädchen – Strategien für sicherere öffentliche Räume in Städten“ darauf ab, die Gestaltung und politische Strategien für sicherere öffentliche Räume für Frauen und Mädchen zu diskutieren. Ziel ist es, die teilnehmenden städtischen Praktikerinnen und Praktiker zu inspirieren, Frauen und Mädchen in ihrer Stadtplanung zu berücksichtigen.

Teilnahme und Kontakt

Wir laden Sie hiermit herzlich zur Teilnahme an der kommenden Insight Session ein, die am Mittwoch, den 9. März 2022, 15:00 – 16:30 Uhr MEZ stattfindet. Die Veranstaltung richtet sich an städtische Fachleute aus Kommunalverwaltungen sowie aus der Wissenschaft, dem Privatsektor und der Zivilgesellschaft. Die Konferenzsprache ist Englisch.

Weitere Informationen und Registrierung:  https://community.connective-cities.net/de/node/1141

Bei weitere Fragen zum Programm oder zu Ihrer Teilnahme, kontaktieren Sie uns:
lina.kratz@giz.de / paulina.koschmieder@giz.de

Datum:   Mittwoch, 9. März 2022 | 15:00 – 16:30 MEZ
Ort:    Virtuelle Veranstaltung in der Connective Cities Community
https://community.connective-cities.net/de/node/1141
Konferenz-Tool:        Big Blue Button
Konferenzsprache:    Englisch

Auf dem Weg zu einer geschlechtergerechten Stadtentwicklung

Warum brauchen wir einen geschlechtsspezifischen Ansatz in der Stadtplanung?

Die bestehenden öffentlichen Räume in den Städten sowie die öffentlichen Verkehrsnetze wurden zumeist von und für die Bedürfnisse von Männern entworfen. Viele von ihnen sind nicht auf die Bedürfnisse von Frauen abgestimmt – einige stellen sogar ein Risiko für die Sicherheit von Frauen dar, erschweren ihren Alltag und schränken so ihre Möglichkeiten ein am Gemeinschaftsleben zu partizipieren. Die COVID-19-Pandemie hat die bestehenden geschlechtsspezifischen Ungleichheiten in verschiedener Hinsicht offengelegt und verschärft.

Gleichzeitig kann diese Krise eine Chance sein, Stadtplanung geschlechtersensibler, gerechter und nachhaltiger zu gestalten. Es gibt bereits viele geschlechtersensible Praktiken. Die Aufgabe besteht darin, diese Praktiken umzusetzen und den kommunalen Akteuren dabei zu helfen, eine nachhaltige, integrative und (geschlechter-)gerechte Entwicklung in der (Post-)COVID-Ära zu erreichen.

Dies war das Ziel der beiden Connective Cities Arbeitsgruppen:

  1. Geschlechtersensible Stadtplanung
  2. Geschlechtergerechte urbane Mobilität

Vernetzung von Kommunen in ihren Bemühungen um eine gendersensible Stadt

Die Teilnehmenden der Arbeitsgruppen kamen aus den Städten Nabeul und Sfax in Tunesien, Mexiko-Stadt und Guadalaja in Mexiko, Tena in Ecuador, Nairobi in Kenia sowie aus Uruguay und der Gemeinde Gaza in Palästina zusammen.

Durch die Zusammenführung von Kommunalvertreterinnen und städtischen Praktikerinnen und Praktikern zur Präsentation und Diskussion ihrer Herausforderungen und bewährten Verfahren wurden sie dabei unterstützt, im Peer-to-Peer Learning neue Projektideen zu entwickeln. Inspiriert wurden sie dabei durch den Input regionaler und internationaler Expertinnen, die ihre Erkenntnisse über geschlechtersensible Planungsansätze teilten.

Das erste Kick-off-Meeting diente der Sensibilisierung für die verschiedenen Risiken einer Ausweitung der geschlechtsspezifischen Ungleichheiten in der Stadtentwicklung und die Möglichkeiten für Stadtverwaltung dem entgegenzuwirken. Annika Dalén, Beauftragte für strategische Entwicklung und Geschlechtergleichstellung, Stadtverwaltung Umeå, Schweden, stellte die Bemühungen der schwedischen Stadt Umeå als Modellstadt für geschlechtersensible Stadtplanung und Mobilität vor. Bis heute gibt es in vielen Ländern keine zuverlässigen Daten darüber, wie sich Frauen in Städten bewegen. Um Städte und ihre Verkehrssysteme so umzugestalten, dass sie den Bedürfnissen von Frauen gerecht werden, ist es daher der erste wichtige Schritt, geschlechtsspezifische Daten auf kommunaler und nationaler Ebene zu erheben.

Aufgrund von Ausgangssperren und sozialen Einschränkungen sind Frauen durch die Pandemie einem höheren Risiko ausgesetzt, Opfer häuslicher Gewalt zu werden. Katja Schülke, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Bonn, Deutschland und Conny Schulte, Geschäftsführerin des Arbeitskreises Opferschutz Bonn/Rhein-Sieg, stellten ihre Ansätze zur Bekämpfung von häuslicher Gewalt in der Stadt Bonn vor. Eine dritte Keynote von Giada Cicognola, Programmanalystin, Cities Alliance, stellte den Teilnehmerinnen das Programm Femmedina in Tunis, Tunesien, vor. Ziel des Programms ist die Wiederherstellung von öffentlichen Räumen für Frauen im historischen Zentrum von Tunis, der Medina, durch partizipative Entscheidungsfindung.

Während der folgenden Arbeitsgruppensitzungen identifizierten die teilnehmenden Städte eine geschlechtsspezifische Herausforderung in ihren Gemeinden. Sie sind beispielhaft für die Probleme, mit denen Frauen an vielen Orten auf der ganzen Welt konfrontiert sind:

  1. Verbesserte Partizipation von Frauen in Entscheidungsprozesse in Tunis, Tunesien
  2. Verbesserung der Situation von Frauen, die aus ländlichen Gebieten in die Städte pendeln in Tena, Ecuador
  3. Berücksichtigung der Bedürfnisse von Frauen bei der Umsetzung von E-Mobilitätsprojekten und Bekämpfung sexueller und geschlechtsspezifischer Gewalt im Bereich der E-Mobilität in Nairobi, Kenia
  4. Förderung des Radfahrens für Frauen in Mexiko-Stadt und Guadalaja, Mexiko

Die Arbeitsgruppen von Connective Cities fördern die Idee der Peer-to-Peer-Beratung, damit die teilnehmenden Kommunen von den Erfahrungen und guten Praktiken der anderen profitieren können. Wenn Sie mehr über diesen Ansatz erfahren möchten, können Sie hier weitere Informationen finden. Als Ergebnis der lebhaften Diskussionen entwickelten die Gruppen Guidelines, die auch anderen Kommunen als Starthilfe dienen können. Die Arbeitsgruppe wurde durch die 5 Schritte zur Erstellung fundierter Guidelines geführt, in die ihre Ideen integriert wurden: Schritt 1 Analyse, Schritt 2 Ziele, Schritt 3 Planung, Schritt 4 Umsetzung und Schritt 5 Bewertung. Die Guidelines sind unter den folgenden Links abrufbar:

Guidelines für eine geschlechtersensible Stadtplanung [pdf, 307 kb, 7 Seiten, Englisch]

Guidelines für eine geschlechtergerechte urbane Mobilität [pdf, 337 kb, 8 Seiten, English]

Ohne einen geschlechtersensiblen Ansatz für die Stadtentwicklung könnte die Pandemie weitreichende Auswirkungen haben, einschließlich des Risikos, dass sich die Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern in verschiedenen Bereichen wie der öffentlichen Gesundheit, der städtischen Teilhabe und dem sozialen Leben vergrößern. Gleichzeitig gibt es bereits Gender-Mainstreaming-Instrumente und bewährte Verfahren für geschlechtersensible Strategien, die, wenn sie wirksam eingesetzt werden, die negativen Auswirkungen von COVID-19 abmildern und zu einer größeren Gleichstellung der Geschlechter beitragen können.

Hier finden Sie weitere nützliche Ressourcen zur geschlechtersensiblen Stadtplanung:

Gender Responsive Urban Planning and Design | UN-Habitat (unhabitat.org)

How Vienna designed a city for women (apolitical.co)

How to Design a City for Women – Bloomberg

Gender in Mainstreaming Urban Development (berlin.de)

Harsh-realities-Marginalized-women-in-cities-of-the-developing-world-en.pdf (unwomen.org)

Across eastern Europe, rethinking urban planning, infrastructure and safety bring changes in women’s lives | UN Women

A safe city for women and girls in El Alto, Bolivia | UN Women

Goal 11 | Department of Economic and Social Affairs (un.org)

Brief: COVID-19 and ensuring safe cities and safe public spaces for women and girls | Digital library: Publications | UN Women – Europe and Central Asia

Brief-Recommendations-COVID-19-Safe-Cities-and-Safe-Public-Spaces-en.pdf (unwomen.org)

TUMI’s 5 Principles to Empower Women in Transport

Das Connective Cities Lab 2021 – Daten und Fakten

Kommunen auf der ganzen Welt sind von den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie betroffen. Daher organisierte Connective Cities eine Reihe virtueller Formate, um Maßnahmen, Herausforderungen und Lösungen zur Bewältigung der Pandemie und zur Unterstützung der kommunalen Erholung zu diskutieren und zu entwickeln.

Das Connective Cities Lab – ein Online-Programm für städtische Fachleute und kommunale Expertinnen und Experten – hat einen internationalen Austausch zwischen 85 Kommunen aus 57 verschiedenen Ländern weltweit geschaffen, um die Entwicklung von Lösungen und Prototypen für lokale Herausforderungen zu unterstützen. 

Mit insgesamt 72 Programmstunden wurden im Rahmen des Connective Cities Lab die folgenden Komponenten umgesetzt und Ergebnisse erzielt.

Call for Participation: Join the Connective CitiesCity Lab

A open and flexible online program for local municipal employees and urban practitioners around the world.

Municipalities around the world are affected by the impact of the COVID-19 pandemic. Therefore, Connective Cities is organising a series of virtual formats to discuss and develop measures, challenges, and solutions to overcome the pandemic and support the municipal recovery.

By joining the Connective Cities Lab, you get full access to international experts and urban practitioners from other cities, who will support you to develop solutions and prototypes to the challenges you are working on in your local community.

Gender-Sensitivität in der Pandemie – erste Arbeitsgruppentreffen

Am 24 September legte die Auftaktveranstaltung „Towards a gender-sensitive city“ mit ca. 45 Teilemehmenden aus 8 Ländern den Grundstein für die Bildung verschiedener Arbeitsgruppen.

Fachleute, auch die, die nicht an dieser Veranstaltung teilnehmen konnten sind, nun herzlich eingeladen: Nehmen Sie an den Arbeitsgruppen teil und profitieren Sie von kollegialer Beratung, internationalen Guten Praktiken aus Wien, Barcelona und anderen Städten, internationaler Beratung, arbeiten Sie an Ihrer Projektidee/Herausforderung und nehmen Sie an mind. 4 Treffen mit internationalen Gleichgesinnten teil. Beginn ab dem 30 September 2021 mit AGs zu folgenden Themen:

Gender-sensitive urban planning and development, 16:00 – 17:00 Uhr MESZ

Urban approaches combating domestic violence, 16:00 – 17:00 Uhr MESZ

Gender responsive urban mobility, 17:30 – 18:00 Uhr MESZ

Zur Übersicht, weiteren Informationen und Anmeldung auf der Connective Cites Community Plattform

Mehr Informationen, aktuelle Meldungen und Gute Praktiken zum Thema: Gender-Sensitivität in der Pandemie

Towards a gender-sensitive city

Am 02.09. fand das COVID Gender Cluster Kick-off unter dem Thema “Towards a gender-sensitive city“ statt. Etwa 45 Teilnehmende unter anderem aus Ecuador, Indien, Südafrika, Kenia, Tunesien, Chile, Georgien, Belgien und Deutschland nahmen online an dem Event teil. Sie diskutierten gute Praktiken und Herausforderungen in der geschlechtersensiblen Stadtplanung und -entwicklung, geschlechtergerechter städtischer Mobilität und der Bekämpfung häuslicher Gewalt. Beeindruckend war dabei das enorme Engagement der Teilnehmenden und die Begeisterung dafür, geschlechtersensible Ansätze in der Stadtentwicklung zu stärken, um negativen Auswirkungen der COVID-19 Pandemie abzumildern und zu einer größeren Gleichstellung der Geschlechter beizutragen.

Die Auftaktveranstaltung legte den Grundstein für die Bildung verschiedener Arbeitsgruppen. In diesen werden zukünftig im Rahmen von Peer-to-Peer-Austauschformaten neue Projektideen zur gender-sensitiven Stadtentwicklung entworfen und mit der Unterstützung regionaler und internationaler Experten weiterentwickelt.

Programm

Nach einem kurzen Einblick in das diesjährige COVID-19 Programm von Connective Cities, folgte eine Einführung in das Thema gender-sensitive Stadtentwicklung in der (Post-) COVID Zeit ein. Die COVID-19-Pandemie hat bestehende geschlechtsspezifische Ungleichheiten offengelegt und verschärft. Dies ist in allen Bereichen zu beobachten: Im öffentlichen Gesundheitswesen, in der Wirtschaft und im sozialen Leben. Dies hat nicht nur kurz-, sondern auch langfristige Auswirkungen auf die beruflichen Möglichkeiten von Frauen. Gleichwohl gibt es bereits geschlechtersensible Praktiken, die zur Gleichstellung der Geschlechter beitragen können. Die Aufgabe besteht nun darin, diese Praktiken umzusetzen und den kommunalen Akteuren dabei zu helfen, eine nachhaltige, integrative und (geschlechter-)gerechte Entwicklung in der Post-COVID-Ära zu erreichen.

Aufbauend auf dieser Idee wurden im Rahmen des Kick-offs des Gender Clusters drei Gute Praktiken vorgestellt. Zunächst präsentierte Annika Dalén, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Umeå in Schweden, die Modellstadt für gender-sensible Stadtplanung und Mobilität. Umeå arbeitet bereits seit mehr als 30 Jahren aktiv an der Gleichstellung der Geschlechter sowohl auf politischer Ebene als auch in allen Bereichen der Stadtverwaltung. Frau Dalén betonte die Bedeutung von langfristigen Strategien zur Integrierung geschlechter-sensibler Ansätze in der Stadtplanung. Zudem hob sie hervor, dass es unerlässlich sei, geschlechtsspezifische Daten auf kommunaler und nationaler Ebene zu erheben um Unterschiede beispielsweise in der städtischen Mobilität sowie in der Nutzung öffentlicher Freiräume sichtbar zu machen, sie zu analysieren und entsprechende Veränderungen in der Stadtplanung und Entwicklung zu initiieren.

Im Anschluss an die Präsentation aus Umeå, Schweden, stellten Katja Schülke, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Bonn, und Conny Schulte, Managerin im Arbeitskreis Opferschutz des Kreises Bonn/Rhein-Sieg, die Ansätze der Stadt Bonn zur Bekämpfung häuslicher Gewalt vor. Insbesondere erzählte sie von der Poster-Aktion der Stadt Bonn im Rahmen des Internationalen Tages zur Elimination von Gewalt gegen Frauen, welche der Aufklärung der Öffentlichkeit diente und Frauen, welche Gewalt erfahren, über Hilfsangebote informierte. Zudem berichtete Conny Schulte von dem Arbeitskreis Opferschutz des Kreises Bonn/Rhein-Sieg, welcher mehr als 50 Organisationen angehören, die sich zum Ziel gesetzt haben, Opfern von Gewalt aller Art zu helfen und insbesondere Kinde vor Gewalt zu schützen. Beide Frauen betonten die hohe Nachfrage der zahlreichen Angebote insbesondere während der COVID-19 Pandemie und hoben die Bedeutung von Aufklärungskampagnen hervor.

Schließlich präsentierte Giada Cicognola von Cities Alliance das Programm Cities for Women und Femmedina in Tunis vor, welches das darauf abzielt, die öffentlichen Räume im historischen Zentrum von Tunis, der Medina, durch einen intensiven Beteiligungsprozess von Frauen zu sanieren und zu aktivieren. Im Rahmen des Projekts werden geschlechtersensible Ansätze für die Stadtplanung untersucht, die Frauen unterstützen und den Verantwortlichen der Stadt helfen, eine partizipative und gendergerechte Entscheidungsfindung zu verbessern.

Im Anschluss an die verschiedenen Präsentationen wurde ein aktiver Austausch der Teilnehmenden ermöglicht. Als Ausgangspunkt für die Arbeit in den zukünftigen Arbeitsgruppen wurden die wichtigsten Herausforderungen der Teilnehmenden Städte gesammelt. Insbesondere wurde dabei hervorgehoben, dass in vielen Städten ein ganzheitliches Verständnis der individuellen Situation unterschiedlicher Geschlechter vor Ort, inklusive kultureller, demografischer und religiöser Unterschiede, fehle. Auch die Verfügbarkeit gender-aggregierte Daten ist in vielen Städten eingeschränkt.

Präsentationen

Umeå – Model city for gender responsive urban planning and mobility

Bonn – Approaches combating domestic violence

Cities Alliance – The Femmedina Project

Die Aufzeichnung der Veranstaltung finden Sie hier: COVID Gender Cluster Kick-off | Connective Cities Network

Ausblick: Aufruf zur Teilnahme

Nehmen Sie an den Arbeitsgruppen teil und profitieren Sie von Peer-to-Peer-Beratung, internationalen Good Practices aus Wien, Barcelona und anderen Städten, internationaler Beratung, arbeiten Sie an Ihrer Projektidee/Herausforderung und nehmen Sie an mind. 4 Treffen mit internationalen Gleichgesinnten ab dem 30/09/2021:

Gender-sensitive urban planning and development

Gender responsive urban mobility | Connective Cities Network

Urban approaches combating domestic violence

Kontakt

Für weitere Fragen steht Ihnen Franziska Loibl gerne zur Verfügung (franziska.loibl@giz.de).

Auf dem Weg zu einer gendersensiblen Stadt

Ohne einen gendersensiblen Ansatz für die Stadtentwicklung in der Post-COVID-Ära könnte die Pandemie weitreichende Auswirkungen haben, einschließlich des Risikos, dass sich die Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern in verschiedenen Bereichen wie der öffentlichen Gesundheit, der städtischen Teilhabe und dem sozialen Leben verstärken. Gleichzeitig gibt es bereits Gender-Mainstreaming-Instrumente und Gute Praktiken für gendersensible Stadtentwicklung, die, wenn sie wirksam eingesetzt werden, die negativen Auswirkungen von COVID-19 abmildern und zu einer größeren Gleichstellung der Geschlechter beitragen können.

Wir freuen uns, Sie zur Auftaktveranstaltung unseres COVID-Clusters „Geschlechtersensibilität in der Pandemie“ am Donnerstag, 2. September 2021, von 15:00 bis 17:00 Uhr CEST einzuladen. Die Veranstaltung fördert den Austausch von Herausforderungen und Guten Praktiken bei der Planung und Umsetzung von städtischen gendersensiblen Maßnahmen in der Post-COVID Zeit. Folgende Themen werden dabei im Mittelpunkt stehen:  

  • Gendersensible Stadtplanung und -entwicklung
  • Städtische Ansätze zur Bekämpfung häuslicher Gewalt
  • Gendersensible urbane Mobilität

Die Auftaktveranstaltung bringt kommunale Vertreterinnen und Vertreter und städtische Akteure zusammen, um ihre Herausforderungen und Guten Praktiken vorzustellen und zu diskutieren. Durch Peer-Learning und Austausch werden dabei neue Projektideen entwickelt. Die Auftaktveranstaltung wird den Grundstein für die Bildung verschiedener thematischer Arbeitsgruppen legen, die diese Projektideen durch verschiedene Austauschformate und mit der Unterstützung regionaler und internationaler Expertinnen und Experten weiterentwickeln.

Um sich für das Event zu registrieren und Updates zu den Sprecherinnen und Sprechern sowie der Agenda zu erhalten, folgen Sie dem Link:

COVID Gender Cluster Kick-off | Connective Cities Network (connective-cities.net)

Wir freuen uns darauf, Sie bei der Veranstaltung begrüßen zu dürfen!

Termin: Donnerstag, 2. September 2021

Zeit: 15:00-17:00 Uhr CEST

Sprache: Englisch (Übersetzung tba)

Sollten Sie weitere Fragen haben, schreiben Sie uns gerne jederzeit.

Kontakt: franziska.loibl@giz.de

Connective Cities COVID-19 Programm 2021

Nachdem die letztjährige Connective Cities Veranstaltungsserie „Municipal Response to COVID-19“, mit über 750 Teilnehmenden aus verschiedenen Städten und Kommunen weltweit, auf große Resonanz gestoßen ist, bietet Connective Cities dieses Jahr abermals ein umfangreiches Programm zu COVID-19 an. Zuletzt lag der  Schwerpunkt des  Programms beim Erfahrungsaustausch von unmittelbaren kommunalen Maßnahmen während der Pandemie – dieses Jahr wird die Perspektive erweitert und kommunale Strategien zur Bewältigung der Pandemiefolgen, auch im Zusammenhang mit der Agenda 2030, thematisiert. Anstatt reiner Austauschformate werden im zweiten Teil des Corona-Programms bewährte Methoden von Connective Cities abgeleitet sowie neue Ansätze genutzt, um einen vertieften kommunalen Erfahrungsaustausch zu fördern. In diesem Sinne ist geplant, dass kommunale Praktikerinnen und Praktiker aktuelle COVID-19-bezogene Themen in kompakten Lernprozessen gemeinsam behandeln. Ziel hierbei ist die (Weiter-)Entwicklung von (Projekt-)Initiativen und Leitlinien für kommunale Herausforderungen sowie die Ausarbeitung und Verbreitung bestehender Lösungsansätze. Aufbauend auf der bisherigen Dynamik können so Herausforderungen im Zusammenhang mit COVID-19 vertieft und praxisnah bearbeitet werden.

Bereits im Vorjahr thematisierte Aspekte werden so weiter ausgebaut. Folgende thematische Schwerpunkte setzt Connective Cities in seinem diesjährigen COVID-19 Programm:

  • Lokale Wirtschaft & Industrie   
  • Digitalisierung & Kommunikation  
  • Öffentliche Gesundheit & kommunale Dienste
  • Krisenmanagement 
  • Klimaneutrale Stadtentwicklung
  • Gender-Sensitivität in der Pandemie
  • Innovation

Mehr Informationen zu unseren diesjährigen COVID-19 Aktivitäten finden Sie in unserem Informationsvideo und auf unserer COVID-19 Seite.

Kommunale Antworten auf COVID-19 in der MENA-Region

Austausch von Good Practices und Erfahrungen und kollegiale Beratung zu sieben Themen in einer Reihe von Veranstaltungen mit über 150 Teilnehmenden aus 54 Städten aus neun Ländern der Region.

Mehr: https://youtu.be/uzxS9j3Lfug

Weitere Videos und demnächst auch Interviews und Podcasts auf unserer COVID-19-Themenseite.