Internationale kommunale Zusammenarbeit zur Eindämmung der Hitze in den Städten

Am 12. Juni 2025 versammelte sich die Arbeitsgruppe des Deep Dive „Heat in the City“ online, um ihre zweijährige Zusammenarbeit zum Thema Hitzeinseln in den Städten abzuschließen. Jede Stadt stellte ihre Pilotprojekte vor einem Publikum von Experten aus Deutschland und dem Globalen Süden ausführlich vor.

Das Format

Das Deep-Dive-Format ermöglicht eine mittelfristige, intensive Zusammenarbeit zwischen einer kleinen Gruppe von Kommunen über zwei Jahre hinweg, um durch den Austausch von Experten und die gemeinsame Erarbeitung konkreter städtischer Lösungen zu entwickeln. Erfahren Sie hier mehr über das Format.

Deep Dive „Heat in the City“

In dieser ersten Ausgabe von Connective Cities Deep Dive arbeiteten die Städte Assuan (Ägypten), Heidelberg (Deutschland), Lüdenscheid (Deutschland), Lviv (Ukraine), Nairobi (Kenia) und Mombasa (Kenia) online und persönlich zusammen, um ihre jeweiligen Herausforderungen zu verstehen, Ideen und wissenschaftliche Verfahren auszutauschen. Die Gruppe wurde vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) bei der Bewertung von städtischen Hitzeinseln (UHI) in der Stadt und der Entwicklung von lokal angepassten Lösungen unterstützt. Durch die Einbeziehung ihrer lokalen Verwaltungen setzten sie ihre Pilotprojekte um, die verfahrenstechnische und organisatorische Maßnahmen zur Eindämmung der Hitze in ihren Städten beinhalten. Erfahren Sie hier mehr über die einzelnen Schritte des Deep Dive.

Die sechs Pilotprojekte

Jede Stadt erprobte Lösungen für die Hitzeeindämmung, die auf ihre lokalen Gegebenheiten zugeschnitten waren und sich auf datengestützte, gemeinschaftsbasierte und sektorübergreifende Ansätze konzentrierten. Nairobi pflanzte schattenspendende Obstbäume in Schulen und schulte Personal und Schüler*innen in der Wärmeüberwachung, während es eine frei zugängliche Wärmekarte zur Sensibilisierung der Gemeinschaft für die UHI plante. Trotz Kriegsnotstand und Finanzierungslücken wurden in Lviv Pocket-Parks angelegt und ihre kühlende Wirkung überwacht. In Lüdenscheid wurde in abteilungsübergreifender Zusammenarbeit ein Hitzeaktionsplan entwickelt, der Initiativen wie Nachfüllstationen, Sensibilisierungsbroschüren und eine Karte zur Kühlung der Stadt umfasst. In Assuan wurde ein umfassender Rahmenplan für Hitzemaßnahmen entwickelt, der sowohl lokales Wissen als auch internationale Praktiken nutzt, und es wurde ein Pilotgebiet für die fußgängerfreundliche Umgestaltung von schattigen öffentlichen Räumen ausgewählt. Mombasa konzentrierte sich auf die Sensibilisierung der Beteiligten und die Erstellung von Wärmekarten für die Stadt, während Heidelberg eine hochpräzise städtische Klimaanalyse und einen Klimascanner einführte, um die Stadtplanung klimafreundlicher zu gestalten, das lokale Mikroklima besser zu berücksichtigen und dadurch die Lebensqualität und die Klimaresilienz nachhaltig zu verbessern. Erfahren Sie hier mehr über die Projekte.

Schlussfolgerungen

Alle Mitglieder der Arbeitsgruppe waren sich einig, dass das Deep Dive „Heat in the City“ zu einer breiteren Wirkung in den sechs Städten beigetragen hat, und zwar nicht nur durch die Entwicklung von Klimaschutzstrategien, sondern auch durch die Perspektive einer engeren Zusammenarbeit zwischen lokalen Institutionen und ein starkes Gefühl der globalen Zugehörigkeit.

Der Austausch von kommunalen Experten hat zu einem stärkeren Gemeinschaftsgefühl, zur Mitgestaltung, zu Führungsqualitäten und zu Eigenverantwortung geführt. Während sie untersuchten, wie grüne Aktivitäten mit grünen Arbeitsplätzen verknüpft werden können, trug der internationale Austausch dazu bei, die Dringlichkeit der Lösungsfindung zu unterstreichen. Dieser Austausch sensibilisierte die Entscheidungsträger und die Öffentlichkeit und unterstrich die Notwendigkeit sofortigen Handelns.

Der Deep Dive erforderte eine Neuausrichtung ihrer Denkweise und ihrer Standpunkte und veranlasste sie, ihre eigenen Methoden zu überdenken. Oft mussten sie sich dafür rechtfertigen, dass sie auf internationaler Ebene arbeiten, während sie auf lokaler Ebene tätig waren, was ihnen half, eine breitere Perspektive auf Themen wie UHI einzunehmen. Die Austauschplattform verschaffte ihnen auch Sichtbarkeit und Anerkennung, was wiederum dazu beitrug, die Entscheidungsträger zu beeinflussen. Trotz schwieriger Umstände wie dem Krieg in der Ukraine wurden die Menschen sensibilisiert – und es wurde deutlich, dass jetzt der richtige Zeitpunkt zum Handeln gekommen ist.

Schließlich bemerkte die Arbeitsgruppe ein wachsendes Bewusstsein für die langfristige Perspektive. Es gab eine Verlagerung von der Suche nach unmittelbaren Ergebnissen hin zu einer langfristigen Planung für die Klimaanpassung und das Erreichen von Umweltzielen. Indem sie von internationalen Erfolgen und Misserfolgen lernten, konnten sie die Effizienz und Effektivität unserer lokalen Prozesse verbessern.

Auch wenn der Deep Dive beendet ist, laufen die durchgeführten Projekte weiter, und die sechs Städte sind jetzt besser auf Hitzewellen vorbereitet.

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:

Sibylle Loyeau, sibylle.loyeau@engagement-global.de

Dr. Ing. Muna Shalan, muna.shalan@giz.de

Leerstand durch Zwischennutzung vermeiden

Während der Neudefinition des Verwendungszwecks eines Gebäudes und der Festlegung des Verfahrens und der Finanzierung des Vorhabens können Gebäude leer stehen. Bei leerstehenden Gebäuden liegt Potential in vielerlei Hinsicht brach, sowohl für die Community als auch für die Stadtentwicklung. Darüber hinaus führt ein ungenutztes Gebäude aufgrund der Ansammlung von Abfall, des Eindringens von Wasser und des möglichen Wachstums von Schimmel oder giftigen Materialien häufig zu einer Zunahme der Umweltverschmutzung. Neben diesen ökologischen Folgen können auch Vandalismus und Sicherheitsrisiken in der Umgebung zunehmen. Daher kann die Revitalisierung leerstehender Gebäude für Kommunen und mögliche Investoren kostspielig werden.

Wie kann Leerstand vermieden werden? Die Öffnung öffentlicher Gebäude für eine Zwischennutzung war eines der Themen, auf die sich die Teilnehmer*innen des Lernprozesses „2nd Hands on Public Buildings“ während des einjährigen Lernprozesses zur Umnutzung öffentlicher Gebäude aus den 1960er- und 1970er-Jahren konzentrieren wollen. Daher kamen am 12.03.2025 Expert*innen aus Deutschland, Kenia, Palästina und Montenegro virtuell zusammen.

Connective Cities mit Side Event auf der Klimakonferenz COP27

Seien Sie am 12. November 2022 von 18:30 bis 20:00 Uhr (UTC+2) virtuell oder im Deutschen Pavillon auf der COP27 dabei und diskutieren Sie mit uns über Herausforderungen und Lösungen für die Energieversorgung und Energieeffizienz in Städten.

Weltweit sind Städte mit der Abhängigkeit von Energieimporten und der Energieversorgung sowie mit hohen Preisen und Preisschwankungen aufgrund von Kriegen, Konflikten und unsicheren Situationen konfrontiert. Der Ausbau der erneuerbaren Energien und der Energieeffizienz in der Stadtentwicklung gewinnt daher derzeit weiter an Dynamik.

Wie können Städte auf Energieautarkie hinarbeiten? Welche Rolle können Städte bei der Vermeidung von Energieimporten spielen? Inwieweit können Städte und Gemeinden ihre eigene Energie produzieren?

Das Side-Event von Connective Cities und Deutschem Städtetag im Deutschen Pavillon auf der Klimakonferenz COP27 im ägyptischen Sharm-El-Sheikh befasst sich mit Herausforderungen und Beispielen guter Praxis in den Bereichen:

  • Energieversorgung und Energieverbrauch der verschiedenen Sektoren in Städten
  • Bewährte Praktiken zur Senkung des Energieverbrauchs (z. B. Niedrigstenergiegebäude, erneuerbare Energien, saubere Energie)

Die Keynote für die Veranstaltung übernimmt Lea Ranalder von UN-Habitat. Danach diskutieren

  • Andreas Wolter, Bürgermeister aus Köln
  • Melanie Grabowy, Bürgermeisterin aus Bonn
  • Houcine Jrad, Bürgermeister aus Houmt Souk, Tunesien
  • Georges Youssef aus der Kommune Menjez, Libanon
  • Gladys Wanga, Gouverneurin des County Government Homa Bay, Kenia

Moderiert wird die Diskussionsrunde von Sabine Drees vom Deutschen Städtetag.

Die virtuelle Teilnahme ist über die Webseite des German Pavilion möglich:  Side Event | Responding Russia´s war: Towards Energy Autarky on a local level (german-climate-pavilion.de)

Bending the Linear Economy On Urban Metabolism

„In the Rome Declaration of 2021, the G20 Leaders stressed the link between sustainable urbanization and the development of circular economy to preserve resources and deliver on climate and biodiversity global goals. […] To meet ambitious but necessary net zero targets, waste, water and energy provision have to change dramatically and at a large scale. This includes new technologies, transformations in governance and regulatory systems, the implementation of just-transition financial mechanisms and strengthened international cooperation, combined with enhanced technical cooperation and joint capacity building among emerging and developing markets.“

INTERSECTING is distributed by the Global Solutions Initiative. It is geared towards think tanks, civil organizations, international institutions, in particular the G20/T20.

Kommunalpolitischer Preis der Carl und Anneliese Goerdeler-Stiftung 2023

Kommunen leisten einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz – in Deutschland und weltweit. Sie arbeiten nicht nur direkt an der Umsetzung der Agenda 2030, sondern haben sich häufig zusätzlich zu einem weitergehenden Klimaschutz selbstverpflichtet. Kommunen stehen außerdem weltweit vor ähnlichen Herausforderungen und können deshalb von enger Kooperation und regem Austausch profitieren. Das gilt insbesondere bei grenzüberschreitenden Kooperationsprojekten, die während der andauernden Pandemie besonders hohe Motivation, Courage und nicht zuletzt Organisations- und Durchsetzungsfähigkeit erfordern.

Der kommunalpolitische Preis der Carl und Anneliese Goerdeler-Stiftung zeichnet 2023 grenzüberschreitende kommunale Kooperationsprojekte zu partizipativem kommunalen Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen mit einem Preisgeld von 2.000 Euro aus. Gesucht werden herausragende Kooperationen von Kommunen oder kommunalen Allianzen unter Beteiligung einer deutschen Kommune oder kommunalen Allianz.

Alle wichtigen Informationen zum Preis und zu Ihrer Bewerbung finden Sie in der Ausschreibung zum Wettbewerb: pdf-Download 

Fristverlängerung: Bewerbungsschluss ist Montag, 31. Oktober 2022. 

Der Preis wird in Erinnerung an das kommunalpolitische Wirken von Carl Goerdeler als Oberbürgermeister der Stadt Leipzig sowie an seine Widerstandstätigkeit gegen die NS-Herrschaft vergeben. Die Auszeichnung soll der völkerverbindenden friedlichen Zusammenarbeit von Kommunen und kommunalen Allianzen dienen und ein gegenseitiges Lernen zum Nutzen der Einwohnerinnen und Einwohner fördern.

Kontakt:

Ricarda Meissner
ricarda.meissner@giz.de 
Telefon: +49 (0)228 4460 1138

Klaudia Sonntag
klaudia.Sonntag@giz.de 
Telefon: +49 (0) 228 4460 1587

Envisaging the Future of Cities

Urbanization is intertwined with several existential global challenges: Cities do not exist in isolation from global challenges. The emergence of urbanization as a global megatrend is intertwined with the existential challenges that the world has faced in the last 50 years, including climate change, rising inequality and the rise in zoonotic viruses with the latest being the novel coronavirus pandemic, which triggered the worst public health crisis in a century and the worst economic recession since the Great Depression. These challenges will in different ways, leave their imprints on the future of cities.

In UN-Habitat’s new World Cities Report 2022 – Envisaging the Future of Cities, three scenarios, or three paths were identified, that the world’s cities could take at this critical juncture.

  • In the worst-case or “high damage” scenario, we assume that policy-making and governance will become even weaker and more ineffective. The destructive effects of the pandemic, climate change, inequality, poverty, and long-running conflicts, if not adequately addressed, will have disastrous consequences for cities in both developed and developing countries, though the latter would suffer most because of existing vulnerabilities. If 80 per cent of the economic damage inflicted by COVID-19 persists for a decade, then the number of people living in poverty could increase by more than 200 million by 2050.
  • The middling, or “pessimistic scenario”, foresees a reversion to the status quo before the pandemic. This business-as-usual approach would be characterised by exploitation and exclusion of informal sector workers, systemic discrimination of the urban poor, unimaginative policies and poor implementation on the climate crisis, public transport, or urban regeneration programmes and renewal. Cities could be locked into cycles of poverty, poor productivity, unhealthy living conditions and become inequality traps for decades.
  • The report, however, also envisages an optimistic future. Governments and donors would invest in urban development sufficiently to create just, resilient, healthy, and prosperous cities everywhere. By 2050, there could be 260 million people lifted out of poverty compared to the pre-COVID baseline. National governments would embrace peace and diplomacy to resolve their differences rather than pursuing military action, avoiding drastic global economic consequences such as those inflicted on the supply of food and energy by the war in Ukraine. Governments would manage the remainder of the COVID-19 pandemic competently, balancing health outcomes and economic recovery, and thus smoothing out global supply chains. They would also prepare adequately for the next pandemic.

Video: Pop-up-Fahrradwege während der Pandemie

Die Zahl der Unfälle verringern und gleichzeitig die Sicherheit für alle erhöhen? Bogotá hat uns gezeigt, dass dies möglich ist und dass der Schlüssel zur Förderung einer nachhaltigen Stadtplanung und umweltfreundlichen Mobilität Pop-up-Fahrradspuren sind. Das Konzept der Pop-up-Bike-Lanes, das vor allem durch die COVID-Pandemie entstanden ist, verbreitet sich nicht nur in Bogotá, sondern auch weltweit, zum Beispiel in Berlin.

Beide Städte stehen vor der Herausforderung, dass in der Stadt- und Verkehrsplanung lange Zeit das Prinzip der autogerechten Stadt verfolgt wurde. Mit der Zunahme von Radfahrern während der Pandemie und der Begrenzung des öffentlichen Raums war es notwendig, umzudenken und den Bedürfnissen der Bewohner gerecht zu werden, z.B. um die Verkehrssicherheit für Radfahrer zu erhöhen. Dieses Gute Praktik beschreibt die ergriffenen Maßnahmen in der Verkehrsplanung, die Meinungen der Anwohner zum neuen Konzept und wie letztlich alle Verkehrsteilnehmer langfristig von Pop-Up-Radwegen profitieren können, ob in Bogotá oder Berlin.

Die Protagonisten sind:

  • Sebastián Posada García (Unterabteilung Fahrrad und Fußgänger, Bogotá)
  • Dr. Lea Wisken (Leiterin der Koordinierungsstelle Radverkehr und Fußgänger, Berlin)

Video auf YouTube ansehen (wahlweise mit englischem und spanischem Untertitel)

https://youtu.be/TQGLzHmxxE4

Green Urban Development: Lernen von inspirierenden Umsetzungsbeispielen

Wie fördern wir eine grüne Stadtentwicklung?

Die Welt muss ihre CO2-Emissionen bis 2050 drastisch senken, um die schlimmsten Folgen des Klimawandels abzuwenden. Weltweit erleben wir in den vergangenen 30 Jahren einen Zuzug in die Städte. Städte sind eine der wesentlichen Räume, in denen der CO2-Ausstoss direkt verursacht wird. Dies geschieht durch Bauvorhaben, durch Verkehrsströme, dem erhöhten Energieverbrauch der Bevölkerung, der Herstellung von Müll und weiteren Faktoren. „Der Stadtraum ist aber auch zugleich der Lösungsraum für die Klimawende“, so einer der Teilnehmenden der Arbeitsgruppen zu Green Urban Development. Und dies wird auch von internationalen Studien bestätigt (z.B. der Studie des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung für Globale Umweltveränderungen, „The Transformative Power of Cities“).

Zu städtischen Lösungsansätzen zählt beispielsweise die Nutzung von neuen Mobilitätsformaten wie verkehrsberuhigte Stadträume, die Nutzung von E-Mobility- und Fahrradwege-Lösungen, der Bau von nachhaltigen Gebäuden und Gebäudesanierungen mit zirkulären Produktions- und Produktansätzen, die Entwicklung von Stadträumen zur Förderung lokaler Wirtschaftskreisläufe und Gemeinwohlaktivitäten, dezentrale Energieversorgungs- und Abfallkonzepte.

Ziel der Arbeitsgruppen zu Green Urban Development

Das Programm beinhaltete drei Arbeitsgruppen und jeweils drei bis vier Städte und deren Vertreterinnen und Verteter, meist Fachleute von lokalen Stadtverwaltungen oder Forschungseinrichtungen. Die drei Arbeitsgruppen hatten die folgenden Schwerpunkte:

  • Arbeitsgruppe 1: Mobilitätslösungen in Städten
  • Arbeitsgruppe 2: Die Transformation von Stadträumen und Neunutzung des „Urban Space“ durch neue Gemeinschaftsformate und Mobilitätslösungen
  • Arbeitsgruppe 3: eine gemischte Gruppe, die städtische Energie-, Mobilitäts- und Raumansätze miteinander verknüpft.

Bereits bei der Bildung der Arbeitsgruppen wurde deutlich, dass sich Lösungsansätze häufig überschneiden bzw. verschiedene Lösungsansätze sich miteinander verbinden lassen. Dies ermöglichte auch einen Austausch von Erfahrungen zwischen den Arbeitsgruppen des Clusters.  Die teilnehmenden Städte an dem Programm waren Bhuj/Ahmedabad, Belo Horizonte, Kochi, Lalitpur, Dortmund, Buenos Aires, Quito, Montevideo, Hamburg, Kigali, Kisumu and Bremen.

Erste, zweite und dritte Prozess-Schritte des Clusters: Von Ideen zu konkreten Projektvorschlägen

In einem ersten Schritt wurden in der jeweiligen Arbeitsgruppe Projektideen entwickelt:

  • Erstellung eines Fahrradverkehrskonzepts am Beispiel der Fahrradwege in Lalitpur
  • Die Schaffung einer kinderfreundlichen Umweltzone im Quartier und die Gestaltung von geschwindigkeitsreduzierten Erholungsgebieten
  • Begrünung von Dächern zur Schaffung einer nachhaltigen und grünen städtischen Umwelt und der Kombination mit Lösungen für erneuerbare Energien und städtischen Gartenaktivitäten
  • Kommunale Bioabfallbewirtschaftung auf Stadtteilebene in Zusammenarbeit mit lokalen Bürgern
  • Förderung von verkehrsberuhigten Zonen in Kigali
  • Vergrößerung von Grün-, Retentions- und Versickerungsflächen in Städten
  • Anwendung von Sensortechnologien zur Analyse von Stadtteilen und Orten mit hohem Co2-Ausstoss
  • Planung von Pop-up-Fahrradwegen und den Aufbau von sicheren Fahrradwegen
  • Last-Mile-Connectivity Lösungen und elektrobasierte Logistiklösungen im Zentrum von Städten

In bilateralen Treffen mit den Fokusstädten und weiteren interessierten und erfahrenen Städten wurden die Interessensthemen ausgelotet und Städteerfahrungen miteinander vernetzt.

In einem zweiten Schritt des Vorhabens wurde in jeder Arbeitsgruppe ein größeres Netzwerktreffen organisiert, in denen die Städte in der Arbeitsgruppe ihre Erfahrungen austauschten und inspirierende Umsetzungsansätze vorstellten. Eine Vielzahl von Lösungsansätzen und Erfahrungsberichte wurden hier ausgetauscht, u.a. die Erstellung eines Umweltverschmutzungs-Mapping und das E-Mobilitätskonzept von Kigali, erste Last Mile-Connectivity-Ansätze in Buenos Aires, der Aufbau des E-Mobility Hubs in Quito, Pop-up Lanes in Berlin, Umweltzonen und Fahrradwege-Ansätze in Belo Horizonte, der Aufbau von ersten Fahrradwegen und App-Sharing-Konzepten in Lalitpur, etc.. 

Auf der Basis dieses konkreten Austauschs wurden weitere bilaterale Erfahrungsaustauschtreffen angebahnt, um erste Ideen von Prototypen weiterzuentwickeln. Die Prototypen waren u.a.  

  • Zuliefer-/ und Entladungsflächen und elektronischer Transport über Hubs in der Altstadt von Buenos Aires
  • Kinderfreundliche und verkehrsberuhigte Räume in Bhuj
  • Ausweitung von Fahrradinfrastrukturprojekten und App-Sharing-Lösungen in Lalitpur.

Auf der Basis erster Prototypen wurden konkrete Projektvorschläge entwickelt, die im Anschluss an das Programm Finanzmittel für die Umsetzung eingeworben werden. In der Arbeitsgruppe “Urbaner Raum“ wird Bhuj das Projekt „Sicherer Zugang zu Schulen für Kinder durch kinderfreundliche und verkehrsberuhigte Zonen“ umsetzen. Aus der Arbeitsgruppe Mobilität-Stadtraum- Energie entwickelte sich das Projekt für Belo Horizonte, der Aufbau eines stadtökologischen Labors. Der Austausch in der Arbeitsgruppe Mobilität führte schließlich zum Projekt „Angewandte Technologie zum Be- und Entladen öffentlicher Zonen in Buenos Aires“.

Umsetzung von Green City Pioneer of Change Events

Neben dem internen Netzwerkaustausch in den Arbeitsgruppen wurden weitere Akteure aus anderen Städten weltweit in den Reflexionsprozess für neue klimaneutrale Städtelösungen eingebunden. Hierzu wurden zwei große „Green City Pioneer of Change-Workshops“ organisiert, an dem jeweils mehr als 50 Teilnehmende gute Praktiken vorgestellt bekamen als aber auch in virtuellen Arbeitsgruppen über wesentliche Erfolgsfaktoren und Herausforderungen reflektierten. 

Detailinformationen

Eine Vielzahl von Input-Reden, Videopräsentationen, Präsentationen, Workshopergebnissen und Guten Praktiken finden sich auf der Connective Cities-Webseite

Connective Cities Lab- Experteninput
vom Clusterexperten Oliver Lah (Wuppertal Institut) am 11. 112021: https://community.connective-cities.net/en/node/968

Teilnahme der Arbeitsgruppen an dem Angebot der Design Thinking Workshops
und dessen Dokumentation (15-17.11 2021)

https://community.connective-cities.net/en/node/959

https://community.connective-cities.net/en/node/960

https://community.connective-cities.net/en/node/961

Netzwerktreffen mit Austausch von guten Praktiken
der AG Mobility (31.11.21)

https://community.connective-cities.net/en/node/1102

Netzwerktreffen mit Austausch von guten Praktiken
der AG Urban Space und der AG urban Space, Mobility, Energy (03.12.21)

https://community.connective-cities.net/en/node/1095

Erster Green City Pioneers of Change Event (19.01.2022)
https://community.connective-cities.net/en/node/1111

Zweiter Green City Pioneers of Change Event (25.02.22)

https://community.connective-cities.net/en/node/1130

Ausbau der Fahrradinfrastruktur in Lindau

Da das Radfahren in der Freizeit und als Alternative zum Auto immer beliebter wird, müssen die Kommunen ihre Radverkehrsinfrastruktur anpassen. Wichtig dabei ist jedoch, dass die Bürgerinnen und Bürger in den Planungsprozess eingebunden werden.

Toolbox – Beteiligung der Bürgerschaft bei der Planung und Umsetzung nachhaltiger Mobilität

Der Erfolg von nachhaltigen Mobilitätsplänen und -projekten hängt oft vom Engagement und der Akzeptanz der Bürgerinnen und Bürger ab. Daher erweist sich Beteiligung der Bürgerschaft bei der Planung und Umsetzung nachhaltiger Mobilität in Kommunen als zentraler Erfolgsfaktor nicht nur für die wirkungsvolle Umsetzung neuer Konzepte, sondern auch für die Mitgestaltung smarter nachhaltiger Mobilitätsmaßnahmen. Dies geschieht, wenn Lösungen gemeinsam mit den Betroffenen entwickelt werden.

Aufgrund der Folgen der Pandemie ist das Mitwirken der Bürgerinnen und Bürger begrenzt oder unmöglich. Dies kann den Erfolg gefährden und/oder notwendige nachhaltige Mobilitätsprojekte ausbremsen. Aus diesem Grund hat die Connective Cities Arbeitsgruppe „Nachhaltige Mobilität nach COVID-19“ einen Prototyp einer „Toolbox Bürgerbeteiligung für die Planung und Umsetzung nachhaltiger Mobilität“ entwickelt. 

Die Toolbox deckt verschiedene Ebenen und Grade der Beteiligung ab. Es handelt sich um eine Sammlung erfolgreicher Instrumente und Leitfäden, die in verschiedenen Phasen der Planung und Umsetzung nachhaltiger Mobilität während und nach der Pandemie eingesetzt werden können.